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Damian Roman mit Mai-Masters-Series-1000-Titel zur neuen HTT-Nummer 1

Damian Roman hat es geschafft, und den Olymp der Hobby-Tennis-Tour erklommen! Der als Nummer 2 geset...

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.05.2016, 14:04 Uhr

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Damian Roman hat es geschafft, und den Olymp der Hobby-Tennis-Tour erklommen! Der als Nummer 2 gesetzte Rumäne siegte am Dienstag Abend in einem über weite Strecken eher nur durchschnittlichen Endspiel bei der 21. Auflage des Mai-Masters-Series-1000-Turniers gegen den bisherigen Ranglisten-Ersten Vladimir Vukicevic mit 6:0, 6:4, und beendete damit die zuletzt 26wöchige und insgesamt sogar 62 Wochen andauernde Ära von Vukicevic als Nummer 1 der HTT. Damian Roman ist nach seinem in 91 Minuten errungenen 11. HTT-Karriere-Titel die 22ste Nummer 1 der HTT-Geschichte seit 1990 und seit Dienstag Abend auch wieder gemeinsam mit dem ebenfalls bei 11 Titeln haltenden Vukicevic internationaler Rekordsieger der Hobby-Tennis-Tour. Ein Bericht von C.L

Mai-Masters-Series-1000-Finale zum dritten Mal nach 2011 und 2012 als Schauplatz eines Führungswechsel an der Ranglisten-Spitze der HTT

Das Mai-Masters-Series-1000-Turnier im UTC La Ville ist zum dritten Mal in der Geschichte zum Schauplatz eines Führungswechsels an der Spitze von Österreichs größter Breitensport-Tennisserie geworden. Nach der 2011er-Ausgabe als Franz Mayrhuber mit seinem finalen Dreisatzsieg über Thomas Müller den 31fachen Titelträger Andreas Harbarth als Nummer 1 ablöste, und nach der 2012er-Auflage als sich Fabian Mayrhuber in einem internen Familien-Finale von Onkel Franz Mayrhuber die "Eins" holte, stand das Mai-Masters-Series-1000-Turnier bei seiner 21. Auflage am Dienstag Abend erneut im Mittelpunkt einer Wachablöse ganz vorne an der Ranglistenspitze. Erst zum dritten Mal in der seit 1990 währenden Open Era der HTT wurde der Kampf um die Nummer 1 in einem direkten Final-Duell entschieden. Eine extrem reizvolle Ausgangslage für Fans und Zuschauer, eine eher hemmende und bremsende Situation aber für die beiden Beteiligten, die sich am Dienstag Abend bei Flutlicht am Centercourt des UTC La Ville einen eher durchschnittlichen Showdown um "Titel, Trophäe und die begehrte Eins" lieferten.

Scheidende Nummer 1 mit desaströsem Schauspiel im ersten Satz

Vorweg - der erste Satz dauerte gerade einmal 27 Minuten und wurde zum jämmerlichen Schauspiel jenes Mannes, der als Titelverteidiger mit der imposanten Serie von sieben Siegen en suite in sein 10. HTT-Masters-Series-1000-Karriere-Finale und sein insgesamt 17. HTT-Endspiel startete. Es war der totalen Pleite schon sehr nahe, was der sonst so stabil und konstant spielende serbische Vorjahressieger vor dem zahlreich erschienenPublikum am Centercourt des UTC La Ville zum Besten gab. 17 unerzwungene Fehler bei nur 4 selbst erzielten Winnern, es geht kaum desaströser, und einer Nummer 1 unwürdiger. Beschämend fiel auch die Aufschlagleistung des 2fachen HTT-Wimbledon-Champions aus, die sich in den diversen Service-Statistiken in der kaum zu glaubenden 30 Prozent Gegend abspielte. Bleibt die Frage nach dem Warum? Nun, eine kleine Vorentscheidung fiel vielleicht sogar unmittelbar vor dem ersten Aufschlag, als Vukicevic in der Einschlagphase einen letzten Aufschlag seines Gegners returnierte, und mit einer gerissenen Saite zur Spielerbank stapfte. Aus der Tasche zog der 34jährige allerdings kein adäquates Racket mehr. Weil ihm die Standart-Besaitung am Tag zuvor ausgegangen war, musste "Vladi" zu einer anderen Saite greifen, die sein Bespanner zudem mit einem "empfohlenen Kilo mehr" in den Rahmen fädelte. Und damit fehlte dem serbischen Ausnahmekönner plötzlich völlig der gewohnte Touch. Der Rückhand-Slice, vor drei Wochen im komplett anders laufenden Endspiel beim April-HTT-500-Turnier noch die große Waffe des Serben, artete diesmal zu einem unansehnlichen und Fehler en masse produzierenden Schlag aus, und auch sonst lief nichts beim scheidenden Ranglisten-Ersten zusammen.

Clever spielender Damian Roman, und Vladimir Vukicevic muss erstmals in seiner HTT-Karriere einen mit 0:6 verlorenen Satz hinnehmen

Und dann war da auch noch sein Gegenüber, bis in die Haarspitzen motiviert und voll fokussiert bei der Sache, die Pleitenummer vom Sandplatz-Opening Mitte April vergessen zu machen. Roman wirkte an diesem gestrigen abermals recht kühlen Tennisabend am Dr. Karl Waltl Weg weitaus hungriger und aggressiver als Vukicevic, und so war eigentlich rasch in dieser mit so großer Spannung erwarteten Partie der Ausgang vorgezeichnet. Dennoch endete der erste Satz des 992. Single-Events der HTT-Open-Era mit einem Novum. 56 Mal hatte Vukicevic in seiner seit Sommer 2012 andauernden Karriere seinen Gegnern einen Satz zu Null angehängt, er selbst blieb von dieser bei Tennisspielern so verhassten Abstrafung allerdings bislang verschont. Bis er am Dienstag Abend um exakt 20:44 Uhr mit einem Vorhand-Patzer selbst seinen ersten zu Null verlorenen Satz seiner HTT-Laufbahn verschuldet hatte. Schlimmer konnte es also nicht mehr kommen, und im zweiten Satz betrieb der Serbe mit vier gewonnenen Games immerhin Schadensbegrenzung. Allerdings ließ er auch da eine 4:2 Führung ungenützt, wobei man selbst in den Momenten der Vukicevic-Führung nie das Gefühl hatte, dass der 34jährige aus Sombor seinen 105. HTT-Einzelsieg feiern würde. Roman hatte sein Spiel nochmals umgestellt, wählte fortan die Varinate "Sicherheit" und ließ sein Gegenüber in den entscheidenden Phasen wieder die Fehler machen. Roman versorgte Vukicevic mit relativ hoch über das Netz gespielten Bällen, entschärfte damit äußerst clever das sonst so flache, schnelle und gefährliche Spiel seines Gegners, und schlug selbst immer dann mit exzellenten Angriffen zu, wenn sich die Gelegenheit dazu ergab. Am Ende nach 1:31 Stunden stand Damian Roman völlig verdient als 6:0, 6:4 Sieger des Mai-Masters-Series-1000-Turniers fest, und jubelte um 21:51 Uhr zudem auch als neue Nummer 1.

Damian Roman krönt 10 Monate der Superlative und lacht ab sofort als 22. Spieler der Geschichte als Nummer 1 vom HTT-Ranglisten-Thron

Während Vladimir Vukicevic eine erfolgreiche Titelverteidigung sowie sein siebenter HTT-Masters-Series-1000-Titel und damit der Sprung auf Platz 3 der ewigen Besteniste aller Masters-Series-1000-Sieger verwehrt blieb, rundete Damian Roman am Dienstag Abend 10 Monate gespickt mit großartigen Erfolgen bei den prestigeträchtigsten Turnieren mit dem höchst verdienten Sprung an die Ranglisten-Spitze ab. Der 33jährige aus Negresti Oas, der im Juli letzten Jahres bei den 1000 Euro dotierten OTC Open triumphierte, sich bei den HTT-US-Open seinen dritten Titel in Folge sicherte, der bei den HTT-Erste Bank Open 500 in der Wiener Stadthalle gewann und ein tolles Jahr 2015 mit dem viel umjubelten HTT-Tour-Finals-Erfolg krönte, ist nun auch als Nummer 1 der HTT endgültig in die Ruhmeshalle der Hobby-Tennis-Tour eingezogen. Wer zu den ganz großen Spielern der HTT-Geschichte gehören möchte, der muss neben einem gewonnenen Grand-Slam-Turnier auch irgendwann einmal die Nummer 1 gewesen sein. Und das ist Damian Roman jetzt, übrigens als erstzweiundzwangister Spieler der Geschichte. Im dreiundzwanzigsten rein internationalen Endpiel der HTT-Historie eroberte der rumänische HTT-Superstar seinen insgesamt 11. Turniersieg, seinen zweiten Masters-Series-1000-Titel und den 20. Turniersieg für sein Heimatland Rumänien. Dementsprechend glücklich präsentierte sich der Sieger nach dem geschlagen "battle of number one".

Damian Roman: "Nummer 1 der HTT zu werden war mein ultimatives Ziel"

"Nach so einer erfolgreichen Saison wie 2015, wo ich vier der schönsten Turniere der HTT gewinnen konnte, war das heute natürlich der ultimative Erfolg für mich. Jetzt habe ich den Sprung zur Nummer 1 der HTT geschafft, und ab jetzt kann ich locker und ohne Stress und ohne Druck spielen. Ich hätte nicht gedacht, dass ich so früh Nummer 1 werden kann, weil Vladi weit vorne war. Aber dann gab es plötzlich die Möglichkeit beim Mai-Masters-Series-1000-Turnier, wo Vladi Titelverteidiger war und 1000 Punkte verteidigen musste, und es lief insgesamt dann perfekt für mich. Es gibt mir auch sehr viel, im Finale gegen die Nummer 1 gespielt zu haben und die Nummer 1 auch besiegt zu haben. Das macht die Sache für mich umso schöner", strahlte der 33jährige unmittelbar nach seinem Triumph bei der Pressekonferenz. "Das Finale heute war sehr wichtig für mich, weil ich noch eine Rechnung vom letzten Finale offen hatte. Ich wollte beweisen, dass dieses Ergebnis vom Sandplatz-Opening im April nicht die wahren Kräfteverhältnisse zwischen und darstellt, und habe versucht das Ergebnis diesmal umzudrehen", so die neue HTT-Nr. 1. Als großer Favorit für die in zweieinhalb Wochen anstehenden HTT-French-Open sieht sich Damian Roman aber nicht. "Die Realität ist, dass ich mich fast nie selbst als Favorit in einem Turnier der HTT sehe. Es ist einfach schwer mit meinem Alter mit meinen Familienverhältnissen, und ich bin auch nicht immer topfit. Für die HTT-French-Open sehe ich mich aber nicht als Favorit, weil das mit Sicherheit das schwierigste Turnier im ganzen Jahr ist. Hier habe ich vier Matches gewonnen, beim Mai-Grand-Slam muss man 7 Spiele gewinnen, dazu noch sehr schwere Matches obendrein. Es gibt sicher einige Jungs, wie Vukicevic, Stabrawa, Schneider, Beutler, eigentlich alle Spieler aus den Top Ten ja sogar den Top 20 und noch ein paar Neue, die im Roland Garros der HTT gewinnen können. Deswegen sehe ich mich nicht als Favorit".

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25.05.2016, 14:04 Uhr