Damian Romans Dominanz vorerst gebrochen
Die phasenweise erdrückende Dominanz des Damian Roman auf der Hobby Tennis Tour scheint zumindest vo...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
21.11.2023, 12:18 Uhr
Die phasenweise erdrückende Dominanz des Damian Roman auf der Hobby Tennis Tour scheint zumindest vorerst einmal gebrochen. Der 41jährige musste trotz einer lange Zeit hervorragend laufenden Saison 2023 zuletzt einige herbe Rückschläge einstecken, die zumindest ansatzweise den Anschein und Eindruck vermitteln, das die Überlegenheit des rumänischen Ausnahme-Könners der Vergangenheit angehört. Dieses Gefühl bekam man auch am gestrigen dritten Spieltag des November HTT 500 Turniers, wo sich der topgesetzte Rumäne im vierten direkten Duell mit Belarus-Youngster Alexander Miazhynski erstmals geschlagen geben, und bereits im Achtelfinale die Segel streichen musste. Ein Bericht von C.L
Damian Roman mit Achtelfinal-Pleite beim 31. November HTT 500 Turnier
Außer Spesen nichts gewesen! Unter diesem Motto könnte man recht passend den dieswöchigen Auftritt von Damian Roman bei der 31. Auflage des November HTT 500 Turniers zusammenfassen. Während die restliche Elite der HTT Stars vor den am Samstag beginnenden Babolat HTT Finals eine Verschnaufpause einlegte, entschied sich der 41jährige November HTT 500 Champion aus dem Jahr 2016 für die aktive Vorbereitung auf das große HTT Saisonfinale der acht besten HTT Spieler im UTC La Ville. Natürlich hatte der bei vielen HTT Experten auf Unverständnis gestoßene Start des 42fachen HTT Turniersiegers beim letzten HTT Indoor-Event vor dem Round Robin-Showdown am Altmannsdorfer Ast einen zielgerichteten Hintergrund. 61 Saisoneinzelsiege hat der Ranglisten-Zweite aus Negresti Oas im Jahr 2016 gefeiert, und damit die aktuelle Rekordmarke auf der HTT erzielt. Diesen eigenen Rekord anzugreifen und nochmals weiter nach Oben zu schrauben, war die hauptsächliche Motivation für den 19. HTT Saison-Auftritt des rumänischen Routiniers. Natürlich, und das ist alles andere als ein gut gehütetes Geheimnis, versuchte der 7fache HTT Saisonturniersieger aber auch Boden im anstehenden Kampf um die Nummer 1 am Jahresende gegenüber dem pausierenden Rene Gräflinger gut zu machen. Zusammengefasst kann man am Ende des Wochenendes aber wie schon erwähnt festhalten: Außer Spesen nichts gewesen!
“Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel”
Zwar feierte Damian Roman am Samstag mit seinem Auftaktsieg gegen Michael Winkler im 70. Saisonmatch seinen 59. Single-Erfolg 2023, doch schon am gestrigen frühen Abend war der November-HTT-500-Auftritt des 41jährigen zu einem brotlosen Versuch verkommen, die Gräflinger-Absenz beim 157. HTT Saisonturnier auszunützen. Im 470. HTT Karriere-Match musste sich Damian Roman gegen den massiv nach Oben strebenden Alexander Miazhynski deutlichst mit 3:6, 2:6 geschlagen geben, im vierten direkten Vergleich mit dem 17jährigen Youngster aus Belarus erstmals als Verlierer vom Platz, und mit gerade einmal 45 Ranglisten-Pünktchen die Heimreise antreten. Miazhynski spielte eine hervoragende und vorallem reife Partie, und holte nach gewonnenem ersten Heat mit 6:3, auch den zweiten Satz nach frühem 1:2 mit fünf geschafften Games am Stück, womit der im HTT Computer-Ranking akutell nur auf Position Nr. 63 geführte Teenager einen aus seiner Sicht ganz wichtigen Erfolg festgemacht hatte. “Ich bin sehr froh, in meinem vierten Spiel mit Damian Roman endlich einmal gewonnen zu haben. Vorallem, weil ich in den letzten beiden Begegnungen leider immer nach gewonnenem ersten Satz noch verloren hatte. Dieser Sieg bedeutet mir sehr viel. Er ist wichtig für mein Selbstbewusstsein, denn jetzt habe ich mir bewiesen, dass ich das Spiel dazu habe, auch die ganz guten Spieler wie ihn schlagen zu können”, freute sich der frischgebackene Damian Roman-Bezwinger, der im Viertelfinale spät Abends in einem hervorrageden Match und einem im zweiten Satz recht packenden Schlagabtausch auch HTT US Open Semifinalist Julian Jelinek mit 6:2, 7:5 aus dem Bewerb befördern konnte.
Martin Zehetner steht zum 3. Mal im Semifinale des November HTT 500 Turniers, und Kevin Köck zwingt nach Gewaltleistung Luka Sekulic in die Knie
Miazhynski hinterließ am gestrigen Sonntag überhaupt den stärksten Eindruck aller noch im Titelrennen verbliebenen HTT-Asse beim November HTT 500 Turnier. Am nähesten kam dem Belarus-Jungstar wohl noch Martin Zehetner., was angesichts der Geschichte dieses Turniers keine große Überraschung darstellt. Immerhin steht der 42jährige nach zwei Zweisatz-Erfolgen über HTT Neuling Christian Kolbinger und Power-Server Inas Sarajlic bei seinem vierten November HTT 500 Start zum bereits dritten Mal im Halbfinale. Wie überhaupt die Nummer 2 der aktuellen Setzliste eine besondere Beziehung zum letzten HTT 500er-Saisonturnier pflegt, und sich schon zwei Mal, nämlich in den Jahren 2014 und 2021 in die Siegerliste eintragen konnte. Keine Reise war das Turnier auch für Luka Sekulic wert. Zwar erfuhr der 18jährige am ersten Spieltag von seiner Fix-Qualifikatio für die bevrostehenden HTT Finals, gleichzeitig aber auch, wie brutal hart die Konkurrenz auf der Hobby Tennis Tour mittlerweile bei fast jedem Turnier geworden ist. Da kommt im Achtelfinale ein gewisser Kevin Köck um die Ecke, ohne Punkte, ohne Ranking und ohne bisheriger Saison-Partie, und nimmt dem kampferprobten und seit zwei Wochen zu den Top Ten zählenden Youngster vom Altmannsdorfer TC einfach mal nach dreieinhalb Stunden Spielzeit die Butter vom Brot. Köck, dem 2017 beim November Masters Series 1000 Turniersieg nach einer finalen Glanzleistung gegen Lukas Prüger die große Stunde schlug, und der sich zuletzt ja regelmäßig mir schweren Verletzungen herumschlagen musste, war nach seinem Marathonsieg über Top Ten Man Sekulic zwar glücklich und hoch erfreut, gleichzeitig aber auch richtig platt. Diesen Umstand nützte derweil ein 13jähriger HTT Nobody, der zum großen Glückskind des Abends avancierte, und erstmals das Semifiale eines HTT 500 Turniers erreichte. Jannik Spindler heißt der junge Man, und er profitierte schon Stunden vor seinem Viertelfinal-Erfolg über den maroden Kevin Köck von der Absage seines angedachten Achtelfinal-Gegners Alexander Linsbichler. Glück muss man haben!