Das Tennisjahr 2020 von … Laura Siegemund

Laura Siegemund hat im Einzel ein sehr solides Tennisjahr 2020 hingelegt. Ihren größten Erfolg fuhr die 32-jährige Stuttgarterin aber im Doppel ein: bei den US Open in New York City.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 02.12.2020, 10:15 Uhr

Laura Siegemund
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Laura Siegemund

19 Siege bei nur neun Niederlagen, am Ende noch ein Viertelfinale in Roland Garros: Das liest sich als Bilanz für die Saison 2020 aus Sicht von Laura Siegemund wohl sehr ordentlich. Wobei auch bei der aktuellen deutschen Nummer zwei anzumerken ist: Der Umstand, dass das letzte Match 2020 tatsächlich jenes gegen Petra Kvitova bei den French Open war, spricht nicht für die Turniergestaltung der WTA. Auf Starts in Ostrava und Linz, den einzigen beiden Möglichkeiten, sich noch aktiv professionell zu betätigen, hat Siegemund verzichtet.

Platz 50 steht in der Endabrechnung des Tennisjahres also. Und die Erkenntnis, dass Laura Siegemund die Karriere von Julia Görges beendet hat. Das war so in der zweiten Runde in Paris nicht abzusehen. Siegemund hatte einen uninspirierten ersten Satz gespielt, schaffte es danach allerdings, Görges aus dem Konzept zu bringen, gewann mit 1:6, 6:1 und 6:4.

Siegemund holt zwei Punkte für Deutschland

Über ihren Einstieg in die Saison musste sich Siegemund nicht grämen: In Auckland besiegte sie die aufstrebende Teenagerin Cori Gauff in drei Sätzen, verlor danach im Viertelfinale gegen Serena Williams. Bei den Australian Open war schon in Runde zwei Schluss, allerdings gegen Karolina Pliskova, eine der Mitfavoritinnen. Vor der Corona-Pause war Siegemund noch schnell in Indian Wells aktiv, wo sie wieder das Viertelfinale erreichte. Nicht zu vergessen: Der erfolgreiche Arbeitsausflug nach Florianopolis Anfang Februar, in dessen Zuge Siegemund in der ersten Runde des Fed Cups gegen die Brasilianerinnen nichts anbrennen ließ.

Der größte Erfolg trug sich im Doppel zu: Siegemund trat zu den US Open eher aus Not mit Vera Zvonareva aus Russland an, davor hatte sie sich mit verschiedenen Partnerinnen wie Anna-Lena Friedsam, Yanina Wickmayer, Elena Rybakina oder Misaki Doi versucht. Bei Siegemund und Zvonareva aber machte es in New York City „klick“, das war spätestens im Viertelfinale klar, als die beiden die Titelverteidigerinnen Elise Mertens und Aryna Sabalenka in zwei Sätzen aus dem Turnier warfen. Das Endspiel gegen Nicole Melichar und Yifan Xu meisterten Siegemund/Zvonareva ebenfalls in der Minimal-Zeit.

Stärken als Rückschlägerin

Die Statistik weist am Ende des kurzen Tennisjahres 2020 für Laura Siegemund bei 17 Assen 59 Doppelfehler auf. So gesehen ist es beinahe erstaunlich, dass Siegemund dennoch zwei Drittel ihrer Aufschlagspiele gewinnen konnte. Als Rückschlägerin wusste sie jedenfalls zu überzeugen: Siegemund holte sich 37,4 Prozent aller Spiele, bei der ihre Gegnerin aufschlug. Und verwertete dabei 46,2 Prozent ihrer Breakchancen.

In Summe kann sich die Saison 2020 für Laura Siegemund auch finanziell sehen lassen: Die WTA weist ein Gesamtpreisgeld von 753.669.- US Dollar für die 32-Jährige aus.

von Jens Huiber

Mittwoch
02.12.2020, 11:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.12.2020, 10:15 Uhr