Davis Cup: Alexander Zverev - Erstes Training auf dem Hamburger Hartplatz
Alexander Zverev hat am Freitag erstmals am Hamburger Rothenbaum für die Zwischenrunde im Davis Cup trainiert, die vom 13. bis zum 18. September ausgetragen wird.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
10.09.2022, 07:18 Uhr

Mit dem Hamburger Rothenbaum ist Alexander Zverev im Grunde gut vertraut, auch wenn der letzte Besuch der deutschen Nummer eins beim traditionellen ATP-Tour-500-Turnier schon drei Jahre her ist. 2019 schaffte es Zverev bis ins Halbfinale, unterlag dort Nikoloz Basilashvili knapp in drei Sätzen. Allerdings auf Asche. Für den Davis Cup mussten aber alle vier Veranstaltungsorte - neben Hamburg sind dies Glasgow, Valencia und Bologna - denselben Hartplatz aufziehen. Und, so nicht ohnehin in einer Halle gespielt wird, das Dach schließen. Wie eben am Rothenbaum.
Am gestrigen Freitag hat Lokalmatador Alexander Zverev eben dort sein erstes Training absolviert, mit Mikhail Ledovskikh, seinem regulären Hitting Partner, der aber auch als eine Art Coach fungiert. Auch Vater Alexander Zverev sen. sah sich das Training an, Deutschland Teamchef Michael Kohlmann sowieso.
Zverev nach Brasilien nachgereist
Kohlmann hat Zverev früh als Nummer eins nominiert, wohlwissend, dass in dieser Entscheidung auch ein Risiko liegt. Der 25-Jährige hat sein letztes Match im Halbfinale von Roland Garros bestritten, dort stürzte er gegen Rafael Nadal so unglücklich, dass er sich alle Bänder im Sprunggelenk riss. Die Idee, vielleicht schon bei den US Open zurückzukehren, wurde spät, aber doch verworfen. Nun soll es der Davis Cup werden. Am Willen, für sein Land einzulaufen, fehlt es Alexander Zverev sicher nicht. Dass Deutschland die Zwischenrunde überhaupt erreicht hat, liegt ja auch daran, dass der aktuelle Weltranglisten-Zweite kurzentschlossen zum Auswärtsspiel nach Rio de Janeiro nachgereist war.
Und es ist ja nicht so, dass Kapitän Kohlmann aus dem Vollen schöpfen kann: Denn Oscar Otte, die nominelle Nummer zwei, ist erst bei den US Open aus einer Verletzungsauszeit zurückgekehrt. Und verlor dort in Runde eins gegen Hubert Hurkacz. Bleibt noch Jan-Lennard Struff als Single-Option. Und das ist ja keine schlechte: Auch wenn die Erfolge von Struff in den letzten Wochen nicht sonder Zahl waren, so kann sich der Warsteiner in Länderspielen erfahrungsgemäß immer steigern. Das Doppel Kevin Krawietz und Tim Pütz ist derweil über jeden Zweifel erhaben.
Die große Frage der kommenden Tage wird also sein, wie intensiv sich Alexander Zverev schon in den Trainingsbetrieb wirft. Und ob er sich bei seinen Match-Einsätzen so weit disziplinieren kann, dass er kein Verletzungsrisiko eingeht.