Davis Cup: Alexander Zverevs Antreten verschiebt die Gewichte

Mit dem kurzfristig fixierten Start von Alexander Zverev beim Davis-Cup-Match von Deutschland in Brasilien gehen die Gäste als Favoriten in die Begegnung.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.02.2022, 11:21 Uhr

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Alexander Zverev geht im deutschen Team voran
© Getty Images
Alexander Zverev geht im deutschen Team voran

Die Saison 2022 ist für Jan-Lennard Struff bislang nicht nach Wunsch gelaufen. Einen einzigen Match-Sieg konnte der Warsteiner bislang auf der Habenseite notieren: Beim ATP Cup in Sydney schlug Struff John Isner in drei knappen Sätzen. Nun hat der mittlerweile 31-jährige Struff in der Vergangenheit immer wieder bewiesen, dass er im Davis Cup zu Höchstleistungen auflaufen kann (siehe dazu etwa im vergangenen Herbst in Innsbruck, wo Struff gegen Cameron Norrie gewann). Aber auch Jan-Lennard Struff wird die Nachricht, dass Alexander Zverev spontan zum Team in Rio de Janeiro stoßen wird, mit Zustimmung aufgenommen haben. Auch wenn dies bedeutet, dass Struff zunächst gegen Thiago Monteiro, die brasilianische Nummer eins, ran muss.

War Deutschland aufgrund der Weltranglisten-Positionen vor der Zusage von Zverev leichter Favorit, so schlägt das Pendel mit der aktuellen Nummer drei der Welt nun eindeutig in Richtung des Teams von Michael Kohlmann aus. Da wird die Umstellung vom Hartplatz in Acapulco auf den Sand in Rio de Janeiro nicht viel ausmachen: Alexander Zverev zählt auch auf Asche zu den allerbesten Spielern der Welt. Im vergangenen Jahr wähnte sich der gebürtige Hamburger auf einem guten Weg zum Titel in Roland Garros, die Niederlage gegen Stefanos Tsitsipas im Halbfinale war für Zverev eigenen Angaben nach die bitterste der gesamten Spielzeit 2021.

Zverev hat sich ein Loch geschaufelt

Ach, ja: Acapulco. Dort hat sich Zverev mit seinem Ausraster und anschließender Disqualifikation vom gesamten Turnier ein Loch geschaufelt, das er nun in mühsamer Kleinarbeit wieder zuschütten muss. Ein erfolgreicher Auftritt im Nationaltrikot käme da gerade recht. Zverevs Sieg bei Olmypia hat sicherlich wesentlich dazu beigetragen, dass er im vergangenen Jahr zu Deutschlands Sportler des Jahres gewählt wurde.

Für die Davis-Cup-Debüttanten Oscar Otte und Daniel Altmaier bedeutet das Antreten Zverevs nun allerdings, dass eine aktive Premiere unwahrscheinlicher geworden ist. Es sei denn, Michael Kohlmann entscheidet sich ob der Trainingseindrücke gegen Struff als zweiten Einzelspieler. Das wäre aber eher überraschend, gerade aufgrund der beschriebenen Davis-Cup-Historie von Jan-Lennard Struff.

Pütz mit Erfolgserlebnis nach Rio

Immerhin im Doppel kommt ein Mann in Bestform nach Rio de Janeiro: Tim Pütz. Der hat am Samstag in Dubai an der Seite von Michael Venus den Titel geholt, in Brasilien soll Pütz gemeinsam mit Kevin Krawietz im Paarlauf reüssieren. Was Alexander Zverev in eine ungewohnte Situation bringen wird: Auf der anderen Seite des Netzes könnte nämlich Marcelo Melo stehen, Zverevs Kumpel und Doppelpartner von Acapulco. Und gegen den wettet Zverev nur äußerst ungern. Außer zu besonderen Anlässen. Der Davis Cup, zumindest in der am kommenden Woche ausgetragenen „traditionellen“ Form, ist ein solcher.

Ob der Start von Deutschlands bestem Spieler in Rio de Janeiro ein Indikator dafür ist, dass Zverev im Erfolgsfall auch im September an der Finalrunde teilnimmt, wird sich weisen. Denn dann wird ja wieder nach einem Modus gespielt, der für Zverev mit dem „echten“ Davis Cup nichts zu tun hat.  

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von Jens Huiber

Montag
28.02.2022, 14:55 Uhr
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