Davis Cup: Ausgerechnet Feliciano Lopez!

Die Hauptrolle am Samstagabend in Madrid gebührte natürlich Rafael Nadal. Aber auch Feliciano Lopez trug seinen Teil zum spanischen Einzug ins Endspiel beim Davis-Cup-Finalturnier bei.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 10:07 Uhr

Der Herr Turnierdirektor in seinem Element: Feliciano Lopez
© Getty Images
Der Herr Turnierdirektor in seinem Element: Feliciano Lopez

Die Wendungen des Tennissports sind manchmal eigenartig: Da hat Feliciano Lopez den britischen Tennisfans im Juni 2019 vielleicht den schönsten Moment des Tennisjahres geschenkt, indem er gemeinsam mit Rückkehrer Andy Murray den Doppel-Wettbewerb beim ATP-Tour-500-Turnier im Queen´s Club geholt hat (und nebenbei auch gleich da Einzel). Und dann war es eben jener Feli Lopez, der die Ambitionen von Großbritannien auf den nächsten Davis-Cup-Erfolg nach 2015 zunichte gemacht hat. Mit großer Mithilfe von Rafael Nadal, keine Frage. Und mit Andy Murray ganz in der Nähe, allerdings auf der anderen Seite des Netzes.

Lopez war erst aufgrund der tragischen Umstände um Roberto Bautista-Agut, dessen Vater in den vergangenen Tagen verstorben ist, und der Unpässlichkeit von Pablo Carreno Busta in die Rolle des zweiten Einzelspielers nach Nadal gerutscht. Dass der 38-Jährige den Ball noch gut trifft, hat Lopez bei den US Open bewiesen, wo er in der dritten Runde den späteren Finalisten Daniil Medvedev über vier Sätze lang gequält hat. Danach allerdings ist nicht mehr viel gekommen, lediglich Cameron Norrie, natürlich ein Brite, musste in Antwerpen gegen Lopez die Waffen strecken.

Bruguera und Nadal entscheiden sich für Lopez

Gegen Kyle Edmund nun hielt Feli Lopez ordentlich mit, konnte den Spaniern aber nicht den ersten Punkt bringen. In der Caja Magical mithin, in der der Linkshänder neuerdings auch als Turnierdirektor firmiert - beim ATP-Masters-1000-Turnier im Frühjahr. Dass Lopez im entscheidenden Doppel tatsächlich auf den Platz durfte, war keineswegs gesetzt: Im Viertelfinale hatte sich Sergi Bruguera noch für Marcel Granollers als Partner für Nadal entschieden.

Gegen Neal Skupski und Jamie Murray aber brachten die Spanier ihre beiden Lefties, die sich auch neben dem Platz ausnehmend gut verstehen. Die Bilder, die von Lopez nach der Hochzeitsfeier von Nadal um die Welt gegangen sind, legen dies nahe. Und so artete das Match gegen die Briten zu einem Lehrstück in Kommunikation auf dem Court aus, mit Nadal als dem Meinungsführer. Und Feliciano Lopez als gleichberechtigtem Veteran, der 2016 im Doppel immerhin auch schon einen Grand-Slam-Sieg geholt hatte: mit Marc Lopez, der in Madrid im Publikum saß.

Wie die Gemengelage nun am Sonntag gegen die Kanadier aussieht, wird sich weisen. Mit Blick auf die Einzel-Vorstellungen von Rafael Nadal, der spanischen Nummer eins, und Vasek Pospisil, der kanadischen Nummer zwei, ist es nicht ausgeschlossen, dass die Entscheidung wieder im Doppel fällt. Dann könnte die nächste große Stunde von Feliciano Lopez schlagen.

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Sonntag
24.11.2019, 09:01 Uhr
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