Davis Cup: Deutschland vor "heißer Aufgabe" in Ungarn

Vor feuriger Kulisse in Ungarn kämpfen die deutschen Tennisspieler um den Einzug in die Davis-Cup-Gruppenphase. Eine Pflichtaufgabe für Alexander Zverev und Co.?

von SID
zuletzt bearbeitet: 31.01.2024, 14:41 Uhr

Auf Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff wird es in Tatabanya besonders ankommen
© Getty Images
Auf Alexander Zverev und Jan-Lennard Struff wird es in Tatabanya besonders ankommen

Ein "Spannungsloch" bei seinem Topspieler Alexander Zverev nach den Australian Open? Nein, das werde es nicht geben, da ist sich Michael Kohlmann sicher. "Wer Sascha kennt, weiß: Wenn er für Deutschland auf den Platz geht, spielt er voll", sagte der Teamkapitän der deutschen Davis-Cup-Mannschaft im SID-Gespräch.

Mit einem hochmotivierten Olympiasieger in den Reihen soll ab Freitag also im ungarischen Tatabanya der Einzug in die Gruppenphase des traditionsreichen Nationenwettbewerbs gelingen. Eine Pflichtaufgabe? Ja. Doch ein Selbstläufer wird die Qualifikation nicht.

Teamchef Kohlmann mahnt zur Vorsicht

"Von den ungesetzten Mannschaften ist Ungarn schon eine der deutlich besseren, weil sie zwei Top-100-Spieler haben", betonte Kohlmann und mahnte zur Vorsicht. Zwar steht die ungarische Nummer eins, Fabian Marozsan, in der Weltrangliste nur auf Platz 57. Zu unterschätzen ist der 24-Jährige aber nicht. Im vergangenen Jahr bezwang Marozsan in Rom den späteren Wimbledonsieger Carlos Alcaraz. Und auch bei den Australian Open im Januar präsentierte sich der Rechtshänder, so Kohlmann, "in sehr guter Form", schied erst in Runde vier aus.

Auch Marozsans Teamkollege Marton Fucsovics, "seit Jahren eigentlich ein Top-50-Spieler", stellt eine Herausforderung dar. So bezwang Zverev diesen beim vergangenen Masters in Paris erst nach drei Sätzen. "Die beiden Ungarn", hob Kohlmann hervor, "sind außergewöhnliche Spieler - und das erfordert 100 Prozent Leistung."

DTB-Auswahl auswärts erfolgreich

Nicht nur die Profis, auch die Heimfans werden der Auswahl des Deutschen Tennis Bundes (DTB) viel abverlangen. Die knapp 6500 Menschen fassende Halle in Tatabanya, für die Handball-EM 2022 errichtet, wird den Gastgebern zufolge voll besetzt sein. Und die Anhänger haben "nicht gerade schwarz-rot-goldene Fahnen in der Hand", weiß Kohlmann.

"Wenn du gegen das Publikum spielst, ist das ein bisschen lauter. Aber das muss man abschalten als Vollprofi, und die Jungs haben das alle schon mal erlebt", zeigt sich der Teamkapitän allerdings zuversichtlich. Ihre Auswärtsspiele habe die DTB-Auswahl "in den letzten Jahren eigentlich immer sehr erfolgreich bestritten, weil wir als Einheit aufgetreten sind."

Zverev und Koepfer in guter Verfassung

Neben dem Teamgeist verleiht auch die Frühjahresform aller Athleten Rückenwind. Beim ersten Grand-Slam-Turnier der Saison scheiterte Zverev erst im Halbfinale. "Mit Sicherheit helfen ihm die Siege für das restliche Jahr, das Selbstvertrauen hochzuhalten und wieder anzugreifen", prognostizierte Kohlmann.

Down Under stürmte auch Dominik Koepfer überraschend ins Doppel-Halbfinale. Damit habe Koepfer "nochmal gezeigt, in was für einer guten Verfassung er ist." Jan-Lennard Struff scheint nach langwierigen Hüftproblemen "wieder dort angekommen zu sein, wo er davor war", freute sich Kohlmann, habe bei den Australian Open "zehn gute Sätze auf ganz hohem Niveau" gespielt. Und auch die Doppelspezialisten Tim Pütz und Kevin Krawietz starteten ordentlich.

Im vergangenen Jahr hatte das deutsche Team die Davis-Cup-Gruppenphase noch verpasst, den Abstieg aus der Weltgruppe aber verhindert. Am Freitag (ab 15 Uhr) und Samstag (ab 13 Uhr/jeweils TennisChannel) soll es auch dank des aus deutscher Sicht "rundum guten Grand Slam" wieder besser laufen, kündigte Kohlmann an: "Jetzt hoffen wir, dass wir das in Ungarn fortführen und in die Zwischenrunde einziehen können."

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Mittwoch
31.01.2024, 09:15 Uhr
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