Davis Cup: Die positiven Seiten von Schwechat

Sportlich war die Davis-Cup-Begegnung mit Portugal für die österreichischen Gastgeber kein Erfolg. Die Veranstaltung im Multiversum in Schwechat hat dennoch Lust auf mehr Tennis gemacht.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 17.09.2023, 23:02 Uhr

Julian hat am Freitag und Samstag einen tollen Job gemacht
© privat/tennisnet
Julian hat am Freitag und Samstag einen tollen Job gemacht

Von Jens Huiber aus Schwechat

Machen wir uns nichts vor: Julian ist die Zukunft des österreichischen Tennissports. Nicht auf der aktiven Seite, da ist der Zug wohl schon abgefahren. Aber Julian hat am Freitag und Samstag im Multiversum stellvertretend für viele Anwesende gezeigt, dass das rot-weiß-rote Tennis lebt.

Über eine Anzeige des ÖTV hat sich Julian für eine Stelle als Platzanweiser beworben, er hat diese Postion mit großer Ernsthaftigkeit und noch größerer Begeisterung ausgefüllt. Und mit einiger Expertise: Gut, außer Julian glauben nicht mehr allzu viele Tennisfans weltweit an ein großes Comeback von Venus Williams, die Matche sim Multiversum hat Julian aber einwandfrei analysiert.

Und damit zum größeren Bild: Im vergangenen Herbst hatten der Geschäftsführer des ÖTV, Thomas Schweda, und Sportdirektor Jürgen Melzer bei einer Pressekonferenz moniert, dass es in Österreich kein Nationalstadion für die Tennisspieler gäbe. Im Gegensatz etwa zu den benachbarten Tschechen. Ob das die Halle in Schwechat nun höherer offizielle Weihen erfährt oder nicht: Das Multiversum war dem Anlass absolut angemessen. Und die Stimmung einer Davis-Cup-Begegnung würdig.

Nächster Gegner für Österreich schon in dieser Woche

Das Publikum hat einen erfreulichen Mix aus verschiedenen Altersgruppen gezeigt, beginnend mit den ganz jungen über die immer noch jugendlichen - wie Julian - über die allgemeine Klasse bis hin zu den Tennisfans im besten Alter. Die mit dem ebenfalls anwesenden Hans Kary noch persönliche Erinnerungen verbinden. Wie viele der Fans ihre Tickets mit der Aussicht auf zwei Auftritte von Dominic Thiem gekauft haben (Vermutung: einige bis viele), bleibt eine Randnotiz.

Tennis lebt in Österreich, siehe dazu nicht nur Julian, der sich an den beiden Davis-Cup-Tagen ehrenamtlich in den Dienst der guten Sache gestellt hat.

Die Frage für den ÖTV wird nun sein, wo es die nächsten Länderspiele geben wird.Schließlich finden sich auch weiter westlich jede Menge Julians. Die Entscheidung darüber könnte schon bald fragen: denn die Gegner Österreichs für Anfang 2024 werden schon in dieser Woche ermittelt. Sollte das Team von Jürgen Melzer da einen Sieg schaffen, ginge es wieder im September um die Rückkehr in die höchste Ebene des Davis Cups.

von Jens Huiber

Montag
18.09.2023, 11:38 Uhr
zuletzt bearbeitet: 17.09.2023, 23:02 Uhr