Davis Cup: Djokovic, Thiem, Zverev – das Potenzial zur Hammergruppe

Novak Djokovic,Alexander Zverev und Dominic Thiem potenziell in einer Gruppe – da können alle anderen Dreier-Pakete beim Davis-Cup-Finalturnier nicht mithalten.

von Robin Huiber
zuletzt bearbeitet: 13.03.2020, 07:53 Uhr

Paris 2019: Alexander Zverev muss Novak Djokovic gratulieren
Paris 2019: Alexander Zverev muss Novak Djokovic gratulieren

Es gibt keinen Kleinen mehr, hat der damalige deutsche Bundestrainer Berti Voigts schon Anfang der 1990er-Jahre für die Ewigkeit festgehalten. Das lässt sich eigentlich auch für den Tennissport sagen, wo fast jeder jeden schlagen kann. So gesehen ließe sich argumentieren, dass alle am Donnerstag ausgelosten Finalgruppen gleich schwer zu bewältigen sind. Was aber natürlich nicht stimmt. Denn während etwa die Kanadier in Gruppe B mit Denis Shapovalov und Félix Auger-Aliassime sowohl gegen Kasachstan wie auch Schweden klar zu favorisieren sind, haben es Österreicher, Deutsche und Serben ganz anders erwischt. Nämlich sich gegenseitig. In Gruppe F.

Stand jetzt prallten da drei Top-Ten-Spieler aufeinander, sollte sich denn auch Alexander Zverev bemüßigt fühlen, bei der zweiten Ausgabe des Finalturniers seine Premiere zu geben. Er würde auf Novak Djokovic treffen – und Kumpel Dominic Thiem, sollten sich die nach der Qualifikation der Österreicher gegen Uruguay aufgeschwappten Wogen wieder geglättet haben.  Was das Augenmerk auch auf die Nummer-Zwei-Spieler schwenken würde: Da hat Österreich Dennis Novak aufzubieten, der im Davis Cup immer seine besten Leistungen abzurufen in der Lage scheint.

Der Vorteil in dieser Hinsicht liegt aber klar bei der Mannschaft von Michael Kohlmann: Denn der deutsche Teamchef hätte bei einem Antreten von Zverev mit Jan-Lennard Struff jenen Mann im Talon, der in Düsseldorf die Weißrussen fast im Alleingang gebogen hat. Struff wäre gegen Novak in der Favoritenrolle, ebenso gegen die serbische Nummer zwei, egal, ob diese nun Filip Krajinovic (wie beim Finalturnier 2019) oder Dusan Lajovic (wie beim ATP Cup) heißt.

Fragezeichen hinter Kyrgios und Cilic

In Gruppe D könnte sich ein interessantes Duell zwischen Kroatien und Australien entspinnen, abhängig allerdings vom Gesundheitszustand zweier potenzieller Haupt-Protagonisten: Nick Kyrgios und Marin Cilic. Die Spanier sind in Gruppe A gegen die Überraschungsgäste aus Ekuador (die sich in Japan qualifiziert haben) haushoher Favorit, die Russen um Daniil Medvedev, Andrey Rublev und Karen Khachanov werden da schon eine größere Herausforderung darstellen.  

Neben Serbien war Frankreich in den Genuss einer Wildcard der ITF gekommen, der größte Gegner in Gruppe C sollten die Briten mit dem wiedererstarkten Daniel Evans sein. Ob sich Andy Murray wieder einen möglichen Einsatz so spät in der Saison antut? Man wird sehen.  In Gruppe E ist zwar das Team der USA als gesetzt notiert, die Favoritenrolle fällt aber doch wohl eher den Italienern zu. Wenn diese in Bestbesetzung antreten können.

Hier die Gruppeneinteilung für das Davis-Cup-Finalturnier 2020

Gruppe ASpanien, Russland, Ekuador
Gruppe BKanada, Kasachstan, Schweden
Gruppe CFrankreich, Großbritannien, Tschechische Republik
Gruppe DKroatien, Australien, Ungarn
Gruppe EUSA, Italien, Kolumbien
Gruppe FSerbien, Deutschland, Österreich

von Robin Huiber

Freitag
13.03.2020, 08:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 13.03.2020, 07:53 Uhr