Davis Cup: Na, wer hat Lust auf Zhuhai?

Die Auslosung für die Davis-Cup-Zwischenrunde vom 10. bis zum 15. September sorgt wohl nicht nur im deutschen Lager für Kopfzerbrechen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 21.03.2024, 15:55 Uhr

Jan-Lennard Struff ist immer da, wenn das Nationalteam ruft
Jan-Lennard Struff ist immer da, wenn das Nationalteam ruft

Die Reiseplanung der meisten ATP-Profis sieht Anfang September wohl so aus: Nach den US Open, wie lange auch immer diese ganz individuell andauern, ist erst mal kurz Zeit zum Wundenlecken und Erholen, zumeist im heimatlichen Umfeld. In der Woche nach dem letzten Major des Jahres steht dann die Davis-Cup-Woche an, in der es zum einen um den Verbleib oder den Einzug in die Weltgruppe geht. Und zwar im klassischen Heim-Auswärts-Modus. Serbien etwa hat dafür Stefanos Tsitsipas und dessen Griechen zugelost bekommen.

Oder aber man kämpft in der Zwischenrunde, die vom 10. bis zum 15. September 2024 ausgetragen wird um einen Startplatz beim Final Eight in Málaga. Nun sind noch elf europäische Nationen im Lostopf gewesen, für die (mit Ausnahme von Spanien, Großbritannien und Italien - denn diesen Teams war der Start in Valencia, Manchester und Bologna ja garantiert) gegolten hat: Überallhin, nur nicht nach Zhuhai.

Zverev beim Laver Cup am Start

An dieser Stelle darf man sich übrigens ruhig noch einmal darüber wundern, warum sich der Deutsche Tennis Bund nicht um die Austragung jenes Vierer-Gespanns, das nun nach Zhuhai gelost wurde, beworben hat. Ist es wirklich so, dass sich in Deutschland mit einem Verkauf von fünf Monaten keine geeignete Halle finden hätte lassen?

Nun, gut. Das DTB-Team ist also nach Zhuhai beordert worden, gemeinsam mit den Amerikanern, der Slowakei und Chile. Bei letzteren beiden Teams kann man fast von der Bestbesetzung ausgehen. Bei den USA und Deutschland indes nicht. Denn vom 20. bis zum 22. September steht ja der Laver Cup in Berlin an. Dem hat sich Alexander Zverev vertraglich verpflichtet. Und man muss schon sehr viel Phantasie aufbringen, für eine Reiseroute New York - Zhuhai - Berlin. So gerne Zverev eigenem Bekunden nach auch das Nationaltrikot trägt. Für Michael Kohlmann könnte damit jene Mannschaft ins Rennen gehen, die zuletzt in Tatabanya die Ungarn besiegt hat. Mit Spitzenspieler Jan-Lennard Struff, der dem Team, wenn gesund, immer zur Verfügung steht. Und mit Dominik Koepfer, dazu dem Spitzenduo Kevin Krawietz und Tim Pütz. Daniel Altmaier und Yannick Hanfmann sind ebenfalls valide Alternativen.

Großer Aderlass bei den USA

Bei den US Boys sieht es fast noch dunkler aus. Denn mit Taylor Fritz, Frances Tiafoe, Tommy Paul oder Ben Shelton haben die Amerikaner gleich vier Anwärter auf Startplätze beim Laver Cup. Wer geht dann in Zhuhai in die Bütt? Die ATP-Charts würden aktuell Sebastian Korda, Christopher Eubanks oder Marcus Giro nahelegen. Nicht unattraktiv. Vor allem aber: Aus deutscher Sicht nicht unschlagbar. Und das wäre ja immerhin eine positive Nachricht nach der fatalen Ortszuteilung.

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Donnerstag
21.03.2024, 17:25 Uhr
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