Davis Cup: Federer, Del Potro, Goffin - das waren noch Finalzeiten

Finaltag in Madrid also, von 18 Mannschaften beim ersten Davis Cup nach dem neuen Final-Turnier-Modus sind noch zwei Teams übrig - Spanien und Kanada. Wir als Nostalgiker schauen aber gerne zurück auf die letzten fünf Endspiele, die nach dem klassischen Modell ausgetragen wurden.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 07:56 Uhr

"Fedrinka" haben es 2014 für die Schweiz gerichtet
© Getty Images
"Fedrinka" haben es 2014 für die Schweiz gerichtet

2014: Federer und Wawrinka gewinnen in Frankreich

Wer sich erinnern mag: Es gab viele Fragezeichen vor dem Antreten von Roger Federer - wenige Tage vor Beginn des Finales in Lille konnte der Maestro zum Endspiel bei den AT Finals wegen Rückenbeschwerden nicht antreten. Gut aus Schweizer Sicht, dass Stan Wawrinka die Auftaktpartie gegen Jo-Wilfried Tsonga in vier Sätzen gewann. Der anschließende Auftritt von Federer gegen Gael Monfils glich einem auf Glatteis, so unsicher wirkte der Baselbieter. Monfils gewann in drei Sätzen. Severin Lüthi setzte dann alles auf die Karte „Fedrinka“ - und die beiden Schweizer Topspieler hatten im Doppel mit Richard Gasquet und Julien Benneteau keine Probleme. Ebensowenig wie Federer am Sonntag mit Gasquet, den er glatt in drei Sätzen bezwang und so den Sieg der Eidgenossen sicherstellte.

2015: Andy Murray holt in Gent drei Punkte

Ja, es waren die Festspiele von Andy Murray in Gent. Dabei war Kyle Edmund im ersten Match gegen David Goffin auf dem Weg zu einer Sensation, führte mit 2:0-Sätzen. Goffin kam zurück, brachte die Hausherren in Führung. Dass im Anschluss Ruben Bemelmans Andy Murray nicht bremsen würde können, das war absehbar. Im Doppel durfte dann Bruder Jamie beim Vier-Satz-Erfolg gegen Goffin und Steve Darcis assistieren, den dritten und entscheidenden Punkt holte aber natürlich Sir Andrew. Sehr souverän gegen David Goffin.

2016: Del Potro schafft in Zagreb Historisches

Wie leicht wäre es, beim Rückblick auf das Finale von 2016 Federico Delbonis unter den Tisch fallen zu lassen. Aber der Linkshänder war es schließlich, der gegen Ivo Karlovic den dritten und entscheidenden Punkt für die Gäste aus Argentinien geholt hatte. In Erinnerung ist aber vor allem die erste Partie des Sonntags geblieben: Da nämlich gelang es Juan Martin del Potro vor den Augen von Fußball-Ikone Diego Maradona erstmals, ein Match nach 0:2-Satzrückstand zu drehen. Und das gegen die Nummer eins der Kroaten, Marin Cilic. Der hatte Delbonis am ersten Tag in fünf Sätzen besiegt und an der Seite von Ivan Dodig auch das Doppel geholt.

2017: Ein David Goffin ist nicht genug

So ist das manchmal: Dass der beste Spieler eines Wochenendes nicht mit dem Siegerpokal, der angeblich hässlichsten Salatschüssel der Welt, nach Hause fährt. David Goffin panierte zunächst Lucas Pouille und am Sonntag auch Jo-Wilfried Tsonga, musste aber mitansehen, wie Tsonga am ersten Spieltag Steve Darcis keine Chance ließ, am Samstag Pierre-Hugues Herbert und Richard Gasquet das Doppel gewannen. Und Pouille in der alles entscheidenden fünften Begegnung Darcis in drei Sätzen nur vier Spiele ließ.

2018: Marin Cilic rehabilitiert sich

Schön, wenn man noch mindestens eine zweite Chance bekommt: Marin Cilic, der den kroatischen Sieg 2016 in Zagreb gegen del Potro auf dem Schläger hatte, machte es zwei Jahre später besser, gewann am Freitag in Lille sein Einzel gegen Jo-Wilfried Tsonga und am Finaltag auch gegen Lucas Pouille. Der hatte sich für diesen Auftritt aufgespart, zum Auftakt des Endspiels war Jeremy Chardy gegen Borna Coric ohne Chance geblieben. Den Ehrenpunkt für die Franzosen verbuchten Pierre-Hugues Herbert und Nicolas Mahut im Doppel.

von Jens Huiber

Sonntag
24.11.2019, 07:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 24.11.2019, 07:56 Uhr