Gael Monfils gleicht gegen geschwächten Roger Federer aus

Frankreichs Nummer zwei, Gael Monfils, schlägt einen sichtlich gehandicappten Roger Federer, glatt in drei Sätzen.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.11.2014, 19:10 Uhr

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Dass Gael Monfils in der Lage ist, Roger Federer zu bezwingen, das hat der Franzose auf der ATP-Tour schon des Öfteren bewiesen. Das 6:1, 6:4 und 6:3 im zweiten Einzel des Davis-Cup-Finals zwischen Frankreich und der Schweiz kam in der Deutlichkeit indes sehr wohl überraschend - auch wenn Federer bekanntermaßen nach bzw. schon während der ATP World Tour Finals mit Rückenproblemen zu kämpfen hatte. Das darf die Leistung von Monfils allerdings nicht schmälern: Der extrovertierte Franzose zeigte sich aggressiv, in den entscheidenden Phasen aber auch geduldig, und sicherte seiner Equipe den Gleichstand nach der Niederlage vonJo-Wilfried TsongagegenStan Wawrinka.

Schon zu Beginn des zweiten Einzels konnte man allerdings den Eindruck gewinnen, dass Federer ungewohnt unsicher in seinen Bewegungen agierte – sei es aufgrund seiner gesundheitlichen Beschwerden, sei es aufgrund der Unterlage, die er seit seinem Aus bei den French Open gegenErnests Gulbisnicht mehr wettkampfmäßig bespielt hatte. Gael Monfils hingegen, bestens vorbereitet und ausgeruht, startete konzentriert und dynamisch, schaffte ein frühes Break, wehrte im Gegenzug bei eigenem Aufschlag Chancen von Federer zum Ausgleich ab und gewann Satz eins souverän mit 6:1.

Gleiches Muster in den Sätzen zwei und drei

In Durchgang zwei derselbe Auftakt: Bereits sein zweites Aufschlagspiel musste Federer abgeben, Monfils zeigte sich bei eigenem Service als nachgerade unverwundbar. Und vor allem von der Grundlinie war es immer wieder der Franzose, der den längeren Atem hatte. Der Schweizer hielt ergebnismäßig zwar länger mit, Möglichkeiten, in den Satz zurück zu kommen, bekam er von der französischen Nummer zwei indes nicht geboten. Sinnbildlich der letztlich erfolgreiche Satzball für Gael Monfils zum 6:4: Eine längere Rally schloss Federer mit einem Rückhandball ins Netz ab.

Bei den US Open vor ein paar Monaten hatte der Schweizer noch einen 0:2-Satzrückstand wettgemacht – in seiner Verfassung an diesem Freitag in Lille ein Ding der Unmöglichkeit. Wie auch Beobachter wie der ehemalige Davis-Cup-Kapitän der USA, Patrick McEnroe, feststellen mussten.

Die endgültige Entscheidung fiel im fünften Spiel des dritten Satzes: Bei eigenem Aufschlag konnte der Schweizer den ersten Breakball für Monfils nach einem kuriosen Ballwechsel noch abwehren (genauer gesagt: der Franzose setzte einen machbaren Volley ins Aus), bei der zweiten Chance half Federer mit einem verschlagenen Vorhandball tatkräftig mit. Zwei souveräne Aufschlagspiele von Monfils und ein Break später – und die Franzosen gingen mit einem 1:1 in den Samstag.

Sonntag um die Entscheidung?

Federers Davis-Cup-Bilanz steht somit bei acht Niederlagen zu 37 Siegen, die letzte Pleite hatte es 2012 im Heimspiel gegen die USA gegeben – gegenJohn Isner, ebenfalls auf roter Asche. Wie bis Sonntag Besserung eintreten soll, um gegen Jo-Wilfried Tsonga zu bestehen, dafür braucht es ein hohes Maß an Fantasie. Gael Monfils hingegen verbesserte sich in Einzelspielen auf zehn Siege zu zwei Niederlagen und kann mit einer Leistung wie am Freitag auch am Sonntag gegen Stan Wawrinka gewinnen – sollte diese Partie überhaupt noch relevant für den Match-Ausgang sein. (Text: jehu)

von tennisnet.com

Freitag
21.11.2014, 19:10 Uhr