Schweizer als klarer Außenseiter in die USA

Ohne Roger Federer und Stan Wawrinka wird es für die Schweiz in Birmingham gegen die USA (ab Freitag, 21 Uhr, live auf DAZN) mit dem Einzug in das Viertelfinale des Davis-Cup-Wettbewerbs 2017 extrem schwierig.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 01.02.2017, 11:14 Uhr

Wann wird die Schweiz im Davis Cup wieder jubeln?

Womöglich ruhen die Schweizer Hoffnungen auf Antoine Bellier, dem 20-jährigen Linkshänder, der nominell nur als Viertbester seines Teams nach Birmingham in den USA reist: Bellier war es schließlich, der den Verbleib in der Weltgruppe für die Schweiz im vergangenen Jahr gesichert hat - in Usbekistan mit einem Vier-Satz-Sieg gegen Jurabek Karimov. Gegen eine Wiederholung sprechen indes mindestens zwei Dinge: Karimov wird nicht für die USA antreten, die Eidgenossen Bellier wohl nur dann eine Chance geben, wenn sie selbst keine Chance mehr haben.

Ein Szenario, das durchaus schon nach dem zweiten Tag der Erstrunden-Partie, die an diesem Freitag (live auf DAZN) beginnt, realistisch erscheint. Die US-Amerikaner schicken mit Jack Sock einen Mann in das Match, der 2017 schon ein Erfolgserlebnis feiern durfte, seinen zweiten Turniersieg auf der Tour überhaupt, diesmal im neuseeländischen Auckland. John Isner wird wohl der zweite Einzelspieler sein, ein ausgewiesener Schweiz-Experte im Davis Cup: 2012 hatte Isner in Fribourg Roger Federer beim 5:0 der USA in vier Sätzen besiegt. Dass mit Sam Querrey und Steve Johnson nicht nur zwei kompetente Einzelspieler, sondern mit Johnson auch der neben Sock andere Bronze-Medaillen-Gewinner im olympischen Doppel zu Rio de Janeiro im US-Team steht, erschwert die Aufgabe der Schweizer zusätzlich.

Vertauschte Rollen

Bei der enttäuschenden Heim-Niederlage gegen die USA auch schon dabei: Marco Chiudinelli, der längst dienende Kumpel von Roger Federer. Mit dem "Maestro" hat der 35-Jährige 2015 das Doppel in der Relegationspartie gegen die Niederlande bestritten (und verloren), im vergangenen Jahr Paolo Lorenzi immerhin in ein Marathon-Match gezwungen.

Bleibt aus Schweizer Sicht noch Henri Laaksonen. Dieser hat in der angesprochenen Partie gegen Usbekistan zwei Punkte beigetragen, an der Seite von Adrien Bossel das Doppel gewonnen. Als Nummer 127 der Welt wird allerdings auch Laaksonen als Außenseiter in die Einzelpartien gehen. Die gute Nachricht: Genau so ist es 2012 John Isner, Mardy Fish und den Gebrüdern Bryan in Fribourg gegangen.

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von Jens Huiber

Mittwoch
01.02.2017, 11:14 Uhr