Spaniens Teamchefin Gala Léon Garcia steht ohne Spieler da

Im Relegationsmatch gegen Russland wird Spanien mit einem Rumpfteam antreten.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 21.06.2015, 07:30 Uhr

Wenn Barbara Rittner den French Open 2015 aus persönlichen Gründen fernbleibt, bringt das weder die Ordnung im deutschen Fed-Cup-Team, noch im gesamten DTB durcheinander. Die Equipe um die beiden LeaderinnenAngelique KerberundAndrea Petkovichält in Roland Garros die Fahne hoch. Letztere geht sogar verletzt in ein Doppel, schließlich hat sie sich PartnerinSabine Lisickiversprochen. Alles gut im schwarz-rot-goldenen Team also. Und: Für das laufende Tennisjahr sind die Agenden der deutschen Damen-Nationalmannschaft geschlossen, der nächste Angriff auf die begehrteste Mannschaftstrophäe im Tennis erfolgt erst 2016.

Auch Gala León García ist in diesem Jahr am Bois de Boulogne nicht gesehen worden – auch bei ihr gab es private Verpflichtungen, der die spanische Davis-Cup-Chefin nachkommen musste. Die Implikationen der Abwesenheit sind indes aber ganz andere als bei Rittner: Hätte doch das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres die letzte Gelegenheit geboten, Spaniens Spitzenspieler doch noch zu einem Antreten beim Relegationsspiel gegen Russland vom 17. bis 19. Juli in Wladiwostok zu bewegen. Diese Chance hat die Nationaltrainerin versäumt, und somit bleibt es für den Clash mit den Russen bei einer einzigen Absichtserklärung:Daniel Gimeno-Traverwürde für sein Heimatland in die Bütt gehen, sollte ihn der Ruf von León García erreichen.

Rafael Nadal mit Unverständnis

Seine Chancen stehen gar nicht schlecht. Das Tuch zwischen den Assen wieRafael NadaloderDavid Ferrerund dem Spanischen Tennisverband ist nämlich zerschnitten, mit einer zeitnahen Versöhnung nicht zu rechnen. „Die Schlussfolgerung ist ganz einfach“, führte Nadal in Paris aus. „Der Davis Cup ist die wichtigste Einnahmequelle für den Verband. Und jetzt wenden sie sich (mit der Bestellung von León García gegen den Willen der Spieler, Anmerkung) gegen das, womit sie Geld verdienen, mit dem sie dann eigentlich die jungen Spieler unterstützen, die in Zukunft nach vorne kommen sollen.“ Geld kommt mit Erfolg, Erfolg mit dem Antreten der kompetentesten Fachkräfte. Dieses ist für die Partie gegen Russland indes in weite Ferne gerückt.

Die kürzlich erfolgte Ernennung von Julian Alonso zum Vize-Kapitän wird zur Glättung der Wogen jedenfalls nichts beitragen. „Das ist ein Witz“, ließ etwaFeliciano Lopezwissen. Zumal sich die etatmäßige Chefin León García nicht nur bei den French Open, sondern ganz generell rar gemacht hat. Denkbar ungünstige Voraussetzungen dafür, dass sich die Spanier wieder dorthin bewegen, wo sich die Ansprüche der großen iberischen Tennisnation manifestieren: in der Davis-Cup-Weltgruppe. (Text: jehu)

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