Davis Cup: Vorsicht ist die Mutter der deutschen Porzellankiste

Nach dem Erfolg gegen Serbien kann die deutsche Mannschaft heute das Viertelfinale im Davis Cup 2021 klar machen. Dazu muss ein Sieg gegen Österreich her.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.11.2021, 08:46 Uhr

Tim Pütz und Kevin Krawietz können gegen jedes Doppel gewinnen
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Tim Pütz und Kevin Krawietz können gegen jedes Doppel gewinnen

Von Jens Huiber aus Innsbruck

„Nice try.“ So kommentierte Tim Pütz den Versuch, dem deutschen Teamchef Michael Kohlmann bei der Pressekonferenz nach dem Sieg gegen Serbien zu entlocken, ob denn Dominik Koepfer ganz sicher als zweiter Mann neben Jan-Lennard Struff die Partie gegen Österreich bestreiten wird. Die Stimmung war gut bei diesem Gespräch, indes nicht ausgelassen: Das serbische Team inklusive Novak Djokovic zu besiegen - und das nach einem Doppel, das schon beinahe verloren schien - hat den Deutschen noch einmal einen Schub gegeben. Andererseits war allen bewusst, dass das Doppel Pütz und Kevin Krawietz bei Gleichstand gegen jede Nation den entscheidenden Punkt holen kann.

Natürlich auch gegen Österreich (heute ab 16 Uhr live im TV und Livestream bei ServusTV und in unserem Liveticker). Dort werden Oliver Marach und Philipp Oswald den Paarlauf bestreiten, vielleicht das letzte Mal im Nationalteam. Marach bereitet sich schön langsam auf das Ende seiner grandiosen Karriere vor, nimmt aber den Australien-Swing Anfang 2022 noch mit. Und dann wäre es ja auch nicht mehr so lang bis zum nächstjährigen Erstrunden-Duell in der Davis-Cup-Weltgruppe.

Deutschland potenziell gegen Großbritannien

Der nächste Auftritt von Jan-Lennard Struff und Co. nach dem Match gegen die Österreicher hat dagegen potenziell schon ein fixes Datum: Der Sieger der Gruppe F trifft am Dienstag auf den Sieger der Gruppe C, voraussichtlich Großbritannien. Praktischerweise in Innsbruck, aus gegebenem Anlass weiterhin ohne Fans. Die Briten müssen sich heute an den Tschechen abarbeiten (ab 10 Uhr, live im Stream bei servustv.com), von der Platzierung der Einzelspieler her stellen sie das zweitbeste der sechs Teams, die in Tirols Landeshauptstadt seit Donnerstag um Punkte spielen.

Das übergeordnete Ziel ist aber Madrid, wer das vergessen haben sollte, muss nur einen Blick auf die Werbebanden in der Innsbrucker Olympia World werfen. Das deutsche Team hat 2019 in der Caja Magica am allerersten Endturnier teilgenommen, die Stimmung auf den Rängen war jener in Innsbruck nicht unähnlich, allerdings nicht einer Pandemie geschuldet.

Struff und Novak kennen sich gut

Zu erwarten sind die Duelle Koepfer gegen Gerald Melzer und mit allergrößter Sicherheit Jan-Lennard Struff gegen Dennis Novak. Nicht zu erwarten sind Animositäten zwischen den Mannschaften, Unterpremstätten 1994 ist den meisten der Beteiligten wahrscheinlich eher nicht in Erinnerung. Wie auch: Koepfer ist erst wenige Wochen nach der legendären Sause am Schotterteich in der Nähe von Graz zur Welt gekommen.

Struff und Novak tauschen sich auch privat manchmal aus, abgesehen von gemeinsamen Trainings-Einheiten in Wien oder Auftritten bei Spaß-Turnieren während der Corona-Pause im vergangenen Jahr. Die Ranglisten-Platzierungen sprechen für die deutsche Vertretung, aber das haben sie am Samstag in den Einzeln auch für Serbien getan. Denn das spricht ja immer noch für den Davis Cup, der im jetzigen Format als solcher nicht mehr zu erkennen ist: Im Nationaltrikot können die Nerven manchmal flattern. Vorsicht ist also bei den Favoriten immer angebracht.

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von Jens Huiber

Sonntag
28.11.2021, 09:55 Uhr
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