Das Handgelenk oder die Psyche?
Juan Martin del Potro kommt seit seinem US-Open-Sieg nicht auf die Beine. Argentinische Medien spekulieren wild.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
06.05.2010, 12:05 Uhr

Immer und immer wieder packte Juan Martin del Potro seine Vorhandpeitsche aus. Ansatzlos knallte der Argentinier Roger Federer die Bälle um die Ohren. Am 15. September 2009 war das - im Finale der US Open. Die Tenniswelt sah einen Juan Martin del Potro in überragender Form, der den großen Roger Federer zur Verzweiflung trieb und sich seinen ersten Grand-Slam-Titel holte: 3:6, 7:6, 4:6, 7:6, 6:2 - ein großes Spiel mit einem überraschenden Sieger: Nach fünf Erfolgen in Serie musste Federer dem damals erst 20-jährigen del Potro den Vortritt lassen.
Nur: Seit diesem Sieg blieb "Delpo" hinter den hohen Erwartungen seiner Fans zurück. Im Januar bei den Australian Open scheiterte der Argentinier im Achtelfinale, sein bis jetzt letzter Auftritt auf der Tour.
Spekulationen um psychische Erkrankung
Fakt ist: Juan Martin del Potro hat sich am Dienstag in Rochester im US-Bundesstaat Minnesota am rechten Handgelenk operieren lassen. Eine Sehnenscheidenentzündung war der Grund - kein Wunder bei "Delpos" Spielweise: Der Argentinier schnalzt die Vorhand mit bis zu 160 km/h über den Court. Aber mit einer läppischen Sehnenscheidenentzündung wollen sich die Medien in del Potros Heimat Argentinien nicht zufrieden geben. Sie spekulieren längst über psychische Probleme. "Der mysteriöse Fall del Potro" - so titelteLa Nacion, eine der bedeutendsten Tageszeitungen Argentiniens. Das Blatt will aus del Potros Umfeld erfahren haben, dass den Argentinier panische Angst vor dem Versagen plagt. Hat er seinen sensationellen Sieg über Roger Federer nicht verkraftet? "An der Geschichte ist nichts Wahres dran, sein einziges Problem ist das Handgelenk", behauptet der Italiener Ugo Colombini, del Potros Berater auf dem internationalen Markt.
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