Die ungeliebten Underdogs nehmen HTT-Finals ins Visier
Nach dem total verregneten Eröffnungstag, ist der gestrige Samstag beim 25. Oktober HTT 250 Turnier ...
von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet:
28.09.2025, 13:18 Uhr
Nach dem total verregneten Eröffnungstag, ist der gestrige Samstag beim 25. Oktober HTT 250 Turnier sonnig, trocken und erfolgreich über die Bühne gegangen. Die Rückkehr der Hobby Tennis Tour in die Rosensteingasse mit dem ersten Terra Rossa Event seit Juli 2024 konnte an Tag Nr. 2 durchwegs mit Favoritensiegen aufwarten. Ein Bericht von C.L
HTT Superstars drohen hinter vogehaltener Hand mit Finals-Boykott
Nur mehr zwei Monate ist es hin, dann starten im Union Tennis Center La Ville zum bereits 36. Mal die HTT Finals der acht besten und erfolgreichsten Einzelspieler der HTT Saison 2025. Traditionell entbrennt daher im Oktober ein heftiger Kampf um die acht begehrtesten Startplätze im HTT-Circuit. Heuer ist es sogar ein Zweiklassen-Kampf. Denn während die Elite der besten HTT-Spieler aktuell ziemlich aussichtsreich aufgestellt ist, hat sich dahinter ein Quartett internationaler HTT-Asse gebildet, das mit einigem Abstand aber größt möglicher Motivation am Coup “HTT Finals-Quali” arbeitet. Nicht unbedingt zur Freude der führenden HTT-Superstars, die “not very amused” über die mögliche Teilnahme eines der vier Underdogs sind. Hinter vorgehaltener Hand drohen einige der HTT-Heros aus den Top 8 sogar mit einem Boykott des großen Saisonfinales im UTC La Ville, sollte sich eiiner der Außenseiter ins elitäre Starterfeld der Finals verirren. Tja liebe HTT-Stars: Da kann man nur sagen, selber Schuld. Womit wir wieder bei der unter der Woche getätigten, öffentlich gemachten und wohl auch berechtigten Kritik des HTT Ranglisten-Ersten Damian Roman wären. Denn wenn die sogenannten Super-Helden ihr Racket bei größeren Turnieren der HTT öfters zur Hand genommen hätten, dann wären viele Punkte des Underdog-Quartetts nicht auf deren Race-Konto geflossen. Es zahlt sich also auch beim Tennis aus, den – soweit vorhandenen – gesunden Hausverstand walten zu lassen.
Bolivianisches Geschwister-Duo auf Kurs HTT-Finals 2025
Wer aber sind denn nun die vier ungeliebten Außenseiter, die mit zusammen 60 absolvierten HTT-Turieren 2025 (im Vergleich dazu haben die restlichen 9 Top Ten Spieler gemeinsam nur 45 HTT Saisonturniere bestritten) den Topstars der Szene mit einem Startplatz bei den Finals in die Suppe spucken, und die geschlossene Gesellschaft der Top 8 beim elitärsten und glamourösesten HTT Event des Jahres stören könnten. Es sind die Top 4 der aktuell beim TC Terra Rosssa laufenden 25. Ausgabe des Oktober HTT 250 Turniers, eine Gruppe bestehend aus guten Tennisspielern, aus fließigen HTT-Cracks in der vorwiegend spanisch gesprochen wird. Angeführt wird diese Liste von den beiden spanisch sprechenden bolivianischen Geschwistern Hortencia und Christopher Birnbaumer. Letztgenannter, als 15jähriger der jüngste Spross des südamerikanischen Tennis-Clans, konnte heuer bereits drei HTT 250er-Turniere für sich entscheiden, was zwei Monate vor dem ersten Aufschlag zu den HTT Finals immerhin Platz 10 in der aktuellen HTT Computer-Rangliste bedeutet. Am gestrigen Samstag fertigte der Youngster aus Santa Cruz, Russlands gleichaltrigen Jungstar Matwey Beroev in zwei Sätzen mit 6:2, 6:1 ab, und trifft nun im Achtelfinale auf Nikola Lugonja. Christophers Schwesterherz Hortencia hatte am Samstag Abend deutlich härter zu kämpfen, um sich im Schlagerspiel zur ersten Runde gegen Ferdinand Gulla mit 6:3, 7:6 durchzusetzen. In Runde 2 wartet nun der Mann der Stunde, der seit sechs Spielen ungeschlagene August-Challenger-Champion Wolfgang Wernig, der am Sonntag Nachmittag als Terra.-Rossa-Spieler auf den Heimvorteil hofft.
Fernando Romero der fließigste Top Ten Spieler, während sich US Boy Mike Juritsch in der größten Krise seiner HTT Karriere befindet
Top Ten, und zwar in der Jahreswertung “Race to La Ville” ist auch Spaniens Nummer 1 Fernando Romero. Der 43jährige Andalusier gilt als Sandplatzspezialist und als der fleißigste Spieler in den Top Ten der Hobby Tennis Tour. Mit 18 Saisonturnierstarts hat der Routinier heuer schon fast 2000 Punkte erspielt, wohl gemerkt erspielt, und nicht erkauft. Nicht unberechtigt rangiert er daher auf Platz 10, und darf vor seinem ersten Auftritt beim Oktober HTT 250 Turnier am Sonntag Vormittag mit einer erstmaligen HTT Finals-Teilnahme spekulieren. Der vierte gefährliche Außenseiter im Rennen um einen der acht Masters-Startplätze ist zwar der spanischen Sprache nicht mächtig, seine Auftritte in den letzten Wochen kommen aber Beobachtern der HTT-Szene sehr wohl “spanisch” vor. Seit Anfang Juli ist das hochaufgeschossene Kraftpaket Mike Juritsch das, was man völlig von der Rolle nennt. Mit unterirdischen Leistungen und desolaten Resultaten, hat sich der 36jährige in den vergangenen acht Turnieren mit gleich sieben Auftaktpleiten in einen brutalen Negativlauf gespielt. In HTT Wimbledon kassierte er eine Doppel-Null, beim Juli HTT 250 musste er einem polnischen Qualifikanten zum Auftakt den Vortritt lassen, und auch beim Juli HTT 500 Turnier verabschiedete sich der US-Boy mit nur zwei Games gegen einen völlig unbekannten Quali-Spieler aus Deutschland bereits in seinem ersten Match. Zuletzt setzte es mit einer Dreisatz-Niederlage gegen ITN 6-Spieler Jonas Zaric beim September HTT 250 Turnier den absoluten Tiefpunkt der evidenten Juritsch-Krise.
Juritschs missglückter Versuch in der HTT Politik mitzureden
Die genauen Gründe für die abartig schwachen Resultate der vergangenen zweieinhalb Monate kennt Juritsch wahrscheinlich selbst am besten. Ein Grund ist aber auch, dass sich der 36jährige in letzter Zeit oftmals an Nebenfronten und abseits des Tennisplatzes aufrieb. So versuchte er immer wieder in der HTT-Politik mitzumischen und mitzureden. Ein Terrain, von dem der Ranglisten-Elfte eher weniger versteht, und unnötig Nebengeräusche erzeugte, durch die er oftmals den Fokus auf sein Tun auf dem Platz verlor. Dabei hatte sich der extrovertierte 36jährige in den vergangenen Jahren mit einem steilen Aufstieg, mit großartigen Leistungen und starken Resultaten gegen richtig gute HTT-Spieler einen Namen gemacht, und sich viel Anerkennung der Kokurrenz erarbeitet. Die aktuelle Krise ist die bislang schlimmste seiner HTT-Karriere. Aber Juritsch war schon immer ein Kämpfer und ist das auch heute noch. Denn immerhin hat der US Boy am Samstag Abend die nächste drohende Pleite gegen einen ITN-6-Mann abgewendet, und sich mit einem mühsam errungenen 6:7, 6:1, 6:2 Erfolg über Felix Perkowitsch vielleicht aus der Krise gekämpft. Nächster Prüfstein am Sonntag wird Leo Eisenmagen sein.
