Die Weltranglisten-Ersten, die nie dominierten
Viele Spieler und Spielerinnen behielten nicht lange ihren Status als Nummer eins der Welt.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
30.04.2012, 12:27 Uhr

Es wirkt vielleicht etwas knauserig, Löcher in den Karrieren von Spielern und Spielerinnen rauszusuchen, die die Spitze der Weltrangliste erreicht haben. Aber wenn es möglich ist, über die beste Nummer eins in der Geschichte zu diskutieren, dann erscheint es auch fair, über die schwächste Nummer eins zu diskutieren. In keiner bestimmten Reihenfolge sind hier die Herren und Damen aufgelistet, die das Portal „The Tennis Space“ als die undominantesten Weltranglisten-Ersten erachtet.
Herren
Marcelo Rios (1998 – 6 Wochen)
Niemand würde bestreiten, dass der Chilene einer der talentiertesten Spieler seiner Generation war. Obwohl er nie ein Grand-Slam-Turnier gewinnen konnte, hatte Rios etwas Glück, an die Spitze zu kommen. 1998 gewann er sieben Turniere, einschließlich der Erfolge in Indian Wells und Miami. Er schaffte es aber nur in ein Grand-Slam-Finale (Australian Open 1998).
Carlos Moya (1999 – 2 Wochen)
Fünf verschiedene Herren schafften es 1999 an die Spitze der Weltrangliste. So hat man auch eine Vorstellung davon, was im Herrentennis zu dieser Zeit passierte. Carlos Moyas einziger Grand-Slam-Titel war bei den French Open 1998. Der Spanier war ein ausgezeichneter Spieler mit einer außerordentlichen Vorhand. Aber er war nach seinem Triumph in Paris nur selten eine Kraft bei den Grand Slams.
Andy Roddick (2003/2004 – 13 Wochen)
Andy Roddick erklomm 2003 die Spitze, kurz nachdem er seinen ersten und bislang einzigen Grand-Slam-Titel bei den US Open gewonnen hatte. Der US-Amerikaner genoss seinen Aufenthalt als Nummer eins, nachdem Pete Sampras die Karriere beendet hatte und bevor Roger Federer übermenschlich wurde. Roddick würde wahrscheinlich zustimmen, dass es bessere Spieler um ihn herum gab, selbst zu diesem Zeitpunkt.
Damen
Jelena Jankovic (2008 – 18 Wochen)
Als Jelena Jankovic im August 2008 die Spitze erreichte, war sie nur ein paar Wochen davon entfernt, ihr erstes Grand-Slam-Finale zu erreichen. Am Ende des Jahres entschied sich die Serbin dafür, dass sie mehr Muskeln braucht, um mit Leuten wie Serena Williams zu konkurrieren. Aber im Streben nach mehr Kraft verlor sie ihre Geschwindigkeit und damit ihr Selbstvertrauen. Mit dem Abrutschen in der Weltrangliste ist sie nur noch ein Schatten ihres früheren Selbst.
Dinara Safina (2009 - 26 Wochen)
Es gab Zeiten während der Karriere von Dinara Safina, in denen sie wie die weltbeste Spielerin aussah. Sie erreichte drei Grand-Slam-Finals, bevor die Räder abkamen. Obwohl die Russin eine kraftvolle Ballschlägerin gewesen ist, machte ihre labile Psyche sie verletzbar, bevor sie den Verletzungen Tribut zahlen musste. Safina ist zwar noch nicht offiziell zurückgetreten, aber die besten Tage liegen hinter ihr.
Ana Ivanovic (2008 – 12 Wochen)
Als Ana Ivanovic tatsächlich die Spitze erreichte, wirkte sie wie eine angemessene Nummer eins: kraftvoll, athletisch und dafür bestimmt, dort eine Weile zu bleiben. Aber das war damals. Einige Monate später begann das Selbstvertrauen sich wegzufressen. Ihr Ballwurf wanderte immer weiter auf die rechte Seite. So fiel sie in der Weltrangliste nach unten. Mental ist die Serbin auch nicht so stark wie sie scheint.
Weitere beachtenswerte
Marat Safin (2001 - 9 Wochen)
Nach Anzahl der Wochen befindet sich Marat Safin weit unten. Aber der Russe gewann zwei Grand-Slam-Turniere, erreichte zwei weitere Finals und gewann den Davis Cup.
Patrick Rafter (1999 - eine Woche)
Die Zeit des Australiers an der Spitze war so kurz, wie sie nur sein konnte. Aber genauso wie Safin gewann Patrick Rafter zwei Grand-Slam-Turniere (US Open 1997 und 1998) und verlordas wohl aufregendste Wimbledon-Finale in der Geschichte.Rafter verdiente sich seinen Platz an der Sonne.(Quelle: thetennisspace.com; Fotos: GEPA pictures)