Dirk Hordorff - „Keiner bräuchte die ATP und die WTA“

Der Vizepräsident des Deutschen Tennis Bundes Dirk Hordorff steht einer Vereinigung der Dachorganisationen im Tennissport positiv gegenüber. Das erklärte Hordorff im Gespräch mit Christopher Kas bei „Kasi Live“ (täglich ab 18 Uhr in unserem Instagram-Account „tennisnetnews“).

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 25.04.2020, 08:05 Uhr

Dirk Hordorff sieht den Weltverband in der Führungsrolle
© Jürgen Hasenkopf
Dirk Hordorff sieht den Weltverband in der Führungsrolle

Der Vorschlag von Roger Federer, dass sich die großen Spielerorganisationen ATP und WTA zusammentun sollten, findet bei Dirk Hordorff, dem Vizepräsidenten des Deutschen Tennisverbandes, keinen großen Anklang. „Man muss die ganze Sache grundsätzlich angehen. Der Weltverband muss den Sport leiten“, erklärte Hordorff bei „Kasi Live“ am Freitagabend.

„Aber im Weltverband hat man nicht allzu viele Profis getroffen“, so Hordorff, der als Coach von Rainer Schüttler und Janko Tipsarevic auf der ATP-Tour große Erfolge gefeiert hat, weiter. „Das Entscheidende ist, dass die Gelder, die erwirtschaftet wurden, gerecht verteilt werden. Und dass auch Verbände überleben können, die kein Major ausrichten. Es kann nicht sein, dass die Grand Slams das ganze Geld verdienen, und der Weltverband dann für den Nachwuchs zuständig ist.“

Hordorff gibt keine Prognose zum Davis Cup ab

ATP und WTA seien das Ergebnis schlechter Arbeit der ITF. „Wenn die ITF einen gescheiten Job machen würde, bräuchte keiner die ATP und die WTA.“ Im Moment hätten die Profis zu wenig Vertrauen in den Weltverband, der vom US-Amerikaner David Haggerty geleitet wird. Und der sich zuletzt mit der Reform des Davis Cups womöglich ein sehr teures Eigentor geschossen hat. Ob die zweite Austragung des Finalturniers in Madrid im November dieses Jahres stattfindet, darauf wollte Hordorff keine Wette abschließen. Er sei keiner der 80 Millionen Virologen, die in Deutschland gerade ihre Meinung kundtäten.

Vom Erfolg der gemeinsamen Spendenaktion durch die Dachorganisationen, den Majors und den Topspielern sei er überzeugt, so Dirk Hordorff. Schließlich gäbe es schon jetzt Zusagen in Millionenhöhe. Aber: „Spieler, die zwischen 200 und 700 stehen, sollten nicht auf Almosen angewiesen sein.“ Hier müsse ein nachhaltiges Konzept her.

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Samstag
25.04.2020, 13:05 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.04.2020, 08:05 Uhr