Dmitry Popko: Der Exhibition-Meister aus Kasachstan
Dmitry Popko war der fleißigste Exhibition-Spieler während der COVID-19 bedingten Unterbrechung der ATP-Tour. Der Kasache stand ganze 116 Mal für Schaukämpfe am Platz.
von Michael Rothschädl
zuletzt bearbeitet:
16.08.2020, 11:01 Uhr

Es geht wieder los. Die Damen haben es vergangene Woche in Palermo vorgemacht, nun ziehen die Herren in Prag nach. Die Tennissaison 2020, die ATP-, und WTA-Tour, sie nehmen ihren Betrieb wieder auf. Während sich die absoluten Topspieler bei den Herren aber noch bis nächste Woche gedulden müssen, ehe es bei den Western & Southern Open in New York City zur Sache geht, feiert die Challenger-Tour bereits dieses Wochenende ihr Comeback.
In Prag nämlich, wo gleich zwei Challenger-Events im August auf dem Programm stehen. Bereits der Blick auf das Teilnehmerfeld zeigt hier, die Spieler haben nur darauf gewartet, wieder für Wettkampftennis auf dem Platz stehen zu dürfen. Mit Stan Wawrinka ist in Tschechiens Hauptstadt gleich ein dreifacher Grand-Slam-Champion am Start, auch Jiri Vesely, Philipp Kohlschreiber und Pierre-Hugues Herbert sorgen für ein überdurchschnittlich prominentes Teilnehmerfeld.
116 Auftritte während der Unterbrechung
Besonders interessant ist aber ein Name, der einen deutlich weniger auffälligen Platz im Draw einnimmt: Dmitry Popko. Der Kasache geht als ungesetzter Spieler ins Rennen, wäre mit Weltranglistenplatz-176. nicht wirklich ein Spieler, den man bei diesem Turnier auf der Rechnung haben sollte. Aber da gibt es einen Fakt, der es doch recht spannend macht, die Auftritte Popkos in Prag genauer unter die Lupe zu nehmen.
Denn der Kasache stand seit Beginn der Unterbrechung der Tour sage und schreibe 116 Mal für Schaukämpfe auf dem Platz, überhaupt sind es bereits 132 Matches, die der 23-Jährige im Kalenderjahr 2020 bestreiten durfte. Zum Vergleich: Dominic Thiem, der mit Abstand umtriebigste Spieler der Weltelite, stand gerade einmal für 28 Mal am Platz - und galt damit schon gemeinhin als besonders fleißiger Spieler.
Mögliches Viertelfinale mit Stan Wawrinka
Ja, Popko hat wirklich Lust aufs Tennisspielen, das kann man dem Jungspund aus Kasachstan nicht absprechen. In Prag geht es für Popko in der ersten Runde gegen Jay Clark, ehe mit Sumit Nagal die Nummer-Sechs des Turniers warten würde. Im Viertelfinale könnte es dann zur ganz großen Bewährungsprobe gegen Stan Wawrinka kommen, der standesgemäß topgesetzt ins Rennen geht. Über fehlende Spielpraxis kann sich Popko jedenfalls nicht beschweren.
Dmitry Popko ist auch in Österreich kein Unbekannter. Der 23-jährige Kasache rüssierte im Jahr 2015 bei einem Future-Event des TC Kern im Vogau, als er niemand Geringeren als Sebastian Ofner im Endspiel ausschaltete. Und auch in der Coachingbox des Vielspielers saß einst ein Österreicher. Gilbert Schaller nämlich, der von 2007 bis 2011 das österreichische Davis-Cup-Team leitete und auch das Amt des Sportdirektors des ÖTV innehatte.