Dominic Thiem - "Zum ersten Mal in meinem Leben kein Ziel vor Augen"

Dominic Thiem steigt heute um 16 Uhr (live im TV und Livestream bei ServusTV in Österreich und in unserem Liveticker) mit dem Match gegen Lucas Miedler in die Generali Austrian Pro Series ein. Die vergangenen Tage hat Österreichs Nummer eins auch für Medienarbeit genutzt.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 26.05.2020, 22:07 Uhr

Dominic Thiem nimmt dieser Tage auch Medientermine wahr
© GEPA Pictures
Dominic Thiem nimmt dieser Tage auch Medientermine wahr

Nach dem Finaleinzug bei den Australian Open hat Dominic Thiem dringend eine Pause gebraucht. Die Absage des Starts beim ATP-Tour-250-Turnier in Buenos Aires war daraus eine logische Folge, auch Rio de Janeiro war für den aktuellen Weltranglisten-Dritten keine Reise wert: Nach der Niederlage gegen Gianluca Mager aus Italien ging es für Thiem weiter nach Los Angeles, wo er sich auf die Titelverteidigung in Indian Wells vorbereiten wollte. Dass sich diese Chance erst 2021 ergeben wird, war Thiem zwar relativ schnell klar. Die monatelange Spielunterbrechung wegen der Corona-Krise kam für den 26-Jährigen dann aber doch überraschend, wie er in einem Interview mit dem österreichischen Standard verriet.

Die Absage in Indian Wells hätte ihm nicht wehgetan, so Thiem. "Dass weitere folgten, hat keiner realisiert. Dann war Miami Geschichte, wir sind heimgeflogen, und es wurde klar, dass die komplette Sandplatzsaison gestrichen wird. Die ersten eineinhalb Wochen daheim habe ich mich nicht ausgekannt. Ich war fit und gesund, bin in der Früh aufgewacht und hatte zum ersten Mal in meinem Leben kein Ziel vor Augen. Das war merkwürdig."

Thiem - "Schwierig, aber doch alternativlos"

Die Teilnahme an der wegen Regens um zwei Tage verschobenen österreichischen Turnierserie ist durchaus als Sensation zu werten. Als Zielvorgabe allerdings nicht mit einem Einsatz bei den French Open zu vergleichen, wo Thiem vor Jahresfrist zum zweiten Mal in Folge das Endspiel erreicht hatte. Roland Garros bleibt 2020 eine Option, fast täglich gibt es neue Wasserstandsmeldungen aus Paris. Zuletzt hatte der Präsident des Französischen Tennisverbandes, Bernard Giudicelli, sogar in Aussicht gestellt, das nun für den Starttermin 27. September anberaumte Major vor Zuschauern auszutragen.

Wahrscheinlicher sind in näherer Zukunft aber Matches ohne Fans, wie auch in der Südstadt, wo Thiem am Mittwoch um 16 Uhr gegen Lucas Miedler aufschlagen soll. Ein derartiges Szenario bei einem Grand-Slam-Turnier hatte Roger Federer zuletzt als bestenfalls suboptimal bezeichnet, Petra Kvitova ging sogar so weit zu sagen, dass sie eine Absage einer Durchführung vor leeren Rängen vorziehen würde. So weit würde Dominic Thiem nun wirklich nicht gehen.

Mit Djokovic und Zverev auf Tour

"Das Wichtigste bei Geisterspielen ist, dass die Leute daheim vor dem Fernseher wieder Live-Sport erleben", so Thiem im Standard-Interview. "Für die Spieler ist es schon schwierig, aber doch alternativlos. Ich habe die deutsche Bundesliga verfolgt, wirklich getaugt hat es mir nicht. Aber es ist positiv, dass man Wettkampfatmosphäre spürt. Ganz gut wird es erst wieder mit Zuschauern."

Gerade auch in dieser Hinsicht wird es interessant zu beobachten sein, wie sich die Verhältnisse bei Novak Djokovics gepanter "Adria-Tour" darstellen werden. Thiem wird dabei ebenso am Start sein wie Alexander Zverev und Grigor Dimitrov, die Erlöse kommen einem guten Zweck zugute. Geht man nach den rasanten Entwicklungen der letzten Tage, dann scheint plötzlich auch nicht mehr ganz ausgeschlossen, dass ab Mitte Juni auch schon wieder ein paar Zuschauer live beim Tennis zusehen können.

Das gesamte Interview mit Dominic Thiem gibt es hier.

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic

von Jens Huiber

Mittwoch
27.05.2020, 08:20 Uhr
zuletzt bearbeitet: 26.05.2020, 22:07 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Thiem Dominic