Meldonium - Ein Doping-Renner in Russland

Meldonium wird unter dem Markennamen Mildronat als Herzmedikament in den baltischen Staaten und in Russland vertrieben.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.03.2016, 07:28 Uhr

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HARLOW, ENGLAND - JANUARY 19: Analyst Christiaan Bartlett assesses samples in the anti-doping laboratory which will test athlete?s samples from the London 2012 Games on January 19, 2012 in Harlow, England. The facility, which will be provided by GSK...

Meldonium war zumindest bis 2014 besonders in Russland ein Renner unter den für Doping genutzten Mitteln. Die Welt-Anti-Doping-Agentur WADA hatte hohen Missbrauch der Substanz in verschiedenen Sportarten festgestellt und den Wirkstoff auf die seit 1. Januar 2016 gültige Liste der verbotenen Substanzen gesetzt. Dennoch scheint es vor allem in der russischen Doping-Szene weiter beliebt zu sein. Die am Montag öffentlich gewordenen russischen Doping-Fälle mit Meldonium von Tennis-Stars Maria Sharapova und der ehemaligen Eistanz-Europameisterin Ekaterina Bobrova könnten Hinweise darauf sein.

Meldonium wird unter dem Markennamen Mildronat als Herzmedikament in den baltischen Staaten und in Russland vertrieben; in Deutschland ist es als Arzneimittel nicht zugelassen. Es soll die Durchblutung fördern und somit als Medikament für Angina Pectoris und Herzerkrankungen geeignet sein. Athleten versprechen sich durch die Einnahme der Substanz eine verbesserte Durchblutung und damit eine Steigerung der physischen sowie mentalen Belastungsfähigkeit.

Bereits bei den Olympischen Spielen 2004 in Athen stellten Wissenschaftler in einer Studie fest, dass vor allem Sportler aus den ehemaligen Staaten der Sowjetunion bevorzugt auf Meldonium zurückgriffen. Es war damals noch nicht verboten. Laut einer russischen Studie von 2015 - kurz vor dem WADA-Verbot - fanden Moskauer Forscher in 724 von 4316 Urinproben Meldonium.

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