Doppel-Legende Oliver Marach: „Jeder Tennisspieler begeistert sich für Padel!“

Oliver Marach hält sich in Panama weiter fit, wer weiß, was da noch kommt. Besonderen Ehrgeiz entwickelt der 41-jährige Grazer derzeit beim Padel.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.06.2022, 20:19 Uhr

Oliver Marach spielt derzeit mehr Padel als Tennis
© GEPA Pictures
Oliver Marach spielt derzeit mehr Padel als Tennis

„Ein Kicker war ich nie“, lässt Oliver Marach auf der Fahrt ins Fitnessstudio in Panama City via Telefon wissen, er habe sich schon immer mit einem Schläger in der Hand wohler gefühlt: Tennis, natürlich, da blickt der Steirer auf einen Grand-Slam-Titel in Australien und Weltranglisten-Platz eins zurück. Aber auch Squash, Badminton, Tischtennis - Marach hat immer schnell seinen Rhythmus gefunden. Die neue große Leidenschaft des 41-Jährigen ist aber Padel. Und damit ist er nicht allein.

„Die Begeisterung für Padel ist gigantisch, auch in Panama“, erzählt Marach also. Immer mehr Anlagen wurden und werden weiterhin gebaut, die Nachfrage sei enorm. Er selbst sei auch in mehrere Projekte involviert, eines wird in den kommenden beiden Jahren auf einer exotischen Insel realisiert werden, in den USA sei es aufgrund der behördlichen Vorgaben schwieriger. Da hatte Marach mit Partnern zunächst eine Outdoor-Anlage geplant, dann doch indoors, es könnte schwierig werden. „Wir haben gerade acht Wochen verloren“, so Marach. Andere Tennisasse, auch solche im Ruhestand wie die Rochus-Brüder aus Belgien oder Jonas Björkman, hätten es als Unternehmer vorgemacht. Warum? „Jeder Tennisspieler begeistert sich für Padel!“

Oliver Marach ist derzeit oft auf dem Padel Court zu finden
© privat/Oliver Marach
Oliver Marach ist derzeit oft auf dem Padel Court zu finden

Marach möchte im Padel immer besser werden

Oliver Marach wird natürlich dran bleiben. Auch aktiv. Die Probleme mit dem Rücken, die Marach letztlich auch dazu bewegt hatten, seine Karriere zu beenden (oder nur zu unterbrechen?), ließen Tennis auf Hartplatz nur in kleinen Dosen zu, im Padel-Käfig sieht das anders aus. Nun wäre Oliver Marach in seiner professionellen Karriere nicht so weit gekommen, würde er etwas dem Zufall überlassen. Nein, wenn er zum Padel antritt, dann holt sich Marach professionelle Unterstützung. Erst vor wenigen Tagen habe er mit dem Ex-Coach von Augustin Tapia gespielt, jenem Tapia, der zuletzt bei den Vienna Padel Open an der Seite von Sanyo Gutierrez den Titel geholt hatte. Marach hat seinen Eltern Tickets für den Endspieltag geschenkt, die Begeisterung war groß.

„Padel ist zum Anschauen eine der geilsten Sportarten“, kommt Marach also ins Schwärmen. „Es ist ein rein taktisches Spiel, die besten Profis machen kaum Fehler.“ Er selbst habe noch einiges zu lernen. „ Den Volley nimmt man vom Tennis mit. Aber den Topspin-Smash im Unterschied zum flachen Smash, dem sogenannten „Bandeja“, das muss man ebenso lernen wie die Defensive. Das Training ist wahnsinnig intensiv, nach 45 Minuten ist man fertig.“

Ambitionen, selbst auf der World Padel Tour zu spielen wie etwa Roberta Vinci geht Oliver Marach nicht. Sein angeborener Ehrgeiz treibt ihn aber an, immer besser werden zu wollen. Auch dafür tritt er die tägliche Fahrt ins Fitnessstudio gerne an.

von Jens Huiber

Sonntag
26.06.2022, 11:39 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.06.2022, 20:19 Uhr