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Emma Raducanu in Wimbledon: "Warum soll da Druck sein? Ich bin 19"

Emma Raducanu (WTA-Nr. 11) ist beim Heimspiel in Wimbledon in der zweiten Runde ausgeschieden. Von Druck will sie aber nichts wissen.

von Florian Goosmann
zuletzt bearbeitet: 01.07.2022, 23:00 Uhr

Emma Raducanu
© Getty Images
Emma Raducanu

Man kann ja nun so etwas wie ein Zwischenfazit ziehen. Ein Jahr ist es nun her, dass Emma Raducanu erstmals der größeren Öffentlichkeit bekannt wurde: Beim Wimbledon-Turnier in 2021 hatte sie sich mit erst 18 Jahren ins Achtelfinale gespielt, als Nummer 338 der Tenniswelt./

Aktuell steht die Britin auf Platz 11 im WTA-Ranking - ein Aufstieg um 327 Plätze innerhalb eines Jahres, was man zweifelsfrei als gigantischen Erfolg gelten lassen muss. Ach ja: Einen Grand-Slam-Titel hat sie zwischenzeitlich auch geholt, bei den US Open (als Nummer 150 der Welt), aus der Qualifikation heraus.

Erfolg bedingt neuartigen Druck, so die allgemeine Annahme - Druck, den nun viel höher angesetzten Erwartungen (und womöglich Werbeverträgen) gerecht zu werden, eben die Erfolge zu wiederholen und bestenfalls zu toppen. Wie gesagt, so die allgemeine Annahme (und Frage in fast jeder Pressekonferenz, wie Raducanu gestern sagte).

Raducanu setzt dem jedoch einen anderen Ansatz entgegen: Wieso in aller Welt sollte sie Druck verspüren? Sie sei erst 19 Jahre jung, habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen und das nehme ihr ja keiner weg. "Wenn überhaupt haben diejenigen Druck, die das noch nicht geschafft haben", überlegte sie.

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Emma Raducanu: "Alles ein Lernprozess"

Und es ist ja ohnehin die Krux: Raducanu hatte bis zu ihrem US-Open-Sieg noch kein WTA-Match gewonnen (und erst zwei bestritten), verrückt eigentlich. Seither, klar, läuft es nicht so, wie man es von einer Grand-Slam-Turniersiegerin erwartet, bei 11 Siegen und 15 Niederlagen, teils auch einigen Verletzungen geschuldet. Eine Bilanz, die man von einer Newcomerin ohne Grand-Slam-Titel aber durchaus als zufriedenstellend ansehen mag.

Seit den French Open habe sie, so Raducanu, nur minimal Zeit auf dem Court verbringen können wegen einem Wehwehchen hier und einem dort. "Und darauf muss ich mich konzentrieren, meine Körper physisch bereit zu bekommen, um Tennis zu spielen."

Raducanu freut sich auf die US Open

Die Fragen nach dem Druck, sie werden Raducanu vermutlich begleiten, erst recht auf dem Weg nach New York, wo sie in einigen Wochen als Titelverteidigerin antreten darf. "Da ist kein Druck. Warum sollte da Druck sein? Ich bin 19, das ist ein Witz. Ich habe ein Grand-Slam-Turnier gewonnen", erklärte sie nochmals.

Die Reise nach New York, sie werde vielmehr "cool, weil ich da viele Erfahrung gesammelt habe, mit Matches auf den großen Courts, mit Leuten im Publikum, dem Scheinwerferlicht auf mir." Das, so Raducanu, mache ihr nichts aus. "Für mich ist das alles ein Lernprozess. Und ich nehme jeden Moment an, der auf mich zukommt."

Eigentlich eine äußerst gesunde Einstellung. Ob sie Raducanu sich bewahren kann? Man wünscht es ihr sehr.

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Raducanu Emma

von Florian Goosmann

Donnerstag
30.06.2022, 18:44 Uhr
zuletzt bearbeitet: 01.07.2022, 23:00 Uhr

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