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Endlich ohne Satz Nr. 3, dafür mit einem Aufreger

Am zweiten Spieltag des 30. November HTT 250 Turniers hat es mit Ferdinand Gulla den ersten gesetzte...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 02.11.2025, 16:18 Uhr

Am zweiten Spieltag des 30. November HTT 250 Turniers hat es mit Ferdinand Gulla den ersten gesetzten Spieler erwischt. Der 16jährige, die Nummer 8 der Setzliste des 160. HTT Saisonturniers, musste sich am Samstag Nachmittag in Runde 1 überraschender Weise dem ein Jahr jüngeren russischen Youngster Matwey Beroev geschlagen geben. Für alle anderen in der Setzliste geführten Favoriten ging es hingegen problemlos Richtung Achtelfinale. Ein Bericht von C.L

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Beroev nimmt die Nr. 8 der Setzliste aus dem Turnier

Das von vielen hochklassigen Ballwechseln und teilweise richtig hohem Tempo geprägte Teeager-Duell zur ersten November HTT 250-Runde zwischen dem an Nr. 8 gereihten Ferdinand Gulla und Russlands Nachwuchshoffnung Matwey Beroev, ist am Samstag Nachmittag mit einem Sieg des Underdogs zu Ende gegangen. Nachdem Gulla den ersten Satz noch papierformgemäßg mit 6:4 für sich entscheiden konnte, nahm der phasenweise hochkarätige Blick in die HTT Zukunft im zweiten Satz eine Wende. Beroev verwickelte sein Gegenüber immer öfters in lange intensive Rallys von der Grundlinie, und zwang die Nr. 8 des Turniers schließlich in einen Match-Tiebreak. Dort ging es hin & her, ehe die aktuelle Nr. 174 der HTT Computer-Rangliste mit 10:7 knapp das bessere Ende für sich hatte. Nächster Gegner von Beroev wird im Achtelfinale der serbische Routinier Trivun Djumic sein, der sich gegen die HTT Nr. 428, den über die Quali gekommenen Timon Moftakhar ebenfalls erst nach einem hauchdünnen 10:8 im Match-Tiebreak durchgesetzt hatte.

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Das Aus für den dritten Satz bei HTT 250er-Turnieren

Apropos Match-Tiebreak. Zum ersten Mal in der HTT-Geschichte und in der Ära der seit 1996 im HTT Kalender etablierten 250er-Events, ging es bei der November-Ausgabe nicht wie gewohnt über die volle Distanz von drei Sätzen, sondern über den wohl überlegten und längst notwendigen Abstecher eines Match-Tiebreaks. Auslöser für diese doch überraschende Reglement-Änderung zum Ende der laufenden Saison, war der unansehnliche Viertelfinal-Marathon beim La Ville 250 Cup vor wenigen Wochen, in dem sich Mario Bürger und Trivun Djumic in ewig langen, an Fadesse kaum überbietbaren und bei wartenden Spieler-Kollegen als überaus nervig empfundenen vier Stunden Spielzeit, die kleinen gelben Filzkugeln in Zeitlupen-Tempo zuschupften. Mit diesem Wahnsinn ist jetzt Schluss, und das ist auch gut so, wie alleine der gestrige zweite Spieltag zeigte. Fünf Matches wurden im Match-Tiebreak entschieden, und das nach zweieinhalb und mehr Stunden. Ohne Match-Tiebreak wären all diese Matches wieder zu dreieinhalb oder gar vier Stunden dauernden Endlos-Schleifen voller Langeweile geworden.

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Michael Happe bricht Kindergarten in Runde 1 bei 6:6 ab

Den Match-Tiebreak zum Aufstieg ins Achtelfinale hatte hingegen der Großteil der Titel-Aspiranten beim November HTT 250 Turnier nicht nötig. Italiens Jungstar Giuliano Wagner hievte sich im ersten Match nach seiner Verletzungspause mit einem 6:3, 6:3 Erfolg über Serbiens Aleksandar Jagodic in die zweite Runde, wo er dem Aufschlag-Hünen Manuel Plank gegenüberstehen wird. Im Eiltempo qualifizierten sich auch die Nummern 3, 4 und 6 für das Achtelfinale. Oberösterreichs Tobias Tschernuth, und die bolivianischen Birnbaumer-Geschwister Birnbaumer, gaben auf dem Weg in Runde 2 zusammen gerade einmal fünf Games ab. Aufregung gab es dann noch im Erstrunden-Duell zwischen Senkrecht-Starter Michael Happe und dem HTT Erste Bank Open Challenger-Champion Jovan Stojanovic. Die aktuelle Nr. 19 hatte mit dem serbischen Jungstar einen engen ersten Satz gespielt, bei 6:5, 40:30 einen ersten Satzball ausgelassen, als die Partie im Tie-Break ihrem letztlich traurigen Höhepunkt entgegen steuerte. Dort hatte sich Happe eine 6:0 Führung herausgeschossen, ehe die große Racket-Wurf-Show des Jovan S. begann. Bei 2:6 und 4:6 landete der Schläger des serbischen Youngsters – ob gewollt oder ungewollt – auf der Seite seines Gegners. Bei erwähntem 6:4, hatte Happe seinen sechsten Satzball scheinbar endlich durch einen Service-Winner verwertet, als er auf der Bank zum Seitenwechsel angekommen, von seinem Gegner vernehmen musste, das dieser noch nicht zum Return bereit gewesen wäre. Diese Aussage wiederum führte bei Happe zum Entschluss, sich den weiteren Abend niicht mit Kindergartengeschichten vertreiben zu wollen. Unter dem Vorwand Armschmerzen zu haben, entzog sich der höfliche Michael Happe dem weiteren Spielgeschehen bei seinem Jubiläumsspiel, dem 50. HTT Match in dieser Saison.

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von Claus Lippert

Sonntag
02.11.2025, 15:11 Uhr
zuletzt bearbeitet: 02.11.2025, 16:18 Uhr