Barbara Schett-Eagle – „Ich hoffe, dass ich auch keinen Anruf bekomme“

Wer wird Österreichs neue Fed-Cup-Kapitänin? Es gibt drei Kandidatinnen. Barbara Schett-Eagle nimmt sich selbst raus.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 05.12.2014, 08:45 Uhr

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Von Manuel Wachta

Am vergangenen Dienstag, den 25. November, war offiziell bekanntgeworden, dassder ÖTV die zu Jahresende auslaufenden Verträge mit Clemens Trimmel als Sportdirektor, Davis-Cup- und Fed-Cup-Kapitän nicht verlängern wird. Während der Posten des Sportdirektors – so wie berichtet – nicht nachbesetzt wird, fragt sich ganz Tennis-Österreich, wer auf den 36-jährigen Wiener in den beiden Teamchef-Funktionen nachfolgen soll. tennisnet.com hat sich in der rot-weiß-roten Tennisszene umgehört.Wie’s bei den Herren aussieht, darüber haben wir euch am Donnerstag informiert.Nun verraten wir euch den aktuellen Stand bei den Damen.

Wer wird Österreichs neue/r Fed-Cup-Kapitän/in?

Während Österreichs Davis-Cup-Herren in der Europa/Afrika-Zone I erst vom 6. bis 8. März 2015 in Schweden spielen, sind die rot-weiß-roten Damen bereits in der Woche ab 2. Februar 2015 wieder im Einsatz – ebenso in der Europa/Afrika-Zone I, neuerlich im Syma Event and Congress Centre in Budapest. Es ist dabei also weit mehr Eile geboten, fürClemens Trimmeleinen Nachfolger als Kapitän (oder eine Nachfolgerin als Kapitänin) zu finden. Dennoch gibt man sich beim ÖTV auch hierbei noch eher bedeckt: „Es gibt drei Kandidaten“, verriet ÖTV-Präsident Ronnie Leitgeb gegenüber tennisnet.com immerhin, „da wird man noch Gespräche abwarten.“ Die Namen wollte das Verbandsoberhaupt derzeit noch nicht nennen.

Meusburger „will das jetzt im Moment nicht machen“

Ein Name kursierte in den letzten Tagen dennoch schon in den Medien:Yvonne Meusburger, diebei den US Open in New York ihren Rücktritt verkündet hatte und nur bei den Australian Open 2015 noch spielen will. „Es hat Gespräche mit ihr gegeben“, ließ ÖTV-Geschäftsführer Thomas Hammerl tennisnet.com wissen. Dies bestätigte Leitgeb. Ob Meusburger zum Kreise der Kandidatinnen zählt, wollte er nicht sagen. Geht man nach den Worten der Vorarlbergerin selbst, dann wohl eher nicht: „Ich habe einmal einen Anruf gekriegt“, so Österreichs weiterhin aktuelle Nummer eins zur „APA – Austria Presse Agentur“, „ich bin nicht abgeneigt, aber ich möchte das jetzt im Moment nicht machen, weil ich die Erfahrung noch nicht habe.“ Auch sei es etwas kurzfristig, wird doch schließlich in knapp zwei Monaten schon wieder gespielt. Die Trennung von Trimmel bedauerte die 31-Jährige übrigens: „Es ist ein bisserl schade. Ich kann nur sagen, dass er die Arbeit beim Fed Cup sehr gut gemacht hat.“

Schett: „Ich kann es mir jetzt nicht vorstellen“

Wer also die drei Kandidaten oder Kandidatinnen sind, darüber kann munter gerätselt werden. Wer dabei an Österreichs beste Spielerin aller Zeiten denkt, der muss wohl enttäuscht werden. Barbara Schett-Eagle steht für das Amt nämlich weiterhin nicht zur Verfügung. „Nein, es hat keine Gespräche gegeben. Und ich hoffe, dass ich auch keinen Anruf bekomme“, erklärte die Tirolerin gegenüber tennisnet.com mit einem lauten Lachen. „Ronnie hat mich schon oftmals gefragt, meine Stellung dazu sollte aber klar sein. Nein, ich kann es mir jetzt nicht vorstellen.“ Und das aus mehreren Gründen: „Ich würde das nur zu 100 Prozent machen wollen. Doch das könnte ich vom Zeitaufwand her nicht einhalten. Und nur eine Woche auf der Bank zu sitzen, da würde ich meinen Job dann nicht richtig ausführen“, befand sie. „Ich komme nicht mal bei den Grand Slams dazu, mir alle Österreicherinnen anzusehen“, so die „Eurosport“-Reporterin, die dieser Tage mit ihrem australischen EhemannJoshua Eagleund ihrem fünfjährigen Sohn Noah nach „Down Under“ verrreist, um den europäischen Winter im Warmen zu verbringen.

„Energie wird mit teaminternen Streits verschwendet“

Dass sich Schett aus dem Kandidatinnen-Kreis selbst rausnimmt, hat vor allem einen anderen Grund: „So wie’s in den letzten paar Jahren unter den Damen und Trainern bzw. Ehemännern zugegangen ist, würde es mich auch nicht interessieren“, sprach die 38-Jährige Klartext. „Was ich gehört und mitgekriegt habe, soll es in Budapest heuer zugegangen sein. Die eine wünscht der anderen den Tod. Es wird da einfach nicht an einem Strang gezogen. Die Energie wird mit teaminternen Streits verschwendet, statt gegen die Gegnerinnen zu kämpfen“, läuft für Schett hier vieles falsch. „Man sollte erstens stolz sein, sein Land zu vertreten, zweitens als ein Team auftreten. Es ist ja eigentlich was Tolles, als Einzelsportler mal dieses Teamgefühl zu erleben. Nur wenn dann eine nicht spielen will, weil die andere spielt, und dann doch spielen will, weil die andere nicht spielt, dann kann das nicht sein.Judith WiesnerundBarbara Pauluswaren zu meiner Zeit auch nicht beste Freundinnen, aber sie haben doch stets einen Weg gefunden, um für Österreich an einem Strang zu ziehen und persönliche Dinge ruhenzulassen. Das sollte für eine Woche doch möglich sein. Das ist im Team heutzutage leider nicht der Fall.“

Für Schett fehlt es an Respekt

Für Schett mangelt es vor allem an Respekt: „Vielleicht wäre es auch gescheit, die Jungen ins Team zu holen und mal neu zu beginnen – mit einer Respektsperson auf der Bank. Man sollte eigentlich gegenüber jedem Respekt haben, es ist nicht so, dass einer mehr Respekt verdienen sollte, als irgendwer anderer.“ Ob Trimmel für diesen Posten zu „brav“ war? „Clemens wurde heuer aufgetragen, sich auch um die Fed-Cup-Damen zu kümmern. Ich kenne ihn bereits, seit ich klein bin. Er versteht was vom Tennis und ist extrem engagiert. Aber vielleicht brauchen’s die Damen mal auf die harte Tour, jemanden, der ihnen mal richtig drüberfährt. Zum Beispiel jemanden wie Günter Bresnik.“

Und wen wollt ihr als neue/n österreichische/n Fed-Cup-Kapitän/in? Diskutiert hier und auf der offiziellenfacebook-Seite von tennisnet.com Österreichmit.

von tennisnet.com

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05.12.2014, 08:45 Uhr