Feliciano Lopez in Teneriffa: "Nicht einfach für mich, gegen die Young-Guys anzutreten"

40 Jahre und noch kein bisschen müde: Feliciano Lopez (ATP-Nr. 104) ist weiterhin ein fester Bestandteil des Tenniszirkus. In dieser Woche schlägt er beim ATP-Challenger-Turnier in Teneriffa auf.

von Florian Heer aus Teneriffa
zuletzt bearbeitet: 05.11.2021, 07:36 Uhr

Feliciano Lopez
© Brigitte Urban
Feliciano Lopez

Dabei hält der Spanier einen bemerkenswerten Rekord: Seit Beginn der Open-Ära hat kein anderer Akteur so viele Grand-Slam-Turniere in Folge bestritten wie Lopez. Seit den French Open 2002 verpasste er kein Major mehr. Insgesamt 78 in Serie.

Auch bei den Australian Open 2022 möchte Lopez mit am Start sein. Um sich einen festen Startplatz im Hauptfeld zu sichern, muss die Nummer 104 der Weltrangliste aber noch ein paar Punkte nachlegen. Dafür nimmt Lopez auch zwischenzeitlich den Umweg über die ATP-Challenger-Tour in Kauf. So geschehen in dieser Saison bei den Heimturnieren in Segovia und Alicante, sowie in dieser Woche beim Tenerife Challenger.

Mit einer Wildcard ausgestattet ist Lopez die Nummer 2 der Setzliste des ersten Events auf der größten Kanareninsel seit 2009. Nach Siegen über den tschechischen Youngster Dalibor Svrcina und Frederico Ferreira Silva aus Portugal steht der Linkshänder im Viertelfinale des Hartplatzturniers.

Auf der Suche nach Rhythmus

Lopez präsentierte sich dabei nicht immer in Bestform, aber die alte Klasse des siebenmaligen ATP-Tour-Champions blitzt doch häufig auf. Schnelle Beläge, Serve-and-Volley, das ist die Welt des Routiniers. Auf den Service-Winner und das Ass folgt allerdings auch gerne ein Doppelfehler. Lopez‘ Matches sind teilweise eine Achterbahnfahrt der Gefühle.

„Es ist nicht einfach für mich, gegen die Young-Guys anzutreten, da ich nicht weiß was mich erwartet“, gestand Lopez nach einem hart erkämpften Erstrundenerfolg in drei Sätzen über den 20-jährigen Svrcina. „Das ist schon ein Handicap, aber ich versuche mein Spiel zu finden und Rhythmus zu bekommen. Allerdings habe ich mich auf dem Platz noch nicht wirklich wohlgefühlt. Ich war nicht schnell genug und mein Aufschlag hat nicht funktioniert.“

Gegen Ferreira Silva folgte ein glatter Zweisatzerfolg. Den Trip nach Down Under hat Feli damit noch fest im Visier. „Es ist mein Ziel im Hauptfeld der Australian Open zu stehen. Ich bin nah dran. Ich benötige lediglich ein paar Punkte mehr. Einen weiteres Grand-Slam-Turnier bestreiten zu können, wäre etwas ganz Besonderes für mich. Ich kann auch mit meiner Familie reisen. Man trainiert Tag für Tag, um bei den großen Events dabei sein zu können. Sollte ich also nochmal die Chance haben anzutreten, werde ich sie nutzen. Das ist sicher.“

Sichtweise von außen

Auch für die Zeit nach seiner aktiven Karriere hat Lopez bereits Erfahrungen gesammelt. Seit 2019 fungiert er als Turnierdirektor beim ATP-Masters 1000 in Madrid. „Nach so vielen Jahren auf dem Platz ist es höchst spannend die andere Seite kennenzulernen. Man betrachtet das Turniergeschehen aus einem anderen Blickwinkel und lernt völlig neue Dinge“, so der siebenfache ATP-Turniersieger und ehemalige Nummer 12 der Welt.

In den nächsten Tagen und Wochen wird er aber noch selbst zum Schläger greifen. Die Reise ist noch nicht zu Ende.

Zum Einzel-Draw beim Challenger-Turnier in Teneriffa

von Florian Heer aus Teneriffa

Freitag
05.11.2021, 11:50 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.11.2021, 07:36 Uhr