Das Titel-Triple des Alexander Bublik - nur aufgeschoben?
Auf seinem früheren „Abtörn-Belag“ Sand hat der Kasache Alexander Bublik binnen Wochenfrist die Titelgewinne beim Alpen-Double in Gstaad und den Generali Open in Kitzbühel klargemacht, muss nun aber aus Termingründen auf die Teilnahme am Masters-Event in Toronto verzichten. Ist damit sein Titel-Triple nur bis Cincinnati aufgeschoben?
von Dietmar Kaspar
zuletzt bearbeitet:
27.07.2025, 15:45 Uhr

Früher war es immer ein Spiel mit dem Feuer, Alexander Bublik als Zugnummer für ein Turnier zu engagieren. Zwar begeisterte er regelmäßig mit seinem Spielwitz und seinem Hang zur Show, dennoch waren die Leistungen zu wechselhaft und immer dem Wohlfühlfaktor des 28-Jährigen geschuldet.
Schon wesentlich geringer schien das Risiko für Turnierdirektor Alexander Antonitsch in diesem Jahr zu sein, den Kasachen für die Generali Open in Kitzbühel als Nr. 1 des Turniers zu engagieren. Vorbei schienen, angesichts der diesjährigen Erfolge, die Zeiten zu sein, in denen er öffentlich seinen Hass auf den Tennissport zum Besten gab und rein fiskalische Gründe für sein Antreten auf der Tour benannte. Auch seine Abneigung für die rote Asche, die er ebenfalls regelmäßig kundtat, torpedierte er mit seinem beeindruckenden Einzug ins Viertelfinale von Roland Garros, wo er sich erst dem Weltranglistenersten Jannik Sinner beugen musste.
Und so zeigte sich Bublik in den Tiroler Alpen von Beginn an gewillt, seine Pflichten als Aushängeschild auf dem Platz mit Bravour zu erledigen. Nach einem Freilos in der ersten Runde sollte er im gesamten Turnierverlauf nicht einen Satz abgeben und rauschte im Endspiel gegen den Franzosen Arthur Cazaux zum Titel. Selbst die letzten Zweifler, die ihm eine Wiederholung des Alpen-Doubles vom Italiener Matteo Berrettini aus dem Vorjahr nach seinem Triumph beim Vorturnier in Gstaad nicht zugetraut hatten, wurden nun eines Besseren belehrt.
Absolut nachvollziehbar nun, dass er sich den abenteuerlichen Schnellschuss mit einer Teilnahme beim Masters-Event in Toronto aufgrund einer nicht möglichen Vorbereitung inklusive Belag-Wechsel auf Hartplatz nicht antun wird, auch wenn der Ehrgeiz des Weltranglisten-30. momentan völlig ungebremst wirkt. Drei Titelgewinne bei seinen letzten vier Turnierstarts, lediglich mit dem Schönheitsfehler der Fünfsatzniederlage zum Auftakt in Wimbledon gegen den Spanier Jaume Munar, und 17 der letzten 19 Partien auf der Tour für sich entschieden, sprechen da eine eindeutige Sprache.
Wieder eingreifen auf der Tour wird Bublik nun beim Masters-Event in Cincinnati. Auch dort kann der kasachische Davis-Cup-Spieler sein persönliches Titel-Triple bewerkstelligen, auch wenn die Trauben dort richtig hoch hängen werden. Nicht nur, dass dort die prominenten Absager vom Turnier in Toronto ebenfalls wieder zurückkehren werden, müsste er für den 3-Peat erstmals bei einem 1000er-Turnier triumphieren. Aber unlösbar scheint für den gebürtigen Russen nun kaum etwas, denn wer hatte vor ein paar Jahren schon ernsthaft mit seinem Alpen-Double auf Sand gerechnet?
