tennisnet.comWTA › Grand Slam › French Open

French Open 2022: Schunk und Niemeier - da ist Musik drin!

Nastasja Schunk und Jule Niemeier geben dem deutschen Tennis Anlass zur Hoffnung auf eine goldene Zukunft.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 07:02 Uhr

Nicht nur die Vorhand von Nastasja Schunk hat Zukunft
© Getty Images
Nicht nur die Vorhand von Nastasja Schunk hat Zukunft

Von Jens Huiber aus Roland Garros

Sollte Andrea Petkovic jemals zurücktreten - und so viel Spaß, wie die Darmstädterin nach ihrem Auftaktsieg bei den French Open 2022 gegen Ocean Dodin gezeigt hat, wird das wahrscheinlich noch ein Weilchen dauern - dann wird sie sich als Mentorin auch um Jule Niemeier und Nastasja Schunk kümmern. Wenn denn Bedarf von Seiten der Youngster bestehe. Denn, das eröffnete Petkovic am Montag einer kleinen Journalisten-Runde in Roland Garros, bei Niemeier, Schunk und auch Eva Lys ist das deutsche Frauentennis für die kommenden Jahre gut aufgehoben.

Der Lokalaugenschein am Dienstagabend auf dem Court Simonne-Mathieu zeigt: Petkovic hat nicht übertrieben. Denn Nastasja Schunk, als Lucky Loserin noch in das Hauptfeld gerutscht, liefert gegen Simona Halep eine blitzsaubere Leistung ab. Wie auch schon Jule Niemeier gegen Sloane Stephens. Vom glatten 6:1 im dritten Satz für Halep sollte sich niemand täuschen lassen: Gleich im ersten Spiel hatte Schunk gute Chancen zum Break, wer weiß, wie das Match verlaufen wäre, hätte sie diese genutzt.

Schunk und Niemeier geben Warnschüsse ab

Schunk live bei der Arbeit zu beobachten, ist auch ein akustisches Erlebnis. Unglaublich, mit welch sattem Klang die Bälle vom Schläger der Linkshänderin Richtung Halep geflogen sind, die sich zu Beginn eigentlich ständig nur verteidigen musste. Dieser Vollton beim Schlag - das erinnert durchaus an Naomi Osaka. Was vielleicht damit zusammenhängt, dass Schunk mit derselben Schlägermarke wie die Japanerin spielt, mit Yonex.

Niemeier nutzt ein anderes Fabrikat, HEAD nämlich, aber auch bei ihren Schlägen ist ordentlich Musik drin. Niemeier ist mit ihren 22 Lenzen vier Jahre älter als Schunk, wird seit ein paar Wochen von Christopher Kas betreut. Der erfahrene Coach wird sicherlich dafür sorgen, dass sein Schützling noch mehr Variation ins Spiel bringt, bei Schunk hat das gegen Simona Halep schon ziemlich gut geklappt. Die zweimalige Grand-Slam-Siegerin hat all ihre Routine aufbringen müssen, war auch konditionell am Ende die stärkere Spielerin. Die Warnschüsse, die Schunk, im letzten Jahr Finalistin beim Juniorinnen-Wettbewerb in Wimbledon, und Niemeier bei den French Open abgegeben haben, werden in der Tenniswelt dennoch laut und deutlich zu hören gewesen sein.

Hier das Einzel-Tableau der Frauen

von Jens Huiber

Mittwoch
25.05.2022, 12:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 25.05.2022, 07:02 Uhr