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French Open: Novak Djokovic - Dominic Thiem nicht wie Ringo Starr

Dominic Thiem und Novak Djokovic stehen sich wie 2016 im Halbfinale der French Open gegenüber. Beide konnten am Donnerstag voll überzeugen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 06.06.2019, 20:51 Uhr

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Letztes Treffen in Madrid vor ein paar Wochen: Dominic Thiem und Novak Djokovic
© Getty Images
Letztes Treffen in Madrid vor ein paar Wochen: Dominic Thiem und Novak Djokovic

Von Jens Huiber aus Paris

In der Vorschlussrunde gegen Novak Djokovic zu spielen muss nicht per se schlechter sein als ein Halbfinal-Match gegen Marco Cecchinato wie 2018. Die Erwartungshaltung gegen den Italiener, der vor Jahresfrist im Übrigen im Viertelfinale gegen Djokovic gewonnen hatte, wäre dann doch eine andere gewesen als gegen den serbischen Branchenführer, dem Thiem am morgigen Samstag im zweiten Semifinale bei den French Open 2019 gegenübersteht.

Ansonsten allerdings gilt festzuhalten: Novak Djokovic ist bislang in einer Art und Weise durch das zweite Grand-Slam-Turnier des Jahres geschmeichelt, dass er nur dann zum Handtuch greifen musste, wenn die Platzarbeiter bei der Wässerung zwischen den Sätzen versehentlich ein paar Tropfen in Richtung der Nummer eins der Welt gesprüht haben. Geschwitzt hat Djokovic noch nicht, im Grunde auch nicht in seinem Viertelfinale gegen Alexander Zverev.

Zverev kann seine Chancen nicht nutzen

Gut, die deutsche Nummer eins war nur zwei Punkte von einer Satzführung entfernt, und das bei eigenem Aufschlag. Djokovic aber hatte sich wieder einmal optimal vorbereitet, auch mit Hilfe von Zahlen-Guru Craig O´Shaughnessy, der für den 32-Jährigen Belgrader dessen Gegner scoutet (und der das Match gegen Zverev gar nicht sehen konnte, weil er zeitgleich bei Thiem und Karen Khachanov Buch führte). Zverev konnte Djokovic jedenfalls nicht überraschen.

Ob dies Dominic Thiem gelingen wird, wird den Ausgang der Partie am Freitag entscheiden. Thiem hat ein breiteres Arsenal an Waffen anzubieten als Zverev, kann mit mehr Flugbahn spielen, setzt den Slice gerade auf Asche oft gewinnbringend ein. Kleiner Haken, den Thiem in seiner Pressekonferenz auch ansprach: Das Spiel von Novak Djokovic, das eher auf flachen, früh genommenen Bällen basiert, liege ihm nicht so sehr.

Djokovic mit sechs Siegen gegen Thiem

Acht Begegnungen hat es bis dato zwischen Thiem und Djokovic gegeben, zwei davon konnte der Österreicher für sich entscheiden. Auch die jüngste in Roland Garros: 2017 setzte sich Thiem in drei Sätzen durch, im Jahr davor hatte Djokovic noch nichts zugelassen. Den letzten Vergleich trugen die beiden Kontrahenten erst vor wenigen Wochen in Madrid aus, Djokovic gewann zweimal im Tiebreak.

Der Weltranglisten-Erste war bei seiner Pressekonferenz in bester Laune - und wollte den von einem Journalisten angestrengten Vergleich mit den Beatles nicht gelten lassen. Ob denn Dominic Thiem der neue Ringo Starr wäre, der anstelle von Andy Murray nun das Lennon-McCartney-Harrison-Trio namens Djokovic-Federer-Nadal wieder zu den Fabulous Four ergänzen könne? Zumal Ringo der am wenigsten populäre Beatle gewesen wäre? „Sind wir uns da sicher?“, lautete die Gegenfrage von Djokovic. Und wünschte Murray gute Besserung.

Immerhin wollte der 15-fache Major-Champion zugestehen, dass Thiem sich während der letzten Jahre extrem verbessert hätte, vor allem auf der Rückhandseite. Das könne durchaus dazu führen, dass Thiem auch auf anderen Belägen öfter

Was zu beweisen sein wird am Freitag, für den wieder zweifelhaftes Wetter vorhergesagt ist. Gegen eine Verschiebung des Matches auf den Suzanne Lenglen hätte Thiem im Übrigen nichts einzuwenden. Dies sei auf der Anlage sein Lieblingsplatz.

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von Jens Huiber

Donnerstag
06.06.2019, 20:12 Uhr
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