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French Open: Stefanos Tsitsipas - „Dominic Thiem hat mich inspiriert“

Stefanos Tsitsipas bestreitet am Freitag sein Drittrunden-Match bei den French Open. Nach seinem Erfolg gegen Hugo Dellien legte der Grieche in der Pressekonferenz einen launigen Auftritt hin. Warum ihn Dominic Thiem inspiriert hat.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 31.05.2019, 10:36 Uhr

Stefanos Tsitsipas - manchmal brodelt die Lava
© Getty Images
Stefanos Tsitsipas - manchmal brodelt die Lava

Von Jens Huiber aus Paris

Griechenland, das ergibt eine schnelle Recherche in diesem verrückten Internetz, darf sich mit aktuell drei aktiven Vulkanen rühmen. Der letzte bemerkenswerte Ausbruch gelang dem Santorini im Jahre 1928, leider kamen damals auch zahlreiche Menschen zu schaden. Stefanos Tsitsipas wirkt auf dem Tennisplatz auch oft so, als warteten Lavaströme nur auf die richtige Gelegenheit, aus ihm herauszubrechen - um es dann doch nur bei einem schwefelhaltigen Schnauben zu belassen. Kleine Tests für das eigene (Schläger) und allgemeine (Netzpfosten) Material mit eingeschlossen.

Umso bemerkenswerter, wie sich Tsitsipas abseits des Courts geriert, etwa auf der Pressekonferenz nach seinem Vier-Satz-Erfolg gegen den Bolivianer Hugo Dellien. Der US-Amerikaner hat dafür die schöne Wortkombination „soft spoken“ erfunden, und tatsächlich ist niemand faserschmeichlerischer als der 20-jährige Athener. Auch Stefanos Tsitsipas hat in seinen wenigen Monaten auf der ATP-Tour schon jede mögliche Frage in leichten Abwandlungen gehört, von den ganz Großen seiner Zunft aber die Gabe übernommen, auch banalste Inquisitionen mit der gebotenen Ernsthaftigkeit zu beantworten. Und das ganze in einer Stimmlage, die Costa Cordalis nie hatte.

Schiedsrichter beschweren sich über Vater Tsitsipas

Der lautere Teil der Familie - das wissen Branchen-Insider schon länger, das bestätigte Stefanos auch vor dem versammelten Pressechor - das sei Vater Apostopolus. Der hatte vor nicht allzu langer Zeit gesagt, es sei eine Ehre, seinen Sohn zu coachen. Stefanos gab das Kompliment zurück. Mit leichten Einschränkungen. „Manchmal redet er ziemlich viel. Da kann er nicht anders“, so die aktuelle Nummer sechs der Welt. „Ich habe ihm das schon oft gesagt. Die Schiedsrichter beschweren sich bei mir, dass er sich ruhiger verhalten soll. Aber da arbeiten wir gerade dran, und hoffentlich wird er in Zukunft ein wenig reifer agieren und nicht so viel reden.“ Was der gegenseitigen Liebe keinen Abbruch tut.

Inspiration hat Stefanos Tsitsipas indes auch woanders gefunden - bei Markenkollegen Dominic Thiem. Dem war er im vergangenen Jahr in der zweiten Runde unterlegen. In einem Match, wo die Lava in Tsitsipas schon weit über Vorglühtemperatur war. Der Grieche wäre aber nicht schon jetzt so weit gekommen, hätte er nicht aus ganz speziell dieser Begegnung mit Thiem viel mitgenommen.

Viel von Dominic Thiem gelernt

„Er hat unglaublich gespielt, das kann ich Euch sagen“, erklärte Tsitsipas. „Ich habe gegen alle Jungs auf Sand gespielt, aber in diesem Match hat es einen Moment gegeben, wo Dominic auf dem Court alles zerstört hat. Ich habe also gelernt, dass es Menschen gibt, die auf diesem Level Tennis spielen können. Das war großartig anzusehen.“ Daraufhin wollte er spielen wie Thiem, was insofern erstaunt, als dass er den Österreicher wenige Wochen zuvor in Barcelona besiegt hatte. Und große Freundschaftsgesten bei der Verabschiedung ausblieben.

„Dominic hat mich inspiriert, weil er nach Roger Federer einer der ersten Spieler mit einhändiger Rückhand war, die Nadal auf Sand geschlagen hat. Es ist schön, einen Spieler wie ihn auf der Tour zu haben, den man beobachten und von dem man sich ab und zu etwas abschauen kann.“

  

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31.05.2019, 08:00 Uhr
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