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Fritz, Tsitsipas, Medvedev - tiefgekühlt nach Wimbledon

Nicht jeder Top-Ten-Spieler kommt mit einer starken Rasensaison im Rücken zum Turnier nach Wimbledon. Fragezeichen gibt es vor allem bei Taylor Fritz, Stefanos Tsitsipas und Daniil Medvedev.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 29.06.2023, 11:35 Uhr

Taylor Fritz hat in der Rasensaison 2023 noch nicht viel getroffen
© Jürgen Hasenkopf
Taylor Fritz hat in der Rasensaison 2023 noch nicht viel getroffen

Who´s hot - and who´s not? Diese Fragen bieten sich vor jedem größeren Sportereignis an und also natürlich auch vor dem Wimbledon-Turnier 2023. Als gut in Form darf man dabei sicherlich die Turniersieger der letzten Wochen herausnehmen, Frances Tiafoe etwa oder Alexander Bublik und Carlos Alcaraz. Novak Djokovic agiert bei Grand-Slam-Turnieren ohnehin immer nahe am Siedepunkt.
Bemerkenswert ist aber die andere Seite der Medaille - nämlich jene, die zeigt, wie viele der Topspieler mit großen Fragezeichen zum dritten Major des Jahres reisen.

Da wäre gleich zum Auftakt Stefanos Tsitsipas, der vor ein paar Jahren mal gemeint hat, dass Rasen sein bester Belag sei. Hmmm. Das mag in der Vergangenheit sehr undeutlich erkennbar gewesen sein, 2023 wäre die These komplett unhaltbar. Drei Turniere hat Tsitsipas auf Gras in diesem Jahr gespielt, zweimal (in Stuttgart und auf Mallorca) kam das Aus in Runde eins, einmal (in Halle) im zweiten Match. Tsitsipas wirkt unkonzentriert und vermittelt gerade nicht den Endruck, Spaß an seinem Beruf zu haben.

Dasselbe gilt ja manchmal auch für Daniil Medvedev, der nach dem Ausschluss im vergangenen Jahr nun wieder in Wimbledon mitmachen darf. Medvedev ist ja bekennender Hartplatz-Spezialist (außer in Indian Wells), ganz ungeschickt stellt er sich auf Rasen aber auch nicht an. Aber die Auftritte in ´s-Hertogenbosch (Niederlage gegen Adrian Mannarino) und in Halle (Viertelfinal-Aus gegen Roberto Bautista Agut) deuten nicht auf einen tiefen Run in Wimbledon hin.

Eben den hatte ja Taylor Fritz vor knapp zwölf Monaten. Zwar musste sich Fritz einem Rafael Nadal geschlagen geben, der ab dem zweiten Satz nicht mehr aufschlagen konnte, aber das war ja immerhin schon im Viertelfinale. Nun hat die US-amerikanische Nummer eins einen ähnlich bescheidenen Lauf hingelegt wie Stefanos Tsitsipas, gekrönt mit der Auftaktniederlagen gegen Mackenzie McDonald in Eastbourne. Es muss schon vieles zusammen kommen, damit Fritz an der Church Road auch 2023 eine herausragende Rolle spielen kann.

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Wie schön hat es dagegen Casper Ruud: Dem Norweger ist das Rasentennis so herzlich wurst, dass es schon fast wieder erfrischend ist. Vielleicht überrascht Casper seine Gegner ja mit Aufschla-Volley-Varianten, vielleicht kommt er aber auch mit seinem Golfbag auf den Centre Court in Wimbledon.

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30.06.2023, 08:05 Uhr
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