Geht die WTA 2026 pleite?
Der Vizepräsident des Kasachischen Tennisverbandes malt kein schönes Bild über die Zukunft der Frauentour.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
23.10.2023, 11:15 Uhr

Vor wenigen Wochen standen die US Open noch ganz im Zeichen von Billie Jean King, die maßgeblich daran beteiligt war, dass es auf einigen Stationen (vornehmlich bei den Grand-Slam-Turnieren) auf der Tennistour gleich hohes Preisgeld an Männer und Frauen ausgeschüttet wird. Das ist bei „regulären“ Events nicht immer der Fall - auch nicht in jenen Wochen, in denen es kombinierte Turniere gibt. Wie in Rom oder Madrid.
Der Grund dafür liegt auch in der unterschiedlich hohen Vermarktbarkeit, wie der Vizepräsident des Kasachischen Tennisverbandes Yuri Polsky dieser Tage in einem Interview erklärte. „Man muss Folgendes verstehen: Gleiches Preisgeld heißt nicht, dass der Billie Jean King Cup und die WTA-Tour dieselben Umsätze generieren wie die männlichen Gegenstücke. Das ist einfach die Realität: Männertennis zieht einfach mehr Menschen an.“
Die ATP ist in guter Verfassung
Und weiter: „Die ATP würde vorschlagen, die Media-Rechte zu konzentrieren und in einem Paket ATP- und WTA-Events zu verkaufen. Die TV-Anstalten müssten dann auch WTA-Turniere kaufen, wenn sie jene der ATP-Tour wollen. Auf diese Art und Weise würde der Wert der WTA künstlich inflationiert werden.“
Es könnte aber die einzige Lösung sein. Denn: „Für die WTA ist es eine Sache des Überlebens. Für die ATP ist es eine Sache der Reputation.“ Die Männer-Tour habe Reserven, es gibt einen Pensionsfonds für die Spieler. Die WTA-Tour dagegen müsse sich wirklich strecken, so Polsky: „Sie sind in einer sehr schlechten Situation und könnte 2026 oder 2027 sogar bankrott gehen, wenn sich nichts ändert.“