„Habe hart an mir gearbeitet“

Der European-Tennis-Base-Schützling erklärt seinen rasanten, unerwarteten Aufstieg.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 20.04.2012, 14:11 Uhr

Im August 2008 hatte er im slowakischen Stupava das einzige Future-Viertelfinale in seiner Karriere erreicht. Seither erfolgten nicht weniger als 74 vergebliche Versuche, diesen Erfolg zu wiederholen. Und nun überraschte Daniel Geib die heimische Tennisszene aus dem Nichts heraus mit einem plötzlichen Siegeslauf. Beim ersten 10.000-Dollar-Hardcourt-Turnier in der größten Stadt des Vietnams, Ho-Chi-Minh-City, stürmte der Salzburger aus der Qualifikation heraus ins Halbfinale, beim zweiten Future gar ins Finale. Nur beim dritten Turnier war schon in der ersten Runde gegen den Ex-ATP-Top-200-Spieler Nick Lindahl (Australien) Schluss.

„Das optimale Trainingsumfeld gefunden“

tennisnet.com fragte sich nach den Gründen für den doch eher überraschenden Aufschwung des Linkshänders. Geibs simple und prägnante Antwort: „Ich habe in der Vorbereitung sehr hart an mir gearbeitet.“ Der seit Donnerstag 22-Jährige habe mit der European Tennis Base in Salzburg-Rif das optimale Trainingsumfeld gefunden: „Mit Gerald Mild und Ulf Fischer hab ich sehr gute Tennistrainer an meiner Seite. Wir arbeiten sehr konsequent und individuell zusammen. Das Konditionstraining ist ebenfalls sehr gut. Ich kenne Dr. Johannes Landlinger schon ein paar Jahre, er macht seine Sache wirklich sehr gut.“

Wunderwaffe Mentaltraining

Noch ein weiteres Gebiet sei laut Geib „wahrscheinlich das am meisten Ausschlaggebende für meine plötzlich gute Leistung: das Mentaltraining mit Axel Mitterer“. Jenen Mentalcoach aus Tirol, auf den mehrere Profis wie Marc Rath und Yvonne Neuwirth schwören, mit dem auch Andreas Haider-Maurer und Gerald Melzer schon arbeiteten und unter dem „Bad Boy“ Daniel Köllerer seine noch vergleichsweise ruhigste Phase hatte. „Ich habe zuvor nie Mentaltraining betrieben“, erzählte Geib, „dies war immer meine größte Schwäche. Ich habe letztes Jahr auch teilweise schon gut gespielt, nur konnte ich es nie zu Ende spielen.“

Bereit für den nächsten Satz nach vorne

Nur mit drei ATP-Punkten war Geib als Nummer 1311 in der Weltrangliste in seine Vietnam-Reise gestartet. Nun findet er sich bereits mit neun Zählern auf Platz 941 wieder und wird sich – nachdem ihm die zehn Punkte vom zweiten Turnier in die Wertung kommen – noch einmal um rund 180 Positionen verbessern. Die Chance auf weitere Sprünge nach vorne ist groß, erst Mitte Juli hat Geib wieder einen Punkt zu verteidigen. Doch vorerst geht’s nach einem Stopp in Hongkong zurück nach Hause. Und zwar zu Mutter und Vater: „Ich wohne jetzt wieder bei meinen Eltern. Das heißt, ich muss mich um nichts kümmern, sobald ich nach Haus komme.“ Augenzwinkernder Nachsatz: „Hotel Mama ist halt noch immer das Beste…“(Text: MaWa; Foto: privat)

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20.04.2012, 14:11 Uhr