Generali Open 2022: Dominic Thiem - „2019 war eine absolute Traumwoche“
Dominic Thiem startet am Dienstag (ab 19:30 Uhr live bei ServusTV und in unserem Ticker) in die Generali Open 2022. Am Montag gab der Champion von vor drei Jahren Auskunft über seine aktuelle Befindlichkeit.
von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet:
25.07.2022, 14:12 Uhr

Von Jens Huiber aus Kitzbühel
Das Setting war für Dominic Thiem diesmal ein wenig anders als in den vergangenen Jahren, die Dachterasse über der Kletterhalle im Kitzbüheler Sportpark wird gerade renoviert. Und also hielt der Generali Open von 2019 seine Pressekonferenz vor Turnierstart eben auf dem Dach des Clubhauses ab. In der Rolle des Hausherren, die dem 28-jährigen Niederösterreicher leicht von der Hand geht.
Allerdings ist Thiem ein Mann, der auch sehr gut gönnen kann. Er hätte also nichts dagegen gehabt, wären nach ihm Matteo Berrettini und Casper Ruud ans Mikrophon getreten. So hat der ursprüngliche Plan ausgesehen, aus Verletzungs- bzw. Erschöpfungsgründen müssen die Fans auf den Titelverteidiger aus Norwegen und den mächtigen Italiener zumindest in diesem Jahr verzichten.
Thiem hat die beiden großen Abwesenden in den vergangenen Tagen in Gstaad nicht nur bei der Arbeit beobachtet, sondern im Halbfinale auch schmerzhafte Erfahrungen mit Berrettini gemacht. Nach den starken Auftritten in Bastad und den ersten Runden von Gstaad eine freundliche Erinnerung daran, dass Dominic Thiem noch nicht ganz wieder dort angekommen ist, wo er vor seiner Verletzung am Handgelenk im Frühsommer 2021 stand.
Thiem - „Von 2019 sind mir viele Momente in Erinnerung geblieben“
„Für mich haben die Absagen nicht so viel geändert. Für das ganze Turnier ist es ein bisschen schade, aber dadurch haben sich ja auch die Chancen für uns Österreicher erhöht.“ Was nicht heißt, dass sich Dominic Thiem als Favorit auf den Titel in Kitzbühel sieht. Vor drei Jahren war das anders.“
„2019 war eine absolute Traumwoche, wo jedes Match ausverkauft war. Es sind viele Momente passiert, die mir immer in Erinnerung bleiben werden“, eröffnete Thiem also im Gespräch mit Stadionsprecher Stefan Steinacher. „Ich fühle mich ein bisschen zurückversetzt in die ersten Jahre, wo jeder Match-Sieg ein Erfolg ist. Paris und die Turniere davor waren nicht schön anzuschauen, eher ein Trauerspiel.“
Training mit Rublev zur richtigen Zeit
Geholfen haben danach intensive Trainingstage in Traiskirchen. Und auch ein Aufenthalt bei Andrey Rublev in Barcelona. „Das war mit das Beste, das ich machen konnte. Und auch der Zeitpunkt war der richtige. In Traiskirchen habe ich mir die Basics zurückgeholt, mit denen ich erst wieder ein gescheites Training mit jemandem wie Rublev abliefern konnte. Ich habe auch in Paris und in den Wochen davor mit Topleuten trainiert. Aber teilweise hat es mir für die leid getan, weil ich zu viele Fehler gemacht habe, mit der Vorhand nicht die nötige Intensität habe gehen können.“ Es hätte viel früher keinen Sinn gemacht.
Jetzt ist aber das Comeback richtig in die Spur gekommen, seit heute ist Dominic Thiem wieder unter den besten 200 Profis in der ATP-Weltrangliste platziert. Los geht es für ihn am Dienstagabend (ab 19:30 Uhr live bei ServusTV und in unserem Ticker) gegen Alexander Shevchenko - der von seinem Ex-CoachGünter Bresnik trainiert wird. „Ich kenne ihn schon seit Ewigkeiten, er hat als Zwölfjähriger schon sehr gut gespielt. Es war absehbar, dass Sascha es mal auf die ATP-Tour schaffen wird.“
Hier das Einzel-Tableau in Kitzbühel