Generali Open Kitzbühel: Carlos Alcaraz - die Erwartungen sind unmenschlich hoch

Mit Carlos Alcaraz kommt ein Spieler zu den Generali Open nach Kitzbühel, dem viele Beobachter des Tennissports eine ganz große Karriere vorhersagen.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 21.07.2021, 09:06 Uhr

Kitzbühel freut sich auf Carlos Alcaraz
© Getty Images
Kitzbühel freut sich auf Carlos Alcaraz

Nach allem, was man so weiß und hört, ist Rafael Nadal abseits des Tennisplatzes ein hilfsbereiter, zuvorkommender Mensch, der auch mal selbst mit anpackt, wenn im heimatlichen Mallorca eine Überschwemmung große Schäden angerichtet hat. Auf dem Tennisplatz dagegen kennt Nadal bekanntlich kein Pardon, auch nicht mit jungen Landsmännern, die schon seit geraumer Zeit als seine Nachfolger angekündigt werden. Was angesichts der unglaublichen Erfolge Nadals ein Ding der Unmöglichkeit ist. Und also hat Nadal den aufstrebenden Carlos Alcaraz beim ersten offiziellen Treffen auf der ATP-Tour in Madrid eine kleine Lektion erteilt, den mittlerweile 18-Jährigen mit 6:1 und 6:2 aus dem Turnier verabschiedet.

Alcaraz wird diese Niederlage richtig eingeordnet haben, er wird von Juan Carlos Ferrero, einer ehemaligen Nummer eins der Welt, betreut. Wenige Tage später gewann der Spanier den Challenger in Oueiras, bei den French Open war nach überstandener Qualifikation erst in der dritten Runde gegen Jan-Lennard Struff Schluss. Auch beim ersten Major des Jahres, den Australian Open, überstand Carlos Alcaraz das Qualifikations-Turnier.

Alcaraz bekommt Wildcard für Wimbledon

Umso bemerkenswerter, dass der spanische Teenager von den Organisatoren von Wimbledon eine Wildcard für das Hauptfeld erhalten hat. Für einen Mann, der weder den britischen Pass besitzt noch von einer Abmachung der Grand-Slam-Turniere untereinander profitiert, eine bemerkenswerte Ehre. Die Alcaraz mit dem Auftaktsieg gegen Yasutaka Uchiyama auch zu würdigen wusste. Daniil Medvedev war in Runde zwei dann (noch) zu stark.

Nach der Niederlage gegen den Weltranglisten-Zweiten hat Carlos Alcaraz ein wenig durchgeschnauft, in der aktuellen Woche ist er in Umag wieder im Einsatz. Der Erfolg gegen Lucas Pouille am Dienstagabend war mit einigen prachtvollen Ballwechseln gespickt, gegen Andrej Martin stehen die Chancen im Achtelfinale sicher nicht schlecht.

Granollers letzter spanischer Kitzbühel-Sieger

Von der Meereshöhe in Umag geht es dann direkt nach Kitzbühel. Turnierdirektor Alex Antonitsch war es ein Anliegen, Alcaraz in seinem Turnier-Tableau zu wissen. Der Youngster steht für extrem druckvolles Tennis von der Grundlinie, scheut sich aber auch nicht, die Punkte am Netz abzukürzen. Der heavy Spin, den Alcaraz mit Vor- und Rückhand anbietet, sollte in der Höhenlage von Kitzbühel bestens zur Geltung kommen.

Zumal die legendärste Sportstadt der Alpen ein traditionell guter Boden für Spanier ist. Oder war? In früheren Jahren gab es mit Emilio Sanchez, Alex Corretja (jeweils zwei Titel) und Albert Costa (drei Titel) Mehrfach-Champions von den Iberischen Halbinsel, auch Alberto Berasategui konnte sich in die Siegerliste eintragen. Der letzte Einzel-Triumph eines Spaniers liegt nun aber auch schon wieder acht Jahre zurück: Marcel Granollers, mittlerweile fast nur noch im Doppel im Einsatz, gewann 2013 im Endspiel gegen Juan Monaco. Nicht ausgeschlossen, dass Carlos Alcaraz schon in wenigen Tagen in die Fußstapfen von Granollers tritt. Hohe Erwartungen ist die aktuelle Nummer 73 der ATP-Weltrangliste mittlerweile ja gewöhnt.

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Mittwoch
21.07.2021, 19:05 Uhr
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