Generali Open Kitzbühel: Tim Pütz - „Ich habe die Woche sehr genossen“

Tim Pütz und Michael Venus spielen am heutigen Samstag bei den Generali Open in Kitzbühel um den Titel im Doppel. im Interview mit tennisnet lässt Pütz erkennen, dass Kitzbühel für ihn eine Reise wert war. Unabhängig vom Finaleinzug.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 30.07.2022, 07:27 Uhr

Tim Pütz und Kitzbühel - das passt nicht nur sportlich
© GEPA Pictures
Tim Pütz und Kitzbühel - das passt nicht nur sportlich

tennisnet: Herr Pütz. Erste Runde am Montag hierin Kitzbühel, dann ein Sieg durch Rückzug des Gegners, jetzt das Halbfinale am Freitag. Was haben Sie die ganze Zeit getrieben?

Tim Pütz: Wir haben jeden Tag trainiert, das muss man schon ganz ehrlich sagen. Aber ansonsten haben wir Kitzbühel genossen. Das ist wahrscheinlich eines der besten Turniere des Jahres, um mal vier, fünf Tage frei zu haben. Der Michael hat das mit seiner Familie auch gut gefunden. Ich bin mal auf´s Horn gefahren …

tennisnet: Wie?

Pütz: Mit dem Fahrrad!

tennisnet: Bravo!

Pütz: Mit dem E-Fahrrad … Ich bin auch den Hahnenkamm hochgefahren, gestern waren wir mit den Mountain-Carts unterwegs. Ich habe ein sehr schönes Hotel, wo ich auch Wellness gemacht habe. Ich habe die Woche sehr genossen. Ergebnisunabhängig. Nächste Woche geht es nach Montreal, da haben wir einmal noch den europäischen Sommer genutzt.

tennisnet: Sie haben nun das zweite Mal in diesem Jahr gegen Kevin Krawietz und Andreas Mies gespielt und gewonnen. Irgendwelche Implikationen für den Davis Cup?

Pütz: Im Hinterkopf ist das sicher irgendwo. Aber am Ende des Tages sind wir alle drei alt genug. Es ist eine gute Situation, weil wir uns untereinander sehr gut verstehen. Wir unternehmen auch außerhalb des Turniers etwas gemeinsam. Für Deutschland ist es eine Luxussituation, dass wir drei so gute Doppel-Spieler haben. Es ist fast egal, wer von uns aufgestellt wird. Beim Davis Cup  wird ein gutes Doppel auf dem Platz stehen. Es ist natürlich blöd, dass einer von uns drei wahrscheinlich nicht dabei sein wird, aber wird sind Profis.

tennisnet: Das Erfolgsrezept von Tim Pütz mit Michael Venus ist welches?

Pütz: Zuallererst sind wir wirklich gut befreundet. Das führt dazu, dass wir auf dem Platz fast immer eine gute Stimmung haben. Wir bringen genug individuelle Stärken mit, die dazu führen, dass wir zumeist erfolgreich spielen. Dann hat man auch Lust, miteinander zu arbeiten. Wir sind ohne Trainer hier …

tennisnet: Wer ist das im Normalfall?

Pütz: Teilweise hilft Dominik Meffert uns, in letzter Zeit war auch Neville Godwin öfter dabei. Und in den Wochen, in denen wir alleine sind, sind wir nicht verloren. Wir wissen, was wir brauchen und was wir machen sollen. es hilft, dass wir beide sehr tüchtig sind. Haben Spaß dran.

tennisnet: Nach Ihnen sind gerade Philipp Oswald und Robin Haase auf den Court gekommen. Sie scheinen sich mit beiden gut zu verstehen …

Pütz: Ich habe mit Ossi schon gespielt. Und mit Robin bin ich sogar noch ungeschlagen. Einmal Challenger gespielt, gleich gewonnen. Die Liste der Spieler, mit denen ich ungeschlagen bin, ist nicht sehr lang.

"Wenn´s gut läuft, gewinnt man einen Grand Slam"

tennisnet: Wie wirkt sich die Höhe auf Ihr Spiel aus?

Pütz: Alles rückt näher aneinander. Wenn wir gut spielen, ist es sauschwer für unsere Gegner. Und umgekehrt natürlich auch. Das hat man heute auch gesehen: Es gab kein einziges Break. So viel haben Kevin und Andi nicht falsch gemacht. Am Ende kommt es auf zwei, drei Punkte an. Und auch ein wenig auf´s Glück.

tennisnet: Mit Matthew Ebden und Max Purcell haben zwei Außenseiter in Wimbledon gewonnen. Was heißt das für die Chancen von Ihnen und Michael Venus bei den US Open?

Pütz: Möglich ist alles. Aber das gilt nicht nur für uns, sondern wahrscheinlich für 15 andere Teams auch. De facto waren wir noch nie besser als in einem Viertelfinale bei einem Major. Ich überhaupt noch nie. Wir sind ein gutes Doppel, das konstant gut spielt. Da muss man dann von Match zu Match schauen. Und wenn´s dann gut läuft, gewinnt man einen Grand Slam. Frag mal Kevin und Andi!

tennisnet: das heißt also: Montreal, Cincinnati, dann Winston Salem?

Pütz: Nein, da machen Michael und ich eine Pause. Meine Familie wird mit auf gesamte die Reise kommen. Michaels Familie kommt etwas später. Und wir treffen uns dann alle in New York.

Hier das Doppel-Tableau in Kitzbühel

von Jens Huiber

Samstag
30.07.2022, 09:21 Uhr
zuletzt bearbeitet: 30.07.2022, 07:27 Uhr