Generali Race to Kitzbühel: Erste Vorentscheidungen im Rennen um die Finaltickets

Besuchst du als Fremder die Biedermaierstadt Baden, dann hat das im Normalfall zwei Gründe. Entweder, du versuchst im Casino dein Glück oder du nützt bei einem Kur-Aufenthalt die heilende Wirkung der warmen Schwefelquellen an der Thermenlinie südlich von Wien.

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 29.06.2021, 08:45 Uhr

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von Claus Lippert

Am vergangenen letzten Juni-Wochenende gab es für die euphorisierte Tennisszene einen dritten und recht triftigen Grund, die Kaiserstadt in Niederösterreich zu besuchen. Es stand nämlich die zweite Station der Ost-Region im Generali Race to Kitzbühel auf dem Programm, und dieses insgesamt fünfte Turnier im Rennen um die heißbegehrten Startplätze für das Finalturnier Ende Juli im Tiroler Unterland brachte in zwei ITN-Kategorien erste Vorentscheidungen. 

BAC Baden richtet dreitägiges Tennisfest beim Generali Race to Kitzbühel aus

Schon beim Betreten des mit Pokalen und Trophäen geschmückten Foyers der BAC Baden macht man eine kleine Zeitreise zurück in die glorreiche Vergangenheit jenes Vereines, der als zweitältester Tennisclub Österreichs gilt. Seine Gründung und Geschichte reicht zurück ins 19. Jahrhundert, und zeigt, welch große Tradition Tennis in der Kurstadt nahe Wiens besitzt. Aus riesigen internationalen Turnieren wurden über die Zeit hinweg vermehrt und nachhaltig lokale Interessen und heimische Jugendliche gefördert. Und der BAC ist mit großer Freude und noch größerem Engagement auch Teil und Austragungsort des Generali Race to Kitzbühel geworden. Tolles Wetter, tolle Plätze und eine gastfreundliche Atmosphäre: Es war angerichtet für ein dreitägiges Tennisfest rund um den kleinen gelben Filzball und das rote Logo mit dem Markuslöwen von Hauptsponsor Generali.

Die schrecklichen Zwillinge haben wieder zugeschlagen

Und an diesen drei  - von einem Freitagsgewitter kurz unterbrochenen - sommerlichen Tagen kristallisierten sich in zwei ITN-Kategorien die ersten Favoriten für eine Finalturnier-Qualifikation heraus. Das TC Strebersdorf Duo Kevin Suppin und Fabian Dummer hält nach dem jeweils zweiten Titelgewinn beim Punktemaximum von 20 Zählern und damit so gut wie fix ein Ticket in die Gamsstadt in Händen. Besonders imposant fiel dabei einmal mehr die Vorstellung von Kevin Suppin aus, der in der Szene längst den Beinamen "das Monster" trägt. Kein Wunder, prasselte doch neuerlich geballte Kraft - vor allem beim Aufschlag - verteilt auf 195 cm Körpergröße gepaart mit dem grenzenlosen Selbstvertrauen von 19 Siegen en suite auf die Konkurrenz ein. Nur drei abgegebene Games im Verlauf des Turniers unterstreichen die erdrückende Dominanz des 33-Jährigen. Wie lange Suppins "Herrlichkeit des Siegens" aber noch anhalten wird, werden die kommenden Wochen zeigen, wenn er sich außerhalb der "geschützten Werkstatt" beweisen wird müssen. Ähnlich herausragend präsentierte sich im bisherigen Verlauf der Generali Race Ost-Regionsbewerbe Suppins "schrecklicher Zwilling" Fabian Dummer. Gefühlt nur halb so groß wie Suppin, steht der 21-Jährige seinem Clubkollegen sportlich allerdings um gar nichts nach. Mister "Hunderttausend Volt", der jeden Schlag mit voller Wucht & äußerstem Risiko über das Netz befördert, ließ der Gegnerschaft in Baden auf dem Weg zu seinem zweiten Kristall nicht den Hauch einer Chance und nicht einen einzigen Satzgewinn.

Schwar & Wahlmüller sichern sich zehn Punkte im Doppelbewerb

Auf einem guten Weg in Richtung Kitzbühel ist auch Christian Gisch vom SFC Podersdorf. Der Burgenländer katapultierte sich am Finalabend des Badener ITN 6 Bewerbs mit einer makellosen Vorstellung und einem ohne Satzverlust gewonnenen Turnier an die Spitze der Generali Race Wertung, die er nach seinem La-Ville-Viertelfinale mit 14 Punkten nunmehr anführt. Das gleiche Kunststück vollbrachte im ITN 5 Bewerb der Langenrohrer Stefan Stippl. Titel ohne Satzverlust, dazu die Führung im Race to Kitzbühel: Der 25j-ährige Niederösterreicher freute sich über ein perfektes Wochenende. Ein solches durfte auch Leon Baumgartner-Lemberger bejubeln. Der 17-Jährige vom First Vienna Football Club, der zunächst gar keine Berücksichtigung im Raster des 4er-Bewerbs fand, und vom Rückzug Christian Hauers profitierte, krönte seine vorläufige Entwicklung unter Coach Marco Hammerl mit einem Titelgewinn auf Generali-Race-Ebene. Im Endspiel gegen Raphael Smekal vom TC Deutsch Wagram gewann Baumgartner-Lemberger einen 80 Minuten dauernden ersten Satz im Tie-Break, ehe ihm sein Gegner körperlich angeschlagen zum Titelgewinn gratulieren musste. Konkurrenzlos "surfte" schließlich noch Florian Scheibenbauer im 3er-Bewerb zu seinen ersten 10 Punkten im Generali Race to Kitzbühel. Der abermals höchst spannende und attraktive Doppelbewerb wurde Beute des Duos Johann Schwar & Stefan Wahlmüller, die nach einer Auftaktniederlage in der Gruppephase nicht mehr aufzuhalten waren, und mit vier Siegen in Serie die ersten "ten points" im Race anschreiben konnten.

von Claus Lippert

Dienstag
29.06.2021, 09:00 Uhr
zuletzt bearbeitet: 29.06.2021, 08:45 Uhr