German Open - Davydenko symbolisiert Weltelite

Das Teilnehmerfeld der diesjährigen German Open steht. Neben Davydenko warten auch norddeutsche Juwele auf die Fans.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 09.06.2010, 16:02 Uhr

Lokalkolorit anstatt großer Tenniswelt. Bei der Präsentation des Teilnehmerfeldes für die German Open Tennis Championships am Hamburger Rothenbaum konnte Turnierdirektor Michael Stich erneut nicht mit den ganz großen Namen aufwarten. Nur der topgesetzte Russe Nikolay Davydenko wird in das einzige deutsche 500-Turnier ins Rennen gehen. Die aktuelle Nummer fünf der Welt kämpft sich derzeit nach einer Handgelenksverletzung zurück in den Circuit. „Ich freue mich sehr, dass wir den Sieger des vergangenen Jahres gewinnen konnten“, sagte Stich.

Der ehemalige Weltklassespieler setzt auf ein ausgeglichenes Feld mit einer starken deutschen Farbe. Allen voran von den beiden norddeutschen Emporkömmlingen Julian Reister und Tobias Kamke erhofft sich Stich einen besonderen Flair. „Sie haben sich in die Herzen der Fans und Medien gespielt. Ich denke sie sind für die ein oder andere Überraschung gut und haben sich die Wildcards verdient. Für die beiden wird sich ein Kindheitstraum erfüllen“, sagte Stich. Besonders zu Tobias Kamke, mittlerweile auf Platz 128 der Welt vorgerückt, hat der Turnierdirektor ein besonderes Verhältnis: „Seit vier Jahren unterstütze ich ihn und suche Partner und Förderer. Er ist auf dem richtigen Weg und kann sich jederzeit Rat von mir holen.“

Zverev soll Rhythmus woanders suchen, Kohlschreiber dabei


Perfekt ins Bild der einheimischen Hoffnungen hätte auch Mischa Zverev gepasst. Nachdem der 22-Jährige allerdings deutlich aus den Top100 gerutscht ist, soll er zunächst auf Challengern seinen Rhythmus wiederfinden. „Wir würden ihm keinen Gefallen tun, wenn er hier in seiner Heimatstadt mit hohen Erwartungen antreten müsste. Er muss sich nun langsam wieder hochkämpfen, sodass es keinen Sinn macht ihm eine Wildcard zu geben, nur weil er Hamburger ist“, sagte Stich.

Auf eine der beiden noch zu vergebenen Wildcards darf hingegen Andreas Beck hoffen. Stich will allerdings noch die nächsten Wochen abwarten, bevor er die letzten Tickets verteilt und hat dabei auch Daniel Brands auf der Rechnung. Einer Teilnahme von Nicolas Kiefer erteilte er hingegen eine klare Absage: „Er ist kein Perspektivspieler. Zudem ist Sand nicht sein bester Belag und Hamburg nicht sein bester Ort.“

Durch ihre Weltranglistenposition qualifiziert sind jedoch fünf weitere Deutsche. Angeführt wird das schwarz-rot-goldene Feld von Philipp Kohlschreiber, der aktuellen Nummer 35 der Welt. Zudem treten Michael Berrer, Florian Mayer, Philipp Petzschner sowie Simon Greul an. Letzterer war im letzten Jahr mit einer Wildcard bis ins Viertelfinale vorgerückt.

Sorgt Monfils für das Besondere?

Mindestens genauso gut wie die deutschen Spieler soll auch Gael Monfils beim Publikum ankommen. Vom schlaksigen Franzosen erhofft sich der Turnierdirektor einiges: „Er ist ein guter Entertainer und ein guter Tennisspieler. Eine absolute Bereicherung für unser Turnier.“ Den Kreis der Top20-Spieler komplettieren der French-Open-Halbfinalist Jürgen Melzer, sowie die Spanier Juan Carlos Ferrero, David Ferrer und Nicolas Almagro. „Ich bin mit dem Teilnehmerfeld in diesem Jahr zufrieden. Es geht immer besser, das ist auch mir bewusst“, so Stich weiter.

Stich plant die Zukunft – Anreize für die Fans

Den immer wieder aufkommenden Diskussionen um die problematische Finanzierung des Turniers am Hamburger Rothenbaum schob Michael Stich auf der Pressekonferenz energisch einen Riegel vor. „Wir wollen und werden schwarze Zahlen schreiben. Ob Hauptsponsor oder nicht, irgendwoher kriegen wir die Kohle schon“, sagte er.

Dabei gab er zu berücksichtigen, dass in Deutschland die Städte und Kommunen nicht 60-70 % der Turnierkosten übernehmen und man somit auch nicht die ganz großen Stars verpflichten könne. Dennoch plant er in der Hansestadt langfristig: „Wir wollen das Turnier auch nächstes Jahr machen, wir wollen es die nächsten sieben Jahre machen.“

Um möglichst viele Zuschauer auf die Anlage zu locken, haben sich die Turnierverantwortlichen zudem etwas ganz Besonderes ausgedacht. Um den Hype um die Fußballweltmeisterschaft aufzugreifen, können die Fans vom Abschneiden der deutschen Nationalmannschaft profitieren. Wer bis zum 22. Juni Karten kauft, erhält, abhängig vom Erfolg der Fußballer, Rabatte. Wird Deutschland gar Weltmeister, gibt es das Eintrittsgeld komplett zurückerstattet.




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