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Gräflinger auch beim letzten Saison-1000er weiter im Flow

Der HTT Ranglisten-Erste Rene Gräflinger ist als klarer Sieger des finalen Giganten-Duells beim Nove...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 16.11.2023, 04:18 Uhr

Der HTT Ranglisten-Erste Rene Gräflinger ist als klarer Sieger des finalen Giganten-Duells beim November Masters Series 1000 Turnier hervorgegangen. Der 38jährige Kärntner, erstmals in seiner Laufbahn als Nr. 1 der HTT in ein Turnier gestartet, ließ am Dienstag spät Abends gegen den rumänischen Titelverteidiger Damian Roman in 90 Minuten keine Zweifel über den Sieger aufkommen, und fertigte den 3fachen November-Masters-Champion der Jahre 2016, 2021 und 2022 deutlicher als erwartet mit 6:2 und 6:3 ab. Der Ferlacher verschaffte sich mit seinem vierten Saison,- und neunten HTT Karriere-Turniersieg zudem auch eine ausgezeichnete Ausgangsposition für den erst bei den Finals vor einer endgültigen Entscheidung stehenden Kampf um die Nummer 1 Position der HTT am Jahresende. Für Damian Roman war es hingegen ein mehr als gebrauchter Abend, an dem einige großartige und beachtliche Serien des 41jährigen Routiniers aus Negresti Oas endeten. Ein Bericht von C.L

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Damian Romans gebrauchter Finalabend mit verpassten Rekorden und Bestmarken

Der mittlerweile im HTT Computer-Ranking “nur” mehr auf Position Nr. 2 geführte ehemalige HTT Branchen-Primus Damian Roman hat am Dienstag Abend einen bitteren Abend im Union Tennis Center La Ville verlebt. Der 42fache HTT Titelträger vom TC Strebersdorf kassierte im Endspiel der 2023er-Ausgabe des November Masters Series 1000 Events gegen Rene Gräflinger die erste Niederlage bei diesem Turnier seit 11. November 2019 und nach zuletzt sogar insgesamt 14 Einzelsiegen in Serie. Am Ende nach 122 ausgespielten Ballwechseln war es eine verdiente Niederlage, die der 8fache HTT Major-Champ in der Neuauflage des heurigen HTT US Open Finales kassierte, und mit der auch ein paar angepeilte Bestmarken – zumindest für diesen Abend – unerreicht blieben. Roman verlor bei seiner vierten Endspielteilnahme erstmals ein Finale bei diesem 1000 Punkte-Klassikers am Altmannsdorfer Ast. Damit verpasste er nach seinen Triumphen 2021 und 2022 den Titelhattrick beim November-Masters, und damit die Wiederholung jenes Kunststückes, das somit Christian Kainz mit seinen drei in Folge eroberten Titeln in den Jahren 1999, 2000 und 2001 vorbehalten bleibt. Auch Rekordtitel Nr. 4 bei diesem Turnier blieb unerreicht, wie auch Saisontitel Nr. 8, mit dem er einen persönlichen Rekord geknackt hätte. In der ewigen Bestenliste muss sich Roman mit verpasstem HTT Masters Karriere-Titel Nr. 13 den Spitzenplatz vorerst weiter mit Claus Lippert (ebenfalls 12 Masters 1000 Titel) teilen.

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Gräflinger holt attraktiven ersten Satz nach zwei Breaks mit 6:2

All die Rekorde & Bestleistungen vereitelte wieder einmal Romans Angstgegner Rene Gräflinger, der sich im zehnten direkten Vergleich mit Rumäniens Superstar bereits zum siebenten Mal den Sieg sicherte. Das Jubiläums-Duell der beiden Saisondominatoren startete mit zwei wahren Marathon-Games. Roman ließ in seinem ersten Service-Game drei Spielbälle ungenützt, ehe er nach einem neun Minuten dauernden Eröffnungsspiel und zunächst noch drei abgewehrten Break-Chancen mit vier Doppelfehlern erste Schwächen in diesem Endspiel offenbarte. Sogar noch eine Minute länger benötigte Rene Gräflinger gleich darauf in seinem ersten Aufschlagspiel, welches er nach zwei abgewendeten Break-Möglichkeiten seines Gegenüber zum 2:0 gewann. Danach entwickelte sich ein attraktives Spiel, eben so, wie man es in einem Duell zwischen der Nummer 1 und der Nummer 2 erwarten darf. Viele tolle Ballwechsel und großartige Gewinnschläge legten Zeugnis davon ab, welche Klasse die beiden mehrfachen HTT US Open Champions auf den Platz bringen können. Für die Entscheidung im ersten Durchgang sorgte dann Gräflingers zweites Break zum 5:2, damit war der erste Satz so gut wie in trockenen Tüchern.

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Romans Spiel zerfällt nach zwischenzeitlicher 3:1 Führung im 2. Satz

In seinem 61. HTT Karriere-Finale stand Titel Nr. 43 nur einmal kurz zur Disposition, als sich Damian Roman zu Null sein erstes, zugleich aber auch einziges Break an diesem Abend schnappte, und seine Fans daheim am Live-Ticker Hoffnung schöpfen ließ. Allerdings entpuppte sich die zwischenzeitliche 3:1 Führung nur als kurzes Strohfeuer, denn Gräflinger schlug im Stile eines Ranglisten-Ersten prompt und vorallem in voller Härte zurück. Der 38jährige schaffte das so wichtige schnelle Re-Break und marschierte fortan – auch begünstigt durch die von Minute zu Minute schlimmer werdende Unform seines rumänischen Gegners – zielstrebig in Richtung seines vierten HTT Masters Series 1000 Karriere-Titels. Im Finish war es gar eine Demontage des ehemaligen Ranglisten-Ersten, der mit 0:7 Punkten am Ende eine klägliche Vorstellung am Centercourt zum Besten gab. Ein Volley aus dem Halbfeld geschlagen und an die Plane gedroschen, der Matchball war bezeichnend für Romans unmotiviert wirkenden Auftritt zum Ende dieser lange Zeit sehenswerten finalen Begegnung.

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Gräflinger als dritter Spieler der Geschichte nach Roman & Prüger mit der erreichten magischen Marke von 50 Saison-Einzelsiegen

Für Rene Gräflinger, der am Ende des Abends auch noch mit Future-Finals-Champion Lucas Kiedl-Windsteig posierte, scheint die ohnehin schon so erfolgreich verlaufende Saison 2023 also noch das ein oder andere zusätzliche Highlight parat zu halten. Nach seinem Oktober HTT 500 Titel vor zwei Wochen feierte der 38jährige Kärntner zum ersten Mal in seiner HTT Karriere zwei Turniersiege in Serie. Daraus resultiert nun auch der mit 1.450 Punkten auf den ersten Blick doch respektabel scheinende Vorsprung im HTT Entry-Ranking, mit dem sich Gräflinger eine ausgezeichnete Position im Kampf um die prestigeträchtige Nummer 1 am Jahresende verschaffte. Und noch ein statistischer Wert belegt die geniale Saisonleistung des Rene Gräflinger. Seit Dienstag Abend stehen am Konto des Ferlachers 50. Saison-Einzelsiege zu Buche. Eine magische Marke, die in der langen Geschichte der Hobby-Tennis-Tour seit 1990 erst zwei Spieler vor Gräflinger knacken, erreichen und übertreffen konnten. Damian Roman und Lukas Prüger sind die beiden Helden der Vergangenheit und im Falle Romans auch der Gegenwart, die sich in diesen Erfolgs-Sphären beweg(t)en. “Ich bin sehr zufrieden mit der heutigen Partie. Vorallem im ersten Satz haben wir gutes Niveau gezeigt. Jetzt heißt es nochmals Energie tanken, um für die Finals bereit zu sein”, verabschiedete sich der Sieger, während der unterlegene Damian Roman sogar einen Start am kommenden Wochenende beim November HTT 500 Turnier in Betracht zieht. “Rene hat heute solide gespielt, so wie eigentlich immer. Ich war heute oft unkonzentriert, und habe viele Chancen ausgelassen. Gegen Ende des Matches habe ich echt die Freude am Spiel verloren. Das darf nicht passieren, und ich werde versuchen, dieses Problem in den Griff zu bekommen”, so der Ranglisten-Zweite, der mit 58 Saison-Einzelerfolgen nur mehr drei Matchsiege von seinem persönlichen Rekord von 61 Siegen aus dem Jahr 2016 entfernt ist, und deshalb wie erwähnt sogar einen Start am kommenden Weekend in Erwägung zieht.

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von Claus Lippert

Donnerstag
16.11.2023, 02:06 Uhr
zuletzt bearbeitet: 16.11.2023, 04:18 Uhr