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Grand Slams: Zu wenige Top-Matches bei den Frauen?

Während sich bei den Männern regelmäßig die besten Spieler der Welt auch bei den Grand-Slam-Turnieren matchen, sieht es bei den Frauen ganz anders aus.

von Jens Huiber
zuletzt bearbeitet: 28.01.2022, 07:15 Uhr

Dieses Finale hat rankingmäßig keine Wünsche offen gelassen: Ashleigh Barty vs. Karolina Pliskova in Wimbledon 2021
© Getty Images
Dieses Finale hat rankingmäßig keine Wünsche offen gelassen: Ashleigh Barty vs. Karolina Pliskova in Wimbledon 2021

Ashleigh Barty und Iga Swiatek hatten es heute in der Hand, dass es doch noch zu einem Treffen zweier Top-Ten-Frauen bei den diesjährigen Australian Open kommt. Es wäre ein Match-Up zwischen den Nummern eins und sieben geworden. Alleine: Während Barty mit Madison Keys kurzen Prozess machte, unterlag Swiatel Danielle Collins beinahe ebenso glatt.  Und damit fällt das einzige Treffen zweier Frauen, die aktuell in der Bel Etage der WTA-Tour angesiedelt sind, doch noch ins Wasser.

Bei den Männern sieht die Situation völlig anders aus. Und das, obwohl mit Novak Djokovic der beste Spieler der Welt fehlt. Aber schon im Viertelfinale hat es zwei absolute Spitzentreffen gegeben, zunächst zwischen Stefanos Tsitsipas (4) und Jannik Sinner (10), danach zwischen Daniil Medvedev (2) und Félix Auger-Aliassime. Nachdem mit Rafael Nadal (5) und Matteo Berrettini zwei weitere Top-Ten-Männer im Halbfinale stehen, kommen also noch drei weitere (gemäß Weltrangliste) hochklassige Begegnungen dazu.

Djokovic, Nadal, Federer fast immer im Halbfinale

Ein Ausreißer? Von wegen. Findige Geister, allen voran ein Fan von Lucas Pouille, der bei Twitter unter dem Handle „@AnnaK_4ever“ agiert, hat vor ein paar Tagen eine Statistik veröffentlicht, die die Anzahl der Top-Ten-Matchups in bestimmten Zeiträumen abbildet. Mit Blick auf die letzten zehn Majors (also seit Wimbledon 2019) gab es bei den Männern davon 33. Bei den Frauen bleibt es bei sieben, nachdem das Finale zwischen Barty und Swiatek geplatzt ist.

Ein historischer Tiefstwert, wenn man immer in Zehnerschritten zurückrechnet. Und auch dem Umstand geschuldet, dass es bei den Männern mit Novak Djokovic, Roger Federer, Rafael Nadal und über lange Jahre auch Andy Murray Spieler gab, die man bei den Grand-Slam-Turnieren immer mindestens im Halbfinale erwarten durfte. Und die auf dem Weg dorthin einige größere Kaliber schlagen mussten, am Ende dann eben oft jeweils einen anderen der Big Four.

Vier Debütantinnen im Halbfinale der French Open

Bei den Frauen dagegen scheint das Potenzial für Überraschungen deutlich größer: Siehe dazu auch die French Open 2021, wo mit der späteren Siegerin Barbora Krejcikova, Maria Sakkari, Tamara Zidansek und Anastasia Pavlyuchenkova vier Debütantinnen in der Vorschlussrunde standen.

Ein Erklärungsansatz könnte wohl auch darin liegen, dass die Männer im Best-of-Five-Modus spielen. Das gibt den favorisierten Spielern ein paar Möglichkeiten mehr, einen schlechten Start mit einer Gewaltleistung doch noch auszugleichen. Siehe dazu etwa das Comeback von Novak Djokovic gegen Lorenzo Musetti nach 0:2-Satzrückstand in Roland Garros 2021.

Hier das Einzel-Tableau der Männer in Melbourne

Hier das Einzel-Tableau der Frauen in Melbourne

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