Griechische Regierung kritisiert Stefanos Tsitsipas wegen Impfaussagen, ATP appelliert

Stefanos Tsitsipas hat sich am Rande des ATP-Masters-1000-Events äußerst kritisch bezüglich der COVID-19-Impfung geäußert. Aussagen, die nun auf Kritik von höchster Stelle aus dem eigenen Land stoßen. 

von SID/tennisnet
zuletzt bearbeitet: 20.08.2021, 12:51 Uhr

Stefanos Tsitsipas hat mit seinen Aussagen rund um die COVID-19-Impfung Kontroversen im eignen Land ausgelöst
Stefanos Tsitsipas hat mit seinen Aussagen rund um die COVID-19-Impfung Kontroversen im eignen Land ausgelöst

Tennisprofi Stefanos Tsitsipas hat die Regierung in seiner Heimat Griechenland mit Aussagen zur Corona-Impfung schwer verärgert. "Er hat nicht das Wissen und kennt weder die Studien noch die Forschungsarbeit, die es ihm erlauben würden, sich eine Meinung zu bilden", sagte Regierungssprecher Giannis Economou in einer Pressekonferenz.

"Niemand hat das Impfen zur Pflicht gemacht", hatte Tsitsipas zuvor gesagt: "Irgendwann werde ich es tun müssen, da bin ich mir ziemlich sicher, aber bisher war es nicht verpflichtend, um an Wettkämpfen teilzunehmen, also habe ich es nicht gemacht."

Tsitsipas sieht keine Notwendigkeit für junge Menschen

Der Weltranglistendritte sei "ein großartiger Sportler", so Economou, Tsitsipas habe aber kaum die "Fähigkeit, die Notwendigkeit von Impfungen einzuschätzen oder ob der Impfstoff über einen ausreichend langen Zeitraum getestet wurde"

Tsitsipas (22) meinte, er sei "jung, in der Unter-25-Kategorie, meiner Meinung nach wurde der Impfstoff noch nicht genug getestet, er ist neu. Es gibt Nebenwirkungen." Er habe zwar nichts dagegen, sehe aber keinen Grund für jemanden in seinem Alter, sich impfen zu lassen.

Tsitsipas versteht Aufregung nicht

Economou findet die Aussagen gefährlich: "Diejenigen, die durch ihre Leistungen und ihre Präsenz Bezugspunkt für größere soziale Gruppen sind, sollten doppelt vorsichtig sein, wenn sie solche Ansichten äußern."

Stefanos Tsitsipas wiederum kann nicht zwingend nachvollziehen, wieso seine ablehnende Haltung gegenüber der Impfung für Kontroversen sorgt: "Ich habe nichts Seltsames gesagt, jeder hat seinen Standpunkt. Wenn wir alle Diplomaten wären und nicht sagen könnten, was wir wirklich denken, warum halten wir dann Pressekonferenzen ab?", erklärte der Grieche nach seinem Zweitrundenerfolg in Cincinnati. 

ATP mit dringender Empfehlung zur Impfung

Indes hat sich die ATP zum wiederholten Male aktiv für eine Impfung der Spieler ausgesprochen. "Die ATP empfiehlt den Spielern weiterhin stärkstens die Impfung, was in erster Linie auf wissenschaftlichen Erkenntnissen beruht, die die gesundheitlichen Vorteile und die Wirkung der Produkte belegen", so ein Sprecher der ATP. "Die Impfung trägt für Spieler außerdem dazu bei, das Risiko zu minimieren, von Turnieren, ausgeschlossen zu werden, aufgrund der Tatsache, dass sie ein positiver Fall oder eine enge Kontaktperson sind."

Diesen Standpunkt hätte die ATP in vielerlei Gelegenheit vertreten und in ihrer Kommunikation mit den Spielern deutlich gemacht. "Während wir das Recht eines jeden auf freie Meinungsäußerung respektieren, glauben wir gleichwohl, dass jeder Spieler eine Rolle dabei spielt, zu helfen, dass eine größere Gruppe ein sicheres Niveau an Immunität erreicht", zitiert die New York Times einen Sprecher. "Das zu erreichen, würde es uns erlauben, die Restriktionen bei den Turnieren zu lockern - mit dem Nutzen für alle auf der Tour."

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Freitag
20.08.2021, 15:55 Uhr
zuletzt bearbeitet: 20.08.2021, 12:51 Uhr

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