Nürnberg bekommt zweites deutsches WTA-Turnier

Das Turnier wird vom 8. bis 15. Juni ausgetragen. Offen ist noch, auf welchem Gelände gespielt werden soll.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 08.02.2013, 13:06 Uhr

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Nürnberg wird noch in diesem Jahr zum zweiten deutschen Standort eines Turniers auf der Damen-Profitour. Die fränkische Metropole erhält eine der begehrten WTA-Lizenzen von der österreichischen Agentur MatchMaker Communication, wie Vermarkterin Sandra Reicheltennisnet.comund der Nachrichtenagentur dpa bestätigte. Die mit 235.000 Dollar dotierte Sandplatzveranstaltung soll vom 8. bis 15. Juni über die Bühne gehen und das Turnier in Barcelona ersetzen. Die Spielerinnenorganisation WTA bestätigte per Twitter den Wechsel.

"Das ist ein sehr positives Zeichen. Wir freuen uns natürlich riesig, dass es eine weitere Bühne für die deutschen Tennis-Damen geben wird, um sich im eigenen Land zu präsentieren", sagte Bundestrainerin Barbara Rittner im französischen Limoges einen Tag vor der Fed-Cup-Partie in der Weltgruppe II gegen Frankreich.

"Es war an der Zeit"

Vor allem aus finanziellen Gründen kam das Aus für die spanischen Ladies Open, die eigentlich im April ausgetragen werden sollten. Rasch musste Ersatz her - die Vermarkter entschieden sich für Nürnberg. "Das ist eine große Sache für uns und Nürnberg", kommentierte Reichel, deren Agentur auch die österreichischen WTA-Events in Linz und Bad Gastein organisiert. "Im deutschen Damentennis gibt es einen unheimlichen Boom. Es war an der Zeit, dass Deutschland nach Stuttgart ein zweites WTA-Turnier bekommt."

Offen ist allerdings noch, auf welchem Gelände im Frühsommer genau gespielt werden soll. Favorisiert ist der traditionsreiche Tennis-Club 1. FC Nürnberg, dessen Herrenteam auch in der Tennis-Bundesliga mitmischt. Mit der guten Infrastruktur und insgesamt zwölf Sandplätzen sei die Tennisanlage des Vereins wie gemacht für solch ein großes Turnier, sagte Reichel. "Wir hoffen jetzt auf eine schnelle Einigung." Spätestens in der kommenden Woche sollen finale Gespräche mit den Vereinschefs geführt werden.

Nürnberg will nicht nur einmal ran

Franz-Josef Wich, der die Verhandlungen für den FCN führt, glaubt an einen Kompromiss. "So ein Turnier wäre eine sehr reizvolle Aufgabe. Es existiert auch schon eine Absichtserklärung, aber es sind noch keine Verträge unterschrieben", sagte er der dpa und erklärte: "Wir haben natürlich auch gewisse Vorstellungen." Neben Finanzierungsfragen geht es beispielsweise auch um den Zeitraum des Vertrages. "Wir möchten hier nicht nur einmal ein WTA-Turnier haben und kommendes Jahr womöglich schon wieder vom Plan verschwunden sein", sagte Wich. Spätestens Ende Februar will der Verein Klarheit. Reichel ist guter Dinge, "dass wir die Details schnell klären".

Ob im Juni aber wirklich die Weltklassespielerinnen der Einladung nach Nürnberg folgen, ist eher zweifelhaft. Die späte Nürnberger Turniergeburt macht es schwierig, weil viele Profis für Mitte Juni schon anderswo zugesagt haben. In derselben Juniwoche ist auch ein WTA-Turnier in Birmingham angesetzt. Großer Vorteil der Briten: Dort wird auf Rasen gespielt und nicht wie in Nürnberg auf Sand. Allein das dürfte kurz vor dem Rasenhighlight Wimbledon für die Besten schon ein Argument sein, eher auf die Insel zu reisen - auch wenn die Fed-Cup-Spielerinnen Julia Görges, Annika Beck und Anna-Lena Grönefeld am Freitag andeuteten, dass das Turnier für sie "infrage kommt". Sabine Lisicki dagegen dürfte eher ihren Lieblingsbelag Rasen vorziehen.(Text: dpa; Foto: GEPA pictures)

von tennisnet.com

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08.02.2013, 13:06 Uhr