Grüne Daumen hoch in Halle

Von fünf an den Start gegangenen Deutschen, haben es bei den Gerry Weber Open drei in die nächste Runde geschafft.

von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet: 09.06.2010, 21:39 Uhr

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Aus deutscher Sicht kann es doch so weitergehen: Mit Philipp Petzschner und Andreas Beck stehen schon zwei Spieler unter den letzten acht, Benjamin Becker schaffte den Sprung ins Achtelfinale. Dagegen müssen sich Nicolas Kiefer und Dominik Meffert verabschieden. Auch die Doppelkonkurrenz müssen einige deutschen Profis abhaken.

„Ziel ist Halbfinale“

Den Anfang machte Philipp Petzschner (Bild: pmk) gegen Victor Troicki (Serbien) auf dem Center Court. Der Bayreuther, der in der ersten Runde den an Nummer sieben gesetzten Marcos Baghdatis (Zypern) aus dem Turnier warf, hatte nur im ersten Satz einige Schwierigkeiten gegen den Weltranglisten-39. aus Serbien. Der 26-jährige Bayreuter rettete sich in den Tiebreak, den er schließlich knapp mit 7:5 für sich entscheiden konnte. "Wir haben beide sehr gut serviert und sehr aggressiv gespielt bei unseren Aufschlagspielen", so Petzschner. "Ich hatte im Tiebreak dann ein bisschen das Glück auf meiner Seite." Im zweiten Durchgang hatte der Daviscup-Spieler weniger Mühe. Nach 1 Stunde und 40 Minuten hieß es dann 7:6 (5) und 6:3 für den 26-Jährigen. Wohin es gehen soll, weiß er auch schon: „Mein Ziel ist das Halbfinale.“

Um das zu schaffen, muss er erst einmal Lukas Lacko aus dem Weg räumen. Der Slowake bezwang in seiner Achtelfinalpartie Dominik Meffert (Köln) mit 2:6, 6:4 und 6:3. Für den Lucky Loser ist somit in der zweiten Runde Schluss. Schade auch für Petzschner, der sich auf die Begegnung mit seinem Kumpel gefreut hätte: „Wir sind sehr gut befreundet, trainieren oft zusammen und spielen Bundesliga.“

Becker zieht Russen den Stecker

Auch Benjamin Becker (Bild: pmk) kann sich über den Einzug in die nächste Runde freuen, allerdings steht er „erst“ im Achtelfinale. Die gestrige Regenunterbrechung schien ihm in seiner Partie aber nichts auszumachen. Ein ungefährdeter 6:4 und 6:2-Erfolg gegen den Russen Mikhail Ledovskikh belegt dies. "Wenn man in zwei Sätzen auf Rasen in der ersten Runde gewinnen kann - das ist natürlich was man sich vorstellt, bevor man hierhin kommt. Da kann ich jetzt zufrieden sein", so ein zufriedener Becker. In der nächsten Runde wartet allerdings ein weiterer Russe, diesmal eine Nummer größer: der Mitfavorit auf den Titel, Nikolay Davydenko.

Kiefer verliert in „seinem Wohnzimmer“

Das Weiterkommen eines weiteren Deutschen ging auf Kosten eines Anderen. Im deutsch-deutschen Duell behielt Andreas Beck die Oberhand und verwies Nicolas Kiefer mit 6:2, 3:6 und 7:6(4) aus dessen „Wohnzimmer“. Für Kiefer war es nach seiner Leistenoperation erst das fünfte Match in diesem Jahr auf der Tour. Die frühzeitige Rente kommt für ihn aber nicht in Frage: „Ein Ende stand nie zur Diskussion. Dafür steckt noch zu viel gutes Tennis in mir. Die Wildcard für Wimbledon hat mich motiviert.“ Im heutigen Duell war Andreas Beck allerdings heißer, schien auch besser vorbereitet: „Wir kennen uns beide sehr gut und wissen wie wir spielen müssen, vor allem auf Rasen.“ Was das Ergebnis betrifft, muss Beck in die Glaskugel geschaut haben: „Meine Prognose war richtig, 7:6 im Dritten.“

Im Viertelfinale wartet nun kein Geringerer, als Lleyton Hewitt (Bild: pmk). Der Australier genießt den vollen Respekt, auch von Beck: „Zu Lleyton Hewitt muss man nicht viel sagen. Natürlich ist es etwas ganz Besonderes gegen einen Wimbledon-Sieger zu spielen. Aber er ist ganz klarer Favorit. Ich werde alles versuchen – was dabei rauskommt, werden wir dann ja sehen.“

Falla als Kanonenfutter?

Auch Alejandro Falla konnte sich über seinen Einzug in die nächste Runde freuen. Der Kolumbianer musste ebenfalls aufgrund des Regens seine Erstrundenbegegnung auf heute verschieben lassen. Das schien ihm beim 6:4 und 6:3-Erfolg gegen Noam Okun (Israel) aber nichts auszumachen. Viel mehr ausmachen sollte ihm aber der nächste Gegner: Im Achtelfinale wartet der Schweizer Roger Federer.

Keine Luft mehr im Doppel?

Hinterherschauen mussten allerdings die meisten Deutschen Spieler im Doppel. Im Einzel noch erfolgreich, gab es für Philipp Petzschner und Benjamin Becker in einem wahren Tiebreak-Krimi eine knappe Niederlage. Gegen Johan Brunstrom (Schweden) und Jean-Julien Rojer (Niederländische Antillen) hieß es am Ende 7:6(4), 6:7(5) und 5:10.
Nicolas Kiefer und Mischa Zverev erging es nicht viel besser. Die Beiden zogen gegen das australische Paar um Lleyton Hewitt und Peter Luczak mit 5:7 und 3:6 den Kürzeren. Und auch Andreas Beck mit seinem Partner Simon Greul erwischten keinen guten Tag: Gegen das an Nummer eins gesetzte Doppel Frantisek Cermak (Tschechien) und Michal Mertinak (Slowakei) gab es ein glattes 1:6 und 3:6.

Einzig Phlipp Marx macht der deutschen Anhängerschaft noch Mut. Er zog mit seinem slowakischen Kollegen Igor Zelenay beim 6:2 und 7:6(3) gegen Rohan Bopanna (Indien) und Aisam-Ul-Haq Qureshi in die nächste Runde ein.




von tennisnet.com

Mittwoch
09.06.2010, 21:39 Uhr