Der unterschätzte Star: Warum Taylor Fritz mehr Aufmerksamkeit verdient

Während sich die Tenniswelt auf die explosiven Duelle zwischen Alcaraz und Sinner, auf das Auf und Ab bei Zverev oder die Rücktrittsgerüchte um Djokovic konzentriert, fliegt einer unauffällig unter dem Radar: Taylor Fritz. Der Amerikaner spielt die vielleicht beste Saison seiner Karriere, aber kaum jemand spricht darüber.

von Isabella Walser-Bürgler
zuletzt bearbeitet: 15.07.2025, 20:22 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!
© Getty Images
Taylor Fritz in Wimbledon

Mit seinem jüngsten Vorstoß auf Rang 4 der Weltrangliste hat Taylor Fritz ein Karrierehoch erreicht – und das völlig verdient. Wimbledon-Halbfinale, Titel in Eastbourne und Stuttgart, dazu ein starker Lauf bis ins Halbfinale von Miami: Fritz hat 2025 (vielleicht mit Ausnahme der Sandsaison) mit durchaus konstanten Ergebnissen überzeugt, die ihn in jeder anderen Saison ins Rampenlicht gerückt hätten. Doch der Fokus liegt derzeit auf anderen Spielern wie Alcaraz, Sinner, Zverev, Djokovic oder auch dem jungen Aufsteigertrio Draper, Musetti und Shelton. Fritz hingegen marschiert zielsicher weiter, ohne dass allzu großes Aufheben um seine Leistung gemacht wird.

Dabei ist seine Spielweise längst nicht so farblos, wie sie medial oft wirkt. Der 27-Jährige hat sein Spiel in den letzten Monaten enorm weiterentwickelt, spielt mutiger, variabler und bewegt sich leichtfüßiger. Gerade auf Rasen hat er sein Potenzial eindrucksvoll unter Beweis gestellt: Der Titel in Stuttgart, eine souveräne Performance in Eastbourne und der Lauf bis ins Wimbledon-Halbfinale sprechen für sich. Fritz' Rasenergebnisse lesen sich wie die eines Topfavoriten, nicht wie die eines vermeintlichen ‘Außenseiters’.

Ein besonderer Schlüssel zu seinem Erfolg liegt in einem Bereich, der im modernen Tennis über Sieg oder Niederlage entscheidet: dem Aufschlag. Fritz führt aktuell sämtliche ATP Serve Stats an – und das mit beeindruckenden Werten. Mit 63,9 % erster Aufschläge im Feld, 79,1 % gewonnener Punkte beim ersten Service und fast 90 % gewonnener Aufschlagspiele lässt er sogar namhafte Powerserver wie Mpetshi Perricard, Berrettini und Sinner hinter sich. Und jetzt mal ehrlich: 10,9 Asse pro Match bei nur 1,8 Doppelfehlern – das ist absolute Weltklasse!

Auch abseits der Statistik hat sich Fritz als Big-Match-Spieler bewiesen. Schon im Vorjahr erreichte er das Finale der US Open (gegen Sinner) und stand (ebenfalls gegen Sinner) bei den ATP Finals am Platz – zwei Indikatoren für Stabilität auf höchstem Niveau. Auf Hartplatz bleibt Fritz eben zweifellos eine feste Größe. Nur in der etwas durchwachsenen Sandsaison 2025 blieb Fritz hinter den Erwartungen zurück, doch Sand war noch nie sein natürliches Habitat.

In der aktuellen Saison, die von Narrativen über Rivalitäten, Comebacks und Durchbrüche geprägt ist, bleibt es rund um Taylor Fritz erstaunlich ruhig. Vielleicht ist es aber gerade diese Zurückhaltung, die ihn so gefährlich macht: Fritz spielt nicht für die Schlagzeilen, sondern für den ganz persönlichen Erfolg. Grund genug, in den kommenden Wochen auf US-amerikanischem Hartplatz ein wenig genauer hinzusehen…

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Sinner Jannik
Musetti Lorenzo
Carlos Alcaraz
Fritz Taylor
Shelton Ben
Draper Jack

von Isabella Walser-Bürgler

Dienstag
15.07.2025, 20:56 Uhr
zuletzt bearbeitet: 15.07.2025, 20:22 Uhr

Verpasse keine News!
Aktiviere die Benachrichtigungen:
Zverev Alexander
Djokovic Novak
Sinner Jannik
Musetti Lorenzo
Carlos Alcaraz
Fritz Taylor
Shelton Ben
Draper Jack