„Keinerlei Erwartungshaltung“
Die große heimische Hoffnung bereitet sich mit Alexander Scherl, dem Ex-Trainer der früheren WTA-52. Julia Schruff, auf ihren Einsatz vor.
von tennisnet.com
zuletzt bearbeitet:
03.12.2013, 14:25 Uhr

Von Manuel Wachta
Im Vorjahr waren es immerhin noch 24 Spielerinnen gewesen. Heuer sind es gar nur 17, die gewillt sind, beim ersten von zwei ITF-Damen-Hartplatz-Turnieren in Dschibuti um 10.000 Dollar Preisgeld zu spielen. Eine von ihnen ist Barbara Haas. Österreichs größtes Talent bei den Damen gibt in der gleichnamigen Republik in Ostafrika in diesen Tagen endlich ihr heiß ersehntes Comeback. Die Niederösterreicherin hatte zuletzt Mitte Juni bei den Gerry Weber Junior Open, eine ITF-U18-Veranstaltung der Kategorie 2, ein Turniermatch bestritten.
Schockierende Probleme mit der Sehfähigkeit
Nach ihrer Auftaktniederlage in Deutschland plagte Haas eine hartnäckige Augeninfektion. „Barbara hat viele Monate krankheitsbedingt pausieren müssen“, erzählte Fed-Cup-Kapitän Jürgen Waber, bei dem Haas im Leistungszentrum Linz ihre neue Trainingsheimat gefunden hat, auf Anfrage von tennisnet.com. Seit Anfang September steht die 17-Jährige nun wieder auf dem Tennisplatz. Dennoch gab’s keine Startabsichten bei ihrem WTA-Heimturnier, den Generali Ladies Linz, und seither auch bei keinem anderen Event.
Das sorgte mancherorts durchaus für Verwunderung, ist für Waber aber logisch zu erklären: „Für die lange Turnierpause gibt es mehrere Gründe. Erst mal musste Barbara körperlich in einen vernünftigen Zustand kommen, und das passiert nicht von heute auf morgen. Zweitens, und das ist wohl der wichtigste Punkt, war die Sehfähigkeit eines Auges stark eingeschränkt.“ Wie eingeschränkt? Die erschreckende Zahl, die der 42-Jährige hierbei nannte: „Vor einem Monat lag die Sehfähigkeit noch bei etwa 30 Prozent.“
Waber: „Standortbestimmung und Neustart“
Kein Wunder also, dass eine Rückkehr auf die Turnierebene bis eben nur wenig Sinn machte. Doch dies ist nun Schnee von gestern: „Jetzt hat sich dieser Umstand gebessert und sie kann nun beginnen, Match- und Spielpraxis zu sammeln.“ Freilich, allzu viel dürfe man sich nicht gleich ausrechnen. Dies tut auch Waber keineswegs: „Ich habe keinerlei Erwartungshaltung, es ist eher eine Standortbestimmung und ein Neustart für eine junge Spielerin, die ihr ganzes Tennis-Leben noch vor sich hat.“
Was die Zukunft bringen wird, das wird sich erst weisen. Die Gegenwart ist jedenfalls derzeit nur noch Platz 779 im WTA-Ranking und Dschibuti. Haas hat dort in der ersten Runde so wie 14 andere Athletinnen ein Freilos und steigt erst am Mittwoch im Achtelfinale ins Geschehen ein. Ihre Gegnerin ist die Inderin Manya Nagpal, die Nummer 1225 auf der Welt. Die letzten Schritte vor der Rückkehr laufen nach Plan: „Barbara ist mit ihrem Touring Coach Alexander Scherl(Ex-Trainer der Deutschen Julia Schruff; Anmerkung)gut angekommen und bereitet sich auf ihr erstes Turnier gewissenhaft vor.“ Im Doppel ist Haas übrigens als einzige der 17 Spielerinnen vom Einzel nicht am Start.(Foto: Ernst Zotl)
Hier die aktuellen Ergebnisse aus Dschibuti.