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HTT FO Viertelfinale wird zum 4fachen Duell der Generationen

Langsam, ganz langsam nimmt das wichtigste und immer noch prestigeträchtigste Sandplatztennisturnier...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.06.2023, 14:18 Uhr

Wer gewinnt? Tippt jetzt!

Langsam, ganz langsam nimmt das wichtigste und immer noch prestigeträchtigste Sandplatztennisturnier der Hobby Tennis Tour Fahrt auf. Am Sonntag Abend in der abschließenden Night Session an Tag 4 erzeugten der HTT Australian Open Finalist von 2019 Luka Matic und HTT-Shootingstar Philip Niederle mit ihrem mitreißenden, hochklassigen und spannenden Achtelfinalduell unter Flutlicht auf “Lance Lumsden” erstmals bei den HTT French Open 2023 sowas wie Grand-Slam-Flair. Heute am Super-Montag soll es mit den vier Viertelfinal-Begegnungen so richtig los gehen. Ein Bericht von C.L

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Die Ingredienzien für großes HTT Grand Slam Tennis

Tennis auf allerhöchstem Niveau, so wie man es in den letzten zwei Jahrzehnten bei den HTT French Open gewohnt war, lange musste man bei der aktuell im Union Tennis Center La Ville stattfindenden 32. Auflage des Sandplatz-Klassikers am Altmannsdorfer Ast auf diese Momente und Szenen warten. Spannungslose Matches, teils mit viel zu großem Niveau-Unterschied, kaum einmal ein packender hochklassiger Schlagabtausch, dazu wenige Zuschauer, fehlende Top Stars, und auch kein Rahmenprogramm wie sonst immer bei den HTT French Open, es herrschte fast vier Tage lang Tristesse pur beim zweiten HTT Grand Slam Turnier des Jahres 2023. Jetzt aber an Tag 5 sollte das 126. HTT Grand Slam Turnier der Geschichte doch noch in Schwung kommen. Mit drei blutjungen HTT Grand Slam Viertelfinal-Debütanten, mit der geballten Tenniskompetenz und Routine der “alten Hasen” Damian Roman und Martin Zehetner, mit zwei vereinsinternen Vergleichen um einen Semifinalplatz, zwei Ländermatches zwischen Österreich und Rumänien und insgesamt vier Generations-Duellen, stehen die Chancen auf HTT Grand-Slam-Feeling am heutigen Montag richtig gut.

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Zurück in die gute alte Zeit mit Victor Stabrawa & Fabian Mayrhuber

Der gestrige Sonntag hingegen, er schleppte sich mit einigen Ausnahmen schwerfälig und langweilig dahin. Immerhin gab es am Nachmittag am Centercourt ein wenig Nostalgie. Beim Achtelfinal-Duell zwischen dem 2fachen HTT French Open Sieger Victor Stabrawa und dem ehemaligen Ranglisten-Ersten Fabian Mayrhuber lebte noch einmal die gute alte HTT-Zeit auf. Neun Jahre nach ihrer bislang letzten Begegnung standen sich die beiden HTT-Legenden wieder gegenüber, und wie damals auch, war der Schauplatz ihres sportlichen Wettstreits und Wiedersehens die größte aller Bühnen im Hobbytennisbereich, nämlich der Centercourt der HTT French Open. Für beide war es ein spannendes Wiedersehen, für Mayrhuber aber auch die Möglichkeit, eine uralte Rechnung zu begleichen, und sich für eine der gröbsten Niederlagen seiner erfolgreichen HTT Karriere zu revanchieren. Am Abend des 2. Juni 2014 war es, als Mayrhuber im Viertelfinale der damaligen HTT French Open von Victor Stabrawa böse vermöbelt wurde. Mit 2:6, 0:6 kam Mayrhuber gegen einen damals entfesselt spielenden Stabrawa unter die Räder, eine von vielen derben und hart zu verkraftenden Pleiten, die Mayrhuber bei seinem Lieblingsturnier über die Jahre hinweg kassierte und zu verarbeiten hatte.

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Mayrhuber schlägt Stabrawa im Wiedersehen nach 9 Jahren zum ersten Mal auf Sand, und Riegers Liebe zu den HTT FO bleibt nach Niederlage gegen Aleksandar Leitgeb weiter frostig

Neun Jahre später, just bei Mayrhubers zehntem HTT French Open Antreten, kam unerwartet die Gelegenheit zur Revanche. Und die viel grimmig aus. Das 0:6 aus dem zweiten Satz des letzten Treffens, rückte der mittlerweile 34jährige Mayrhuber mit einem 6:0 im ersten Satz des sechsten direkten Duells der beiden HTT Hochkaräter wieder zurecht. Mit 6:4 in Durchgang 2, feierte Mayrhuber seinen allersten Erfolg über Stabrawa auf Sand, zog im Head to Head mit dem 31jährigen von WAT Ottakring auf 3:3 gleich, und erreichte zum siebenten Mal in seiner Laufbahn das Viertelfinale der HTT French Open. Dort wartet aber nicht wie allseits erwartet die Nr. 3 des Turniers Alexander Rieger, sondern mit dem erst 16jährigen Aleksandar Leitgeb eine der drei großen und noch blutjungen Turnierüberraschungen. Der Youngster, der 2021 noch die HTT Challenger Finals für sich entschied, hat seitdem einen großen Sprung gemacht. Schnell und brachial hat Leitgeb ja schon immer gespielt, zumeist prügelte sich der brodelnde Vulkan damit aber selbst aus den Turnieren. Jetzt scheint er gefestigter, reifer und intelligenter seine Matches anzulegen. Seine Entwicklung liest man auch an seinem HTT FO Werdegang ganz gut ab. Bei seinem Mai-Grand-Slam-Debüt 2019 scheiterte Leitgeb als damals 12jähriger nach zwei Siegen im Qualifinale. Ein Jahr später ging es aus der Quali heraus bereits in die zweite Hauptrunde, und 2021 sogar erstmals in die Runde der letzten 32. Und Alexander Rieger? Seine Liebe zu den HTT FO Open bleibt weiter frostig. Eher sogar tief gefroren, denn bei nunmehr bereits sieben Starts am Altmannsdorfer Ast kam noch nie auch nur annähernd Zählbares heraus. 2020 gab es einen einzigen Hauptbewerbssieg, damals in drei Sätzen gegen Christian Hauer. Heuer hätte alles anders werden sollen. Rieger ging als Nr. 3 so hoch wie noch nie gesetzt in den Sandplatz-Höhepunkt des Jahres, dazu eine Auslosung, mit der ein Spieler wie Rieger schon ganz tief und weit in dieses an Topstars so dünn besetzte Major-Draw hätte vorstoßen müssen. “Der Aufschlag war es. Ohne Service kannst du gegen keinen dieser Spieler gewinnen”, konstatierte der tief enttäuschte Ranglisten-Neunte.

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Souveräne Titelfavoriten, und was können die beiden 14jährigen Bastian Berenz und Philip Niederle bei den HTT FO noch ausrichten?

Keine Blöße gaben sich hingegen am gestrigen Sonntag die großen Favoriten auf den Titel bei den HTT French Open 2023. Der topgesetzte Damian Roman machte mit zwei relativ glatten Zweisatzsiegen über die Herren Haberle & Butollo die Vorjahres-Schlappe endgültig vergessen, und steht zum 6. Mal im Viertelfinale der HTT French Open. Der diesmal ungesetzte Martin Zehetner schonte sich bei seinem Einzug in sein siebentes HTT FO Open Karriere-Viertelfinale mit nur 6 abgegebenen Games in vier Sätzen, und auch Emanuel Gal aus Rumänien, hat aus dem Schongang heraus noch nicht in einen höheren Gang im Verlauf dieses Turniers geschalten. Bleibt noch der Blick auf die Jugend, die an diesem tristen Tennis-Wochenende noch für die erhellenden Lichtblicke sorgte. Da wäre einmal Bastian Berenz, der mit Inas Sarajlic und Nikolas Simonovic gleich zwei Gesetzte zum Frühschoppen aus dem Bewerb warf, und nun den großen Damian Roman bei seinem Debüt im Viertelfinale eines HTT Grand Slam Turniers fordern darf. Und der Altmeister hat gehörig Respekt vor seinem “Teamkollegen” vom TC Deutsch Wagram. Ich bin gespannt, ob ich gegen seine Spielstärke noch mit meiner Routine dagegen halten kann”, so der HTT Branchen Primus. Der zweite 14jährige, der am vierten Spieltag für Furore sorgte, war Philip Niederle. Im Vorjahr gab er in der zweiten Runde der HTT FO Open trotz Niederlage gegen Vladimir Vukicevic eine echte Talentprobe ab, 12 Monate später bei seinem zweiten Mai-Grand-Slam-Antreten steht der CTP-Jungstar nach einem dramatischen und im Tiebreak des dritten Satzes fixierten Erfolg über den HTT AO Finalisten von 2019 Luka Matic sogar im Viertelfinale.

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von Claus Lippert

Montag
05.06.2023, 13:08 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.06.2023, 14:18 Uhr