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HTT Jungstars auf 1000er-Ebene weiter am Vormarsch

Knapp neun Monate ist es schon wieder her, da hat Albaniens HTT Star Frenkli Qarri das Jänner HTT 50...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 05.10.2025, 02:18 Uhr

Knapp neun Monate ist es schon wieder her, da hat Albaniens HTT Star Frenkli Qarri das Jänner HTT 500er, und damit das erste Turnier des Jahres 2025 gewonnen. Am derzeit laufenden ersten Oktober-Wochenende halten wir bereits bei HTT Saisonturnier Nr. 150, mit dem auch die Indoor-Saison 2025/2026 eingeläutet wird. Topstars aus den aktuellen Top Ten sind einmal mehr kaum auszumachen, nur redet mittlerweile keiner mehr darüber. Stattdessen versuchen zwei Herren in ihren Rollen als die großen Titelfavoriten wichtige Punkte im Race to La Ville und im Kampf um einen Finals-Startplatz gutzumachen. Und dazu scheint das gesamte siegreiche HTT-Laver Cup Team aus Österreich, quasi in einer Art Betriebsausflug, den Flow des erfolgreichen vorletzten Wochenendes ausnützen zu wollen. Ein Bericht von C.L

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Rene Gräflinger um “big points” für das Race to La Ville bemüht

Ein Blick auf die Jahreswertung “Race to La Ville” ist zum fortgeschrittenen Zeitpunkt des Tennisjahres unausweichlich. Wenn sich die Stars der Szene zum Tennis in den heiligen Hallen des UTC La Ville einfinden, und vom Wetter unabhängiges Indoor-Tennis wieder angesagt ist, dann beginnt die heiße Phase um die acht begehrtesten Startplätze der Wiener Tennisszene. Machen wir also diesen erwähnten Blick auf das in diesen Tagen und Wochen so oft strapazierte “Race”. Hinter Fixstarter Damian Roman, der einmal mehr eine Saison ohne nennenswerte Konkurrenz abspult, scheinen auch die beiden serbischen Jungstars Uros Bigic und Vuk Jovanovic ihr Ticket für das große HTT Saisonfinale fix in Händen zu halten. HTT French Open Sieger Luca Vanella aus Italien, Nordmazedoniens Youngster Tarik Mustafic und HTT Australian Open Gewinner Theo Strobl, scheinen kein Interesse am elitären HTT Jahresabschluss zu haben. Gut so, denn damit könnte der Weg für zwei hoch interessante Spieler frei werden, die sich zudem massiv bemühen, einen Platz im exklusiven Final-Starterfeld zu ergattern. Da wäre einmal der aktuell nur auf Position Nr. 13 klassierte Rene Gräflinger, der sowohl 2022 als auch 2023 am Ende mit dem riesigen Champions-Pokal im Konfettiregen stand. Beim September Masters der HTT erreichte er 2019 und 2023 das Finale und damit ein Ergebnis,. mit dem der 39jährige Kärntner auch heuer wieder gut leben könnte, und an fette Ranglistenpunkte gelangen würde. Zum Auftakt am Samstag fertigte der ehemalige Ranglisten-Erste den 16jährigen Marijan Rozic in dessen erstem HTT 1000er-Achtelfinale mit 6:1, 6:0 ab.

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Gräflinger mit Super-Serie und Goodsell mit Serve & Volley der Masterclass

Mit dem Kantersieg über Rozic baute Rene Gräflinger auch seine beeindruckende HTT 1000er-Serie aus, wonach der Ferlacher nun bei allen seinen 26 HTT Masters Series Starts immer zumindest das Viertelfinale erreichte. In dieser Runde der letzten Acht bekommt es der an Nummer 3 gesetzte Kärntner mit Großbritanniens Serve & Volley Künstler Adam Goodsell zu tun, der auch das zweite Spiel bei seinem HTT-Comeback genießen und am Ende erfolgreich bestreiten konnte. Der 36jährige, der zuletzt ja zwei Mal in Runde 1 scheiterte, bezwang am Samstag Nachmittag Martin Vesely mit 6:3, 7:6, und steht damit 2025 zum zweiten Mal in einem Viertelfinale. Die ehemalige britische Nr. 8 der HTT glänzte im ersten Satz mit seinem gewohnt gefährlichen Serve & Volley Tennis, und transportierte ein frühes Break zum 4:1 bis ans Satzende. Im zweiten Durchgang spielte Vesely dann seine kämpferischen Qualitäten aus, verwickelte Goodsell in einen zähen Schlagabtausch, der erst im Tiebreak zugunsten des Briten entschieden wurde. “Das war heute Serve & Volley Masterclass”, freute sich Goodsell über seinen Zweisatzsieg, der ihm am Sonntag Karriere-Match Nr. 170 gegen Rene Gräflinger ermöglichte.

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Strutzenberger im Hoch und mit dem ersten HTT Masters Series 1000 Viertelfinale seiner Karriere

Vor zwei Wochen haben sie die große Story geschrieben, und den sechs Jahre andauernden rot-weiß-roten HTT Laver Cup-Fluch mit ihrem Erfolg über Team World beendet. Neue Stars sind an diesem Sonntag vor zwei Wochen am HTT-Himmel aufgetaucht. Diesen Erfolgsrun wollten die rot-weiß-roten Tennishelden an diesem Weekend beim 16. September Masters Series 1000 Turnier nützen, um abseits des Teams auch der Einzel-Karriere einen weiteren Schub nach vorne zu verleihen. Benjamin Kotzaurek geht topgesetzt und mit einem Freilos ausgestattet erst am Sonntag in sein erstes Turnier als HTT Laver Cup Champion. Der Mann der für Österreich den entscheidenden Punkt ergatterte, nützte den Flow des HTT Laver Cup Triumphs hingegen bereits am gestrigen Samstag perfekt. Die Rede ist von Florian Strutzenberger, der sich mit einem souveränen Doppelpack und lediglich fünf abgegebenen Games am Samstag in Szene setzte, und seine Anwartschaft auf ein absolutes Top-Resultat anmeldete. Der 22jährige machte bei seinem dritten September Masters 1000 Start nach 2021 und 2022, beide mit einem Erstrunden-Aus endenden Auftritte vergessen, und ließ sowohl dem 17jährigen Qualifikanten Marko Dzoic als auch Spaniens um einen Finals-Startplatz ringenden Fernando Romero nicht den Hauch einer Chance. Mit dem zuletzt erworbenen Selbstvertrauen eines HTT US Open Viertelfinales und des HTT Laver Cup Erfolgs, zog ein gut servierender und von der Grundlinie schnörkellos spielender Strutzenberger locker in das erste HTT Masters Series 1000 Viertelfinale seiner Karriere ein.

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Warmuth in seinem ersten Turnier als Top Ten Spieler mit Problemen, und Koshlyak trotz Niederlage mit Beleg für seine aktuell starken Leistungen

Apropos Viertelfinale: Da könnte es Sonntag Mittag zu High Noon ein absolutes Top-Duell in der Halle des UTC La Ville zu bestaunen geben. Der Teenager-Kracher zwischen der Nr. 2 des Turniers Marlon Warmuth und Serbiens HTT-Doppel-Hero Teo Katic verspricht richtig gutes Tennis zum Mittagstisch. Eine Woche vor Beginn der HTT Erste Bank Open 500 scheint Vorjahresfinalist Marlon Warmuth in richtig guter Form. Der 19jährige, als aktueller August-Masters Series 1000 Champion angereist, hat am Samstag Abend eine harte Nuss zum Auftakt geknackt, und sein erstes Turnier als Top Ten Spieler mit einem Erfolg eröffnet. Gegen den frischgebackenen Oktober HTT 250 Sieger Alex Koshlyak hattte die Nr. 2 der Setzliste aber hart zu kämpfen und über drei Sätze zu gehen, ehe sein 6:3, 2:6, 6:1 Erfolg festgezurrt war. Auf der anderen Seite hat Alex Koshlyak trotz achtelfinaler Niederlage den Beweis erhalten, in welch großartiger Verfassung er aktuell agiert, und wie wertvoll sein wenige Tage zurückliegender Turniersieg auf Terra Rossa wirklich war. Dabei lief zunächst alles erwartungsgemäß. Warmuth dominierte Satz 1, und nützte eine frühe 4:1 Führung zum Satzgewinn. Danach schlug aber die große Stunde der kasachischen Nr. 1. Koshlyak hatte sich auf das Spiel seines Gegners eingestellt, und sich mit richtig hohem Niveau bei seinem Top-Ten-Gegner vorgestellt. Während Warmuth in dieser Phase in ein echtes Konzentrationsloch gefallen war, holte sich sein 24jähriger Gegner völlig verdient den zweiten Satz mit 6:2. In der Entscheidung versuchte Warmuth dann zunächst die Bälle ins Feld zu spielen, und Rhythmus zu generieren, ehe er seine Klasse ausspielte, und mit 6:1 die sechs Spiele andauernde Erfolgsserie Koshlyaks beendete.

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Teo Katic jubelt über das beste Teppich-Tennis seines Lebens und steht erstmals in seiner Karriere in einem HTT-1000er-Viertelfinale

Gegner Warmuths wird am Sonntag wie erwähnt Teo Katic sein. Der 18jährige Serbe lieferte in seinem Erstrunden-Match gegen Peter Wiesner das aus seiner Sicht bislang mit Abstand beste Hallenmatch seines Lebens ab. Wenn Du einen brutal sicheren Spieler wie Peter Wiesner mit 6:1, 6:1 abfertigst, dann muss schon viel beim jeweiligen Bezwinger zusammenlaufen. Katic blieb beinahe ohne Eigenfehler, feuerte selbst aus allen Lagen, und traf die kleine gelbe Filzkugel wie in Trance. Gegen den zwei Jahre jüngeren Ferdinand Gulla, aktuell die Nr. 63 im HTT Computer-Ranking und der nächste heranreifende Top-Jugendliche auf der Hobby Tennis Tour, konnte Katic dann im Achtelfinale nur im ersten Satz an die Leistung aus dem Wiesner-Match anschließen. Mit sich anbahnenden Wadenkrämpfen, und an seinem Leistungsvermögen – was Tennis auf Teppich betrifft – zweifelnd, hatte Katic im zweiten Heat gegen einen stark spielenden Gulla keine Chance, und mit 1:6 deutlichst das Nachsehen. Mit 6:3 im dritten Satz, das entscheidende Break gelang Katic zum 4:2, rettete sich Serbiens HTT Grand Slam Champion im Doppel dann aber ins Viertelfinale, und damit zum ersten Mal in seiner Karriere unter die Top 8 eines HTT Masters Series 1000 Turniers.

von Claus Lippert

Sonntag
05.10.2025, 01:45 Uhr
zuletzt bearbeitet: 05.10.2025, 02:18 Uhr