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HTT Race to La Ville spitzt sich dramatisch zu

14 Tage vor dem ersten Aufschlag steht immer noch nicht fest, wer die Acht sein werden, die von 22. ...

von Claus Lippert
zuletzt bearbeitet: 10.11.2025, 18:18 Uhr

14 Tage vor dem ersten Aufschlag steht immer noch nicht fest, wer die Acht sein werden, die von 22. bis 29. November 2025 im Union Tennis Center La Ville um den Titel beim traditionsreichsten und vorallem prestigeträchtigsten HTT Event des Jahres aufschlagen werden. Ein Mandat für die HTT Finals in ihrer 35. Ausgabe hat bislang nur der Ranglisten-Erste und Sieger von 2015 Damian Roman. Dahinter ist ein heißer Kampf um die restlichen Finals-Tickets entbrannt, der aktuell beim November Masters Series 1000 Turnier in die vorletzte Runde geht. Ein Bericht von C.L

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Damian Roman steht zum 111. Mal im Semifinale eines HTT Turniers

Wochenlang, sogar über Monate hinweg, war das Race to La Ville nicht mehr als ein weitgehend unbeachtetes Tool auf der HTT Webseite, schwer belanglos, um nicht zu sagen langweilig. Das Live-Ranking der Hobby Tennis Tour, es war maximal eine von den meisten Spielern stiefmütterlich betrachtete Addition von Ranglistenpunkten. Mehr auch schon nicht. Am zweiten November-Wochenende hat sich die Lage aber rapide verändert. Mit dem Auftakt zum achten und letzten HTT Masters 1000 Turnier unter den Dächern des UTC La Ville, ist aus dem Race to La Ville mit einem Schlag ein brand heißer und hoch interessanter Schlagabtausch um die acht begehrtesten Startplätze im rot-weiß-roten Hobbytennissport geworden. Die HTT hat am Montag Vormittag den aktuellen Stand im Live-Ranking veröffentlicht. Und der macht deutlich, dass nach einem intensiven Turnier-Weekend rund um das 163. HTT Saison-Turnier, die Frage nach den acht Finals-Teilehmern noch lange nicht entschieiden ist, und spannender kaum verlaufen könnte. Natürlich liegt HTT Branchen-Primus Damian Roman schon seit längerer Zeit ganz klar in Führung und auf Kurs Richtung Finals-Teilnahme Nr. 9. Weitere 360 Zähler ließ sich der rumänische HTT Superstar mit seiner Semifinal-Teilnahme beim November 1000er gutbuchen. Der 43jährige machte mit zwei deutlichen Zweisatz-Erfolgen über den Kärntner Qualifikanten Wolfgang Wernig und den an Nr. 7 gesetzten US Boy Mike Juritsch sein insgesamt bereits 111. HTT Karriere-Halbfinale und die 37. Vorschluss-Runde auf HTT Masters Ebene klar.

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Gräflinger auf gutem Weg zu den Finals und mit einer unfassbaren Beständigkeit

Hinter dem Ranglisten-Ersten, der am Sonntag Abend so nebenbei auch noch zum achten Mal ins Halbfinale des November Masters 1000 Turnier einzog, gibt es freilich ein zähes Ringen, in dem aktuell wohl der 2fache HTT US Open Sieger Rene Gräflinger die besten Karten in Händen hält. Der 40jährige setzte am Sonntag Nachmittag mit einem 6:3, 6:1 Erfolg über den an Nr. 2 gesetzten März Masters Champion Uros Bigic aus Serbien ein echtes Statement, und überzeugte so nebenbei einmal mehr mit einer überragenden Beständigkeit. Zum Mitlesen und auf der Zunge zergehen lassen. Der 2fache HTT Finals-Champion aus Ferlach zog am Sonntag in sein 42. Karriere-Semifinale und sein 19. Halbfinale auf 1000er-Ebene ein. Noch beeindruckender ist aber jene Statistik, die dem Routinier aus dem schönen Kärntner Land bei allen seinen bisherigen 27. Masters-Starts mindestens das Erreichen des Viertelfinales zuspricht. Der Hammer schlechthin, ist auch jene Bilanz, die Gräflinger für 28 seiner letzten 29 Turnierteilnahmen – man höre & staune – ein Semifinale zuschreibt. Unterbrochen wurde diese gigantische Serie nur vom Vorrunden-Aus bei den letztjährigen HTT Finals im UTC La Ville.

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Katic seit 11 Spielen unbesiegt und nach Erfolg über Mustafic erstmals in einem HTT Masters Series 1000 Halbfinale

Damian Roman hin, Rene Gräflinger her, der Mann der Stunde auf der HTT ist aber ganz ohne jeglichen Zweifel der serbische Youngster Teo Katic. Der 18jährige schiebt gerade den Lauf seines Lebens, und ist nach seinem sensationellen Viertelfinal-Erfolg über Nordmazedoniens Tarik Mustafic nicht nur seit mittlerweile elf HTT Matches ungeschlagen, sondern auch im Race to La Ville weiter unaufhaltsam am Vormarsch. 360 semifinale Ranglistenpunkte, haben Katic auf zwischenzeitliche 2600 Zähler im Live-Ranking gehievt, womit er den auf Rang 8 klassierten Mustafic eingeholt hat. Vorteil Katic, denn der Jungstar vom AZ Tennisclub kann heute Abend im Schlagerspiel der beiden derzeit wohl formstärksten HTT Spieler gegen Rene Gräflinger punktemäßig ja sogar noch nachlegen. Der Auftritt von Katic in seinem erst zweiten HTT 1000er-Viertelfinale gegen Tarik Mustafic zeigte, welch wichtige Rolle vorhandenes Selbstvertrauen und der Kopf, in toughen Matches ausmacht. Acht Siege in Serie, haben dem 18jährigen vor dem November Masters 1000 Turnier einen Selbstvertrauens-Boost beschert, auch wenn er seine Siege davor, eher gegen Konkurrenten aus der zweiten Liga eingefahren hatte. Völlig egal, denn Sieg ist Sieg. Dazu zeigte sich am Sonntag Nachmittag, wie kopftechnisch Tennismatches laufen. Katic plagte sich seit Runde 1 mit hartnäckigen und schmerzhaften Problemen in der Rückengegend herum. Der 18jährige spekulierte bereit am Vorabend vor dem Achtelfinale gegen den Spanier Fernando Romero mit einer Aufgabe. An gutes Tennis, und noch bessere Resultate, verschwendete der Oktober HTT 500 Sieger keine Gedanken. Wie gut für ihn, denn völlig losgelöst von jeglichem Ergebnis-Druck lieferte Katic perfekt ab, und erreichte so zum ersten Mal in seiner Karriere das Semifinale eines HTT Masters Series 1000 Turniers.

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Theo Strobl – nach HTT Australian Open Sieg zu Beginn des Jahres, nun im Finish in der Rolle des Verfolgers

Aus der Verfolger-Rolle heraus, macht sich dieser Tage HTT Australian Open Gewinner Theo Strobl auf, den lange Zeit ohnehin schon sicher geglaubten Startplatz beim großen HTT Saisonfinale im UTC La Ville zu fixieren. Und das wird beileibe kein einfaches Unterfangen, hat sich der 17jährige Ranglisten-Neunte doch mit seinem überaus passiven Turnierverhalten über die Saison hinweg, einen gehörigen Rückstand an Ranglistenpunkten eingehandelt. Immerhin hat der Jungstar mit dem Semifinaleinzug beim 29. November Masters Series 1000 Turnier und nunmehr 2540 Punkten im Live-Ranking wieder Tuchfühlung zu den vor ihm platzierten Gegnern aufgenommen. Besonders wichtig war dabei der 6:2, 6:4 Erfolg im Viertelfinale gegen HTT Laver Cup Champion Benjamin Kotzaurek. “Ich bin hier, um einen Startplatz für die Finals zu holen. Dort würde ich gerne dabei sein”, ließ Strobl keine Zweifel offen, dass er diesmal anders als bei den HTT French Open mit vollster Ernsthaftigkeit an die Sache herangehen wird. Sein Gegner im Kampf um den immerhin 600 Punkte wertvollen Finaleinzuzg, wird Damian Roman sein.

 

 

von Claus Lippert

Montag
10.11.2025, 17:13 Uhr
zuletzt bearbeitet: 10.11.2025, 18:18 Uhr