Indian Wells: "Neuer" Borna Coric vor Halbfinalduell mit Roger Federer

Borna Coric steht zum ersten Mal in seiner Karriere im Halbfinale eines ATP-Masters-1000-Turniers. Bevor es am Samstag in Indian Wells (ab 19 Uhr im LIVE-Ticker) zum mit Spannung erwarteten Aufeinandertreffen mit Roger Federer kommt, erklärt der Kroate, warum es bei ihm endlich wieder aufwärts geht.

von Björn Walter
zuletzt bearbeitet: 17.03.2018, 11:48 Uhr

Borna Coric hat die Trendwende geschafft

Es ist noch nicht allzu lange her, dass Borna Coric in einem Atemzug mit Alexander Zverev genannt wurde. Waren sich die Hochbegabten in den Jahren 2014/15 noch auf Augenhöhe begegnet, hätten die Karriereverläufe der beiden #NextGen-Stars in den vergangenen zwei Jahren kaum unterschiedlicher ausfallen können.

Coric, im Alter von 18 Jahren bereits die Nummer 33 der Welt, stagnierte in seiner Entwicklung, während Zverev 2017 in die absolute Weltspitze vordrang. Dabei hatte der mittlerweile 21-jährige Kroate früh angedeutet, dass auch Größen wie Rafael Nadal und Andy Murray kein unüberwindbares Hindernis sein müssen - 2014 siegte er gegen den Spanier in Basel, im Jahr darauf war der Brite in Dubai chancenlos.

In diesem Tempo sollte es nicht weitergehen: Coric pendelte sich in der Weltrangliste in den Regionen zwischen Platz 40 und 60 ein. Trainer kamen und gingen, die Konstanz auf hohem Niveau blieb aus. "Vielleicht habe ich mir die falschen Ziele gesteckt", gibt sich Coric gegenüber ATPWorldTour.com selbstkritisch. "Ich kann nicht in die Top 20 kommen, weil ich es will, ich muss dafür arbeiten."

Strategiewechsel bei Borna Coric

Er habe gelernt, sich nicht zu sehr aufs Ranking zu versteifen, vielmehr müsse der Fokus darauf gelegt werden, das eigene Spiel zu verbessern.

Die ersten Früchte seines Sinneswandels erntet Coric nun in Indian Wells: Gegen Donald Young, Dubai-Champion Roberto Bautista Agut und Pablo Cuevas gab der Schützling von Riccardo Piatti und Kristijan Schneider in den ersten Runden lediglich acht Spiele ab. Auch im Viertelfinale ließ sich der Weltranglisten-49. nicht aus der Fassung bringen, trotzdem er im ersten Satz gegen Kevin Anderson auf verlorenem Posten stand:

"Ich habe einfach akzeptiert, dass er gut spielt und ich nicht. Auf dem Platz bin ich jetzt viel ruhiger, das ständige Auf und Ab gehört der Vergangenheit an."

Ob der "neue" Coric bereits die Reife für die ultimative Herausforderung hat, wird sich im Halbfinale weisen. Gegen den in dieser Saison noch ungeschlagenen Weltranglistenersten Roger Federer konnte der laufstarke Youngster aus Zagreb indes noch nie gewinnen - allerdings bot sich dafür auch erst eine Gelegenheit: bei der ihm der "Maestro" in Dubai 2015 bescheidene drei Spiele überließ.

"Über Roger muss ich nicht viel sagen, wir kennen ihn alle", so Coric. "Ich freue mich einfach auf das Match und schaue, was mir der Tag bringt."

Hier das Einzel-Tableau der Herren in Indian Wells

von Björn Walter

Samstag
17.03.2018, 11:48 Uhr